Der großflächige Waldbrand in der Gohrischheide dauert nun bereits seit fast einer Woche an. Am Montagmorgen meldet der Landkreis Meißen eine vom Brand betroffene Fläche von rund 2.100 Hektar. Etwa 665 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Bundeswehr, Polizei und weiteren Organisationen sind aktuell in fünf Einsatzabschnitten im Einsatz. Die Brandherde liegen weiterhin in den Bereichen Jacobsthal, Neudorf, Heidehäuser, Lichtensee und Nieska. Auch Brandenburg ist weiterhin am Einsatzgeschehen beteiligt.
Feuer darf an Grenzen heranbrennen
Wie der Landkreis Meißen mitteilte, wurde die Brandbekämpfungsstrategie angepasst: Das Feuer soll nun bis auf wenige Meter an zuvor festgelegte Begrenzungen herangebracht werden, um es dort kontrolliert auszubrennen. Ziel ist es, dem Brand durch gezielte Ausräumung von Vegetation die Ausbreitungsmöglichkeiten zu nehmen und so langfristig erfolgreich zu löschen. Die Nacht zum Montag verlief insgesamt ruhig, ohne größere Lageveränderungen in den einzelnen Abschnitten.
Bundeswehr zieht Brandschutzstreifen
Im Bereich nördlich von Jacobsthal dauern die Löscharbeiten an, dort stellen die Brandherde östlich und westlich der Bahnstrecke derzeit eine Feuerfront dar. Die angrenzende Wohnbebauung ist nach Angaben der Behörden weiterhin gesichert. Im Abschnitt Heidehäuser bleibt die Lage dynamisch. Die Sicherung erfolgt dort weiterhin über Kreisregneranlagen, bodengebundene Kräfte und Tanklöschfahrzeuge. In Nieska ist die Situation stabil, es werden weiterhin Glutnester an der Staatsstraße 89 bekämpft.
Auf dem Kasernengelände in Zeithain hat die Bundeswehr mit Bergepanzern sogenannte Wundstreifen gezogen, um die Ausbreitung zu unterbinden. Der dortige Brandherd soll kontrolliert ausbrennen. Glutnester werden mithilfe von Löschhubschraubern bekämpft.
Löschroboter und Wasserwerfer
Für Montag ist der Einsatz gepanzerter Löschtechnik, eines Löschhubschraubers der Bundeswehr, eines Wasserwerfers der Landespolizei sowie unbemannter Löschroboter aus Brandenburg vorgesehen. Zusätzlich koordinieren zwei Luftkoordinatoren aus Brandenburg die Maßnahmen aus der Luft. Insgesamt bleiben große Teile des Brandgebietes aufgrund der Munitionsbelastung im Boden für bodengebundene Kräfte schwer zugänglich.
Evakuierungen in mehreren Orten, Spendenkonto eingerichtet
Aus Sicherheitsgründen bleiben die Evakuierungen in Heidehäuser sowie im Ortsteil Jacobsthal Bahnhof bestehen. Die Bewohner wurden bereits in den vergangenen Tagen in Sicherheit gebracht. Die zwischenzeitlich ebenfalls geräumte Ortschaft Neudorf konnte bereits am Donnerstag wieder freigegeben werden. Zur Information der Bevölkerung hat der Landkreis Meißen ein Bürgertelefon unter 03521 725-7251 eingerichtet, das täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr erreichbar ist. Die Gemeinde Zeithain betreibt zudem ein Spendentelefon unter 0151 65662289, erreichbar täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr. Für Geldspenden wurde ein offizielles Spendenkonto eingerichtet:
Gemeinde Zeithain
IBAN: DE86 8505 0100 3210 0002 80
Verwendungszweck: Unterstützung Brandereignis Gohrischheide
Warnung vor Falschmeldungen
Der Landkreis weist darauf hin, dass derzeit Falschinformationen über angebliche Helferangebote in Umlauf sind. Diese stammen nicht von offiziellen Stellen und besitzen keine Gültigkeit. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, entsprechende Angebote zu ignorieren und ausschließlich offizielle Kanäle zu nutzen.
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Red. / Presseinformation
Fotos: Blaulichtreport Lausitz