Es ist ein Ritual geworden: Jedes Jahr freut man sich auf Weihnachten, auf die dazu passenden Geschenke sowie auf die Fernsehausstrahlung von „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“. Die Co-Produktion von DEFA und den tschechischen Barrandov-Filmstudios avancierte seit ihrer Erstaufführung 1974 und den jährlichen Wiederholungen im Weihnachtsfernsehprogramm zum generationenübergreifenden Klassiker. Viele halten den Film für den schönsten Märchenfilm aller Zeiten, die Filmmelodien umschmeicheln noch immer die Gehörgänge. Hauptdarstellerin Libuśe Śafránková wurde zur bekanntesten Schauspielerin des Nachbarlandes.
Auch das Schloß Moritzburg, in dem Teile der Dreharbeiten stattfanden, wurde zum Wallfahrtsort für Aschenbrödel-Fans. An Originalschauplätzen wollen die Besucher sehen, wo das Aschenbrödel auf der Schloßtreppe ihren Schuh verlor. 2009 zeigte eine erste Sonderausstellung im Schloß Geschichte und Gegenwart des Kultfilms. Doch die Nachfrage war so groß und der Besucherandrang damals so enorm, dass eine Fortsetzung der Ausstellung gewünscht wurde.
Das Flehen der Fans wurde erhört. Am 5. November 2011 öffneten sich die Tore für die neue Ausstellung. Statt der vormaligen rund 450 m² Ausstellungsfläche wurde nun das Schloß Moritzburg komplett einbezogen. Auf über 2000 m² präsentiert das „Schlösserland Sachsen“ eine Schau, die in Zusammenarbeit mit den Barrandov-Studios, der DEFA-Stiftung und der riesigen Fangemeinde entstand.
Dr. Christian Striefler, Direktor der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, lobte deshalb auch vorab die gute Zusammenarbeit, insbesondere mit den tschechischen Partnern. „Es ist eine deutsch-tschechische Ausstellung, die die Herzen in dieser kalten Zeit wärmt!“ Sein Dank richtet sich auch an die Hochschule für Bildende Künste Dresden, die mit der Gestaltung großer Wandfresken an der Ausstellung mitgewirkt haben.
Kuratorin Margitta Hensel ergänzt: „Es ist eine Gemeinschaftsaktion von Fans, Filmleuten und den Fachleuten der Studios Babelsberg und Barrandov.“ Ein halbes Jahr dauerten die Vorbereitungsarbeiten, innerhalb eines Monats erfolgte der Umbau der bisherigen Dauerausstellung über August den Starken zur Winterausstellung über den „Aschenbrödel“-Film. Geht es nach den Organisatoren, soll dieser halbjährliche Ausstellungswechsel auch in den kommenden Jahren stattfinden.
Jan Hlubek, Marketing Direktor der Barrandov-Studios, betont, daß es keine lange Diskussion auf tschechischer Seite gab, als die Anfrage einer Zusammenarbeit für die Ausstellung kam. Sorgen mache man sich nur wegen der ausgestellten Originalkostüme, die in der Tschechischen Republik zum nationalen Kulturerbe gehören und wie ein Schatz gehütet werden. Aber man sei sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, damit die Kostüme nach fast 40 Jahren wieder am Originaldrehort gezeigt werden können. Und so gehören das Ballkleid Aschenbrödels und das Jägerkostüm des Prinzen zu den Hauptattraktionen der Ausstellung, gut gesichert hinter Vitrinenglas. „Der materielle Wert der Ausstellung läßt sich nur schwer beziffern, er reicht sicherlich an den ideellen Wert heran, und der ist enorm.“, so Dr. Striefler auf Nachfrage.
Auf vier Schlossetagen wird der Geschichte des Films und den Hauptdarstellern viel Platz eingeräumt. Jeder Akteur bekommt „seinen“ Bereich in der Ausstellung. Detailgetreue Nachbildungen nicht mehr vorhandener Kostüme sind ebenso zu bewundern wie die rund 40 Originalkostüme aus dem Prager Fundus. Viele Filmkulissen wie der Laubengang, der Dachstuhl oder die Gute Stube wurden originalgetreu nachgebaut. Wachsfiguren verleihen den Szenen etwas Lebendiges. Lebensgroße Figuren von Aschenbrödel und Prinz bitten zum Tanz. Großflächige Schautafeln erklären Details zum Film und zu den Darstellern. Die jeweiligen Ausstellungsräume sind winterlich dekoriert, das gesamte Gebäude wird zum Märchenschloß.
