Der Countdown bis zur Eröffnung der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung hat begonnen. Am 6. Juni öffnen sich die Tore im Schloss Doberlug für die Besucher und bleiben dann bis zum 2. November geöffnet. Der Landkreis bringt sich mit vielen regionalen Partnern von den Kommunen bis zu den Vereinen intensiv mit ein. Erkennbar ist das unter den Stichworten „Die Region feiert“ und „Kultursommer“, hinter denen sich eine Vielzahl von Erlebnisangeboten für die ganze Familie verbergen.
Auch die beiden Kreismuseen in Bad Liebenwerda und in Finsterwalde sind mit ihren Schwerpunkten jeweils mit Referenzausstellungen dabei. Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und Kulturministerin Sabine Kunst haben gerade erst am 10. Mai im „Museum des mitteldeutschen Wandermarionettentheaters“ in Bad Liebenwerda die Kulturland-Ausstellung „1815, als damals wir Musspreußen wurden“ eröffnet.
In ihrem Grußwort nahm Ministerin Kunst die bevorstehende Erste Brandenburgische Landesausstellung in den Blick: „Die Ausstellung heute ist eine faszinierende Facette des diesjährigen Kulturland-Themas, das auch Thema der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung ist. Zum einen, weil die Geschichte des mitteldeutschen Wandermarionettentheaters das wechselvolle Verhältnis zwischen Preußen/Brandenburg und Sachsen in besonderer und sehr origineller Weise widerspiegelt – zum anderen, weil die Sonderausstellung heute ein Schlaglicht auf jene Zeit nach den Napoleonischen Kriegen und die damit einhergehenden Veränderungen für die ‚einfachen Leute‘ wirft.“ Und der Landrat fügte hinzu: „Die Sonderschau im Kreismuseum ist eine wunderbare Bereicherung der großen Landesausstellung auf Schloss Doberlug. Sie unterstreicht einmal mehr, dass diese Region spannende Geschichte und Geschichten zu bieten hat, die es lohnt weiterzuerzählen.“
1815 wird das Land zwischen Elbe und Elster neupreußisch. Durch Zusammenlegung einst sächsischer Ämter werden die preußischen Landkreise Torgau, Schweinitz und Liebenwerda (Regierungsbezirk Merseburg, Provinz Sachsen, Königreich Preußen) gegründet. Für die Bewohner der Region prägt sich fortan der Begriff des Musspreußen. Einst sächsisch, dann preußisch und heute brandenburgisch, besitzt das Elbe-Elster-Land dennoch eine eigene und vielfältige Geschichte, die eine bislang kaum erschlossene Kulturlandschaft entstehen ließ.
Eine Besonderheit, der sich die Referenzausstellung insbesondere widmet, ist das Wandermarionettentheater. Noch in sächsischer Zeit bildet sich in Saathain bei Elsterwerda ein regelrechtes Komödiantennest. Über ein sich hier bündelndes Verkehrswegenetz ziehen die Puppenspieler bis weit nach Schlesien, Böhmen, Sachsen, Thüringen, Anhalt und Teile von Brandenburg über Land, um mit ihrem Schatten- bzw. Marionettentheater für Unterhaltung in Dörfern und Kleinstädten zu sorgen.
Die Ausstellung selbst entführt den Besucher in die Zeit der Befreiungskriege von 1813-15, versucht das Lebensumfeld der hier lebenden Komödianten, Schatten- und Marionettenspieler aufzuzeigen. Grafiken, Bücher, Landkarten und zeitgenössische Berichte geleiten den Besucher der Sonderausstellung an die Wiege des mitteldeutschen Wandermarionettentheaters, die um 1800 in den Dörfern zwischen Elsterwerda und Liebenwerda stand. Begleitet wird die Ausstellung von einer Inszenierung des Hamburger Figurentheaters Ambrella unter Leitung von Heike Meinitz. Die Puppenspielerin offeriert in dem Stück die Geschichte und Bedeutung sowie den Spielbetrieb des Wandermarionettentheaters auf amüsante und unterhaltsame Art. Sie ist am 24. Mai auf Schloss Hirschstein im Landkreis Meißen zu erleben. Im Landkreis Elbe-Elster gastiert das Theater wieder während des 16. Internationalen Puppentheaterfestivals am