Spontaner Applaus aus dem Publikum
Mit einer Mehrheit haben die Abgeordneten der Stadt Finsterwalde am Mittwoch die Stadt damit beauftragt, die finanziellen Voraussetzungen für den Bau der Stadthalle nach den Entwürfen des Finsterwalder Architekten Jürgen Habermann zu schaffen. Nach einem sachlichen Austausch der Argumente fiel die Entscheidung mit 17 Ja-, einer Enthaltung und 8 Nein-Stimmen sehr deutlich aus. Bürgermeister Jörg Gampe machte in seinem Plädoyer deutlich, dass die Stadthalle Teil einer positiven Entwicklung für Finsterwalde ist. „Es ist in den vergangenen vier Jahren in Finsterwalde viel auf den Weg gebracht worden. Wir haben die Entgeltordnung so verändert, sodass die Vereine wieder leben können. Wir haben Kinderspielplätze repariert, erneuert und ausgebaut, die Feintuch-Kita und die Kita Nehesdorf saniert und erweitert. Die Grundschule Stadtmitte hat einen modernen Schul- und Sporthof. Viele infrastrukturelle Maßnahmen sind vorgenommen worden. Es sind Straßen saniert worden, damit die Innenstadt aufgewertet wird. Unser Tierpark hat sich zu einem familienfreundlichen Ausflugsziel etabliert. Andererseits sind wir auf Unternehmen zugegangen, haben Probleme gehört und konnten teilweise bei Sanierungen helfen. So wird die Stadthalle ein weiterer Baustein für ein liebens- und lebenswertes Finsterwalde sein. Seit drei Jahren haben wir in den verschiedenen Phasen des Projektes sehr offen und transparent darüber diskutiert. Beginnend in einem offenen Workshop und darauffolgend in Arbeitsgruppen. Die Presse hat uns intensiv begleitet, selten positiv, meist kritisch. Die Öffentlichkeit hat sich an vielen Stellen beteiligt, so zuletzt bei der Online-Umfrage der LR, die heute gegen 17 Uhr endete. Darin wünschen sich 73,77 Prozent der Teilnehmer eine Stadthalle für Finsterwalde. Wir haben keinen Spreewald vor der Tür und keinen Hafen sie Senftenberg. Wir sind keine Kreis- und keine Kurstadt. Unser Markenzeichen ist die Sängerstadt. Diese Marke müssen wir pflegen, unter anderem mit einer Stadthalle als ein Angebot, was positive Signale aus der Sängerstadt Finsterwalde senden wird“, sagte er.
Manfred Schäfer, Abgeordneter der Wählergemeinschaft Bürger für Finsterwalde betonte: „Ich meine, dass Finsterwaldes Entwicklung in den letzen Jahren sehr positiv verlief. Die Stadt besitzt einen gewissen Vorzeigecharakter in der Region. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass eine Stadthalle eine weitere Imageverbesserung für die Stadt sein wird. Wenn wir heute dagegen stimmen, verbauen wir uns eine Riesenchance“, sagte er. Das Befürworten zeige einen optimistischen Blick in die Zukunft. Außerdem sei die Situation auf dem Finanzmarkt optimal für Investitionen, sagte der Finanzexperte abschließend. Die Sitzung fand unter großer Beteiligung der Finsterwalder Bürgerschaft statt. Die Besucherplätze im Stadtverordnetensitzungssaal reichten am Mittwochabend nicht aus. Mehr als 100 Gäste waren anwesend. Nach den Redebeiträgen von Bürgermeister Jörg Gampe und Manfred Schäfer gab es spontanen Beifall aus dem Auditorium, ebenso nach der positiven Entscheidung der Abgeordneten.
In der CDU-Fraktion gab es bei der namentlichen Abstimmung mit einer Enthaltung und einer Nein-Stimme acht Befürworter des Projektes. Gespalten zeigte sich die Fraktion Bürger für Finsterwalde. Hier gab es zwei Nein- und vier Ja-Stimmen. Die SPD-Fraktion unter der Vorsitzenden Hannelore Elmer stimmte vollzählig gegen den Bau der Stadthalle. In der Fraktion Linke/Bündnis 90/Die Grünen sprachen sich vier von fünf Anwesenden für das Projekt aus.
Quelle & Bilder: Stadt Finsterwalde