Auch Hintergrundinformationen werden geboten. So zeigt eine Trickkamera die Verwandlung der Haselnuss in Aschenbrödels Hochzeitskleid, in zwei Kinos werden Filmsequenzen und exklusive Interviews gezeigt. Selbst Regisseur Vaclav Vorlicek entdeckte bei seinem Ausstellungs-Rundgang viele Dokumente, die ihm bisher unbekannt waren.
Natürlich endet der Rundgang durch die Ausstellung, für die man mindestens 2 Stunden einplanen sollte, an jener Treppe, auf der Aschenbrödel ihren berühmten Schuh verlor. Wer genau hinschaut, entdeckt ihn vielleicht…
Auch an die jüngsten Besucher wurde gedacht. So gibt es in den Ausstellungsräumen viele Mitmach-Stationen, die den Kindern Spaß bereiten werden. An den Wochenenden gibt es im Schloß Kindertheater zu erleben, Puppenspiele und Singe-Nachmittage sind geplant.
Im Aschenbrödel-Shop können sich die Besucher mit den typischen Fanartikeln eindecken. Neben DVD, Bastelbögen für die Kinder und viel Literatur gibt es auch die Eule „Rosalie“ als Plüschfigur.
Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 26. Februar 2012, jeweils Dienstag bis Sonntag von 10-17 Uhr (letzter Einlass). Tickets gibt es an der Tageskasse sowie im Vorverkauf. Wer ein sogenanntes Zeitfenster-Ticket erwirbt, kann sich die Wartezeiten am Einlaß ersparen und direkt in die Ausstellung gehen.
Weitere Infos gibt es auf einer eigens eingerichteten Internetseite unter Märchenschloß Moritzburg.
Fotos: Thoralf Haß (außer Ausstellungsplakat)
Es ist ein Ritual geworden: Jedes Jahr freut man sich auf Weihnachten, auf die dazu passenden Geschenke sowie auf die Fernsehausstrahlung von „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“. Die Co-Produktion von DEFA und den tschechischen Barrandov-Filmstudios avancierte seit ihrer Erstaufführung 1974 und den jährlichen Wiederholungen im Weihnachtsfernsehprogramm zum generationenübergreifenden Klassiker. Viele halten den Film für den schönsten Märchenfilm aller Zeiten, die Filmmelodien umschmeicheln noch immer die Gehörgänge. Hauptdarstellerin Libuśe Śafránková wurde zur bekanntesten Schauspielerin des Nachbarlandes.
Auch das Schloß Moritzburg, in dem Teile der Dreharbeiten stattfanden, wurde zum Wallfahrtsort für Aschenbrödel-Fans. An Originalschauplätzen wollen die Besucher sehen, wo das Aschenbrödel auf der Schloßtreppe ihren Schuh verlor. 2009 zeigte eine erste Sonderausstellung im Schloß Geschichte und Gegenwart des Kultfilms. Doch die Nachfrage war so groß und der Besucherandrang damals so enorm, dass eine Fortsetzung der Ausstellung gewünscht wurde.
Das Flehen der Fans wurde erhört. Am 5. November 2011 öffneten sich die Tore für die neue Ausstellung. Statt der vormaligen rund 450 m² Ausstellungsfläche wurde nun das Schloß Moritzburg komplett einbezogen. Auf über 2000 m² präsentiert das „Schlösserland Sachsen“ eine Schau, die in Zusammenarbeit mit den Barrandov-Studios, der DEFA-Stiftung und der riesigen Fangemeinde entstand.
Dr. Christian Striefler, Direktor der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, lobte deshalb auch vorab die gute Zusammenarbeit, insbesondere mit den tschechischen Partnern. „Es ist eine deutsch-tschechische Ausstellung, die die Herzen in dieser kalten Zeit wärmt!“ Sein Dank richtet sich auch an die Hochschule für Bildende Künste Dresden, die mit der Gestaltung großer Wandfresken an der Ausstellung mitgewirkt haben.
Kuratorin Margitta Hensel ergänzt: „Es ist eine Gemeinschaftsaktion von Fans, Filmleuten und den Fachleuten der Studios Babelsberg und Barrandov.“ Ein halbes Jahr dauerten die Vorbereitungsarbeiten, innerhalb eines Monats erfolgte der Umbau der bisherigen Dauerausstellung über August den Starken zur Winterausstellung über den „Aschenbrödel“-Film. Geht es nach den Organisatoren, soll dieser halbjährliche Ausstellungswechsel auch in den kommenden Jahren stattfinden.
Jan Hlubek, Marketing Direktor der Barrandov-Studios, betont, daß es keine lange Diskussion auf tschechischer Seite gab, als die Anfrage einer Zusammenarbeit für die Ausstellung kam. Sorgen mache man sich nur wegen der ausgestellten Originalkostüme, die in der Tschechischen Republik zum nationalen Kulturerbe gehören und wie ein Schatz gehütet werden. Aber man sei sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, damit die Kostüme nach fast 40 Jahren wieder am Originaldrehort gezeigt werden können. Und so gehören das Ballkleid Aschenbrödels und das Jägerkostüm des Prinzen zu den Hauptattraktionen der Ausstellung, gut gesichert hinter Vitrinenglas. „Der materielle Wert der Ausstellung läßt sich nur schwer beziffern, er reicht sicherlich an den ideellen Wert heran, und der ist enorm.“, so Dr. Striefler auf Nachfrage.
Auf vier Schlossetagen wird der Geschichte des Films und den Hauptdarstellern viel Platz eingeräumt. Jeder Akteur bekommt „seinen“ Bereich in der Ausstellung. Detailgetreue Nachbildungen nicht mehr vorhandener Kostüme sind ebenso zu bewundern wie die rund 40 Originalkostüme aus dem Prager Fundus. Viele Filmkulissen wie der Laubengang, der Dachstuhl oder die Gute Stube wurden originalgetreu nachgebaut. Wachsfiguren verleihen den Szenen etwas Lebendiges. Lebensgroße Figuren von Aschenbrödel und Prinz bitten zum Tanz. Großflächige Schautafeln erklären Details zum Film und zu den Darstellern. Die jeweiligen Ausstellungsräume sind winterlich dekoriert, das gesamte Gebäude wird zum Märchenschloß.
Auch Hintergrundinformationen werden geboten. So zeigt eine Trickkamera die Verwandlung der Haselnuss in Aschenbrödels Hochzeitskleid, in zwei Kinos werden Filmsequenzen und exklusive Interviews gezeigt. Selbst Regisseur Vaclav Vorlicek entdeckte bei seinem Ausstellungs-Rundgang viele Dokumente, die ihm bisher unbekannt waren.
Natürlich endet der Rundgang durch die Ausstellung, für die man mindestens 2 Stunden einplanen sollte, an jener Treppe, auf der Aschenbrödel ihren berühmten Schuh verlor. Wer genau hinschaut, entdeckt ihn vielleicht…
Auch an die jüngsten Besucher wurde gedacht. So gibt es in den Ausstellungsräumen viele Mitmach-Stationen, die den Kindern Spaß bereiten werden. An den Wochenenden gibt es im Schloß Kindertheater zu erleben, Puppenspiele und Singe-Nachmittage sind geplant.
Im Aschenbrödel-Shop können sich die Besucher mit den typischen Fanartikeln eindecken. Neben DVD, Bastelbögen für die Kinder und viel Literatur gibt es auch die Eule „Rosalie“ als Plüschfigur.
Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 26. Februar 2012, jeweils Dienstag bis Sonntag von 10-17 Uhr (letzter Einlass). Tickets gibt es an der Tageskasse sowie im Vorverkauf. Wer ein sogenanntes Zeitfenster-Ticket erwirbt, kann sich die Wartezeiten am Einlaß ersparen und direkt in die Ausstellung gehen.
Weitere Infos gibt es auf einer eigens eingerichteten Internetseite unter Märchenschloß Moritzburg.
Fotos: Thoralf Haß (außer Ausstellungsplakat)