Lang anhaltender Beifall der rund 600 Gäste in der Stadtpfarrkirche in Kirchhain
Mit viel Spannung war die Uraufführung der zeitgenössischen Graun-Oper „Orpheus an der Elster“ erwartet worden. Am Ende der Premiere am 11. Oktober in der Stadtpfarrkirche von Kirchhain stand für die rund 600 Gäste fest: Das Opernprojekt der Kreismusikschule ist ein voller Erfolg. Mit lang anhaltendem Beifall quittierte das Publikum die mitreißend-ergreifende Aufführung im Rahmen des Festivals der Graunschen Musik. Die Zuschauer erlebten einen weiteren Höhepunkt aus dem reichen Musikschulschaffen in Elbe-Elster, das dafür nicht nur in diesem Jahr mit reichlich Preisen auf Bühnen bis zur Bundesebene gewürdigt wurde.
Das jüngste Opernprojekt hatte alles zu bieten, was sich Zuhörer darunter vorstellen: Ein stimmungsvoll wechselndes Bühnenbild, professionelle Technik, engagierte Musikschulpädagogen und talentierte Musikschüler, die im Orchester, in der Band, an den Drums und beim Gesang alles gaben.
Es war am Ende vielen von ihnen die Erleichterung anzusehen, dass die Arbeit an dem ehrgeizigen Vorhaben so gut aufgegangen ist und das Ergebnis das Publikum zu langem Applaus herausforderte. Einer der vielen Väter dieses Erfolgs ist der künstlerische Leiter des Projekts, Musikschulpädagoge Uwe Krause, der unter dem Pseudonym John Rausek auch die Musik Grauns bearbeitet hat und für die Schüler und Konzertohren in eine zeitgemäße Form gebracht hat. Die besondere Herausforderung dabei: Es gibt von den Graun-Brüdern kaum Unterrichtsliteratur, das ist zum Beispiel bei einem Zeitgenossen wie Johann Sebastian Bach ganz anders. Carl Heinrich-Graun hat seine Opern für hochprofessionelle, in der Regel italienische, Sängerinnen und Sänger geschrieben, was natürlich die Pflege seiner Musik durch Schüler und Laien sehr erschwert. Uwe Krause hat deshalb die Opernvorlage „L’Orfeo“ (1752) von Carl Heinrich-Graun so bearbeitet, dass sie mit den Möglichkeiten der Kreismusikschule aufgeführt werden kann.
Zu erleben war eine Oper mal klassisch, mal rockig, die von der ersten großen Liebe und den Gefühlen und Sehnsüchten junger Menschen erzählte.
Landrat Christian Heinrich-Jaschinski lobte das Engagement der insgesamt rund 60 Mitwirkenden. Dazu gehören neben den Musikschülern auch viele Lehrer der Kreismusikschule.
„Die Aufführung der Oper schreibt die Erfolgsgeschichte unserer Kreismusikschule fort. Sie ist ein Beleg für die musikalischen Qualitäten der jungen Menschen bei uns. Zugleich spricht das Projekt für die bei uns geleistete, sehr gute Ausbildung. Keine Frage: Mit rund 2.200 Schülerinnen und Schülern und 85 Lehrerinnen und Lehrern ist die musisch-kulturelle Einrichtung des Landkreises ein wichtiger Eckpfeiler der musikalischen Bildung bei uns.“
Noch am Tag der Uraufführung verkündete Musikschulleiter Thomas Prager: „Die Oper ‚Orpheus an der Elster‘ soll keine Eintagsfliege bleiben. Ich werde mich dafür stark machen, dass das Opernprojekt bei den Landesmusikschultagen im kommenden Jahr im Juli in Wittenberge erneut auf die Bühne kommt.“ Als Ansporn auf dem Weg zu neuen Ufern hatte Doberlug-Kirchhains Bürgermeister Bodo Broszinski spontan 500 Euro aus dem Stadtsäckel locker gemacht, um weitere Auftritte zu befördern.
Unterstützt wurde das Vorhaben im Landkreis aus Mitteln des Förderprogramms „Musische Bildung für alle“ mit Hilfe des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Darüber hinaus beteiligten sich Sponsoren wie die Stadt Uebigau-Wahrenbrück, die „Graun-Gesellschaft-Wahrenbrück e.V.“, der Lions Club Finsterwalde, die Bäckerei Bubner Doberlug-Kirchhain, der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg e.V., die Bauer-Fruchtsäfte Bad Liebenwerda sowie weitere Projektförderer.
Quelle: Landkreis Elbe-Elster
Fotos: Pressestelle Kreisverwaltung