Der Verein „Generationen gehen gemeinsam“ G3 aus Finsterwalde und die Initiative „Comeback Elbe-Elster“ unterstützen als Praxispartner zwei junge Akademikerinnen bei ihren Diplomarbeiten über Rückkehr, Heimat und Hierbleiben.
Franziska Wölkerling aus Finsterwalde schreibt seit Herbst 2014 an ihrer Diplomarbeit mit dem Titel: „Dem Trend entgegenwirken – Spezifische Rückwanderungstypen im Landkreis Elbe‑Elster“. Sie studiert Geographie an der Technischen Universität Dresden und ist selbst wieder in Ihre Heimat zurückgekehrt. Die Mutter eines 2-jährigen Sohnes baut mit ihrem Partner dessen Großelternhaus in Staupitz aus und will sich auch beruflich in der Region niederlassen. „In meiner Abschlussarbeit möchte ich Motive und Gründe für eine Rückkehr in den Landkreis Elbe‑Elster ermitteln und Rückwanderungstypen analysieren“, erklärt die 27-Jährige. Für den quantitativen Teil ihrer Diplomarbeit führt Sie derzeit eine Befragung mit Rückgewanderten durch. Im Dezember letzten Jahres hat sie ihre ONLINE-Befragung gemeinsam mit dem Verein G3 auf der Facebookplattform „Comeback Elbe-Elster“ gestartet. Als Zweitbetreuer agiert Vereinsmitglied Dr. Michael Thomas. Über 50 ausgefüllte Fragebögen kamen bereits zurück. Für eine repräsentative Auswertung werden jedoch mindestens 100 Einsendungen benötigt.
Seit Januar ist auch Mareike Rosenthal aus Doberlug-Kirchhain im neuen wissenschaftlichen G3-Team. Sie studiert im 9. Semester Soziologie an der Technischen Universität Dresden. Zurzeit schreibt sie ihre Diplomarbeit, in der es um junge Menschen im Landkreis Elbe-Elster geht. „Ich möchte herausfinden, wie junge Menschen hier leben, wie sie ihren Alltag verbringen und was sie dazu bewegt hier zu leben und zu bleiben. Um mir ein genaueres Bild machen zu können, suche ich Personen, die im Landkreis Elbe-Elster aufgewachsen sind und sich zum Beispiel nach ihrer Ausbildung oder ihrem Studium dazu entschlossen haben wieder in die Heimat zurückzukehren, beziehungsweise diese erst gar nicht zu verlassen“, berichtet die junge Akademikerin.
Mit dem Titel “Heimat in der Moderne – Eine exemplarische Studie über junge Menschen im ländlichen Raum” bezieht sie sich explizit auf den Landkreis Elbe-Elster. Anders als Franziska Wölkerling fokussiert sie sich in der Arbeit nicht nur darauf, warum Menschen weggehen, sondern untersucht, warum sie hierbleiben. Besonders interessiert die 25-jährige Studentin, welche Chancen sie für sich selbst und auch für die Zukunft des Landkreises sehen. Für die qualitative Auswertung werden circa sechs junge „Elbe-Elsteraner“ befragt.
Der Verein „Generationen gehen gemeinsam“ (G3) und die Initiative „Comeback Elbe-Elster“ unterstützen die beiden Studentinnen und hoffen, dass diese vielleicht durch die Kontakte während der Befragungen und der daraus folgenden medialen Resonanz nach dem Studienabschluss hier Fuß fassen. „Die ländliche Region verzeichnet eine starke Abwanderung von hochqualifizierten Frauen. Umso wichtiger ist, diese als regionaler Netzwerkpartner für und in der Region zu halten.“, betont Stephanie Auras von „Comeback Elbe-Elster“. Im Herbst ist deshalb ein kleiner Themenabend geplant, bei dem die Ergebnisse vorgestellt werden sollen. Wer sich an den Befragungen beteiligen möchte, kann den Fragebogen von Franziska Wölkerling unter [email protected] anfordern oder seine Kontaktdaten für ein mögliches Interview mit Mareike Rosenthal hinterlassen.
„Auch für „Comeback Elbe-Elster“ heißt es in diesem Jahr alles oder nichts. Nach fast drei Jahren Ehrenamt und vielen erfolgreichen Aktionen wie z.B. fünf Rückkehrerstammtischen muss in diesem Jahr der Durchbruch kommen“, hofft die Initiatorin Stephanie Auras.
Quelle: Verein “Generationen gehen gemeinsam” (G 3) e.V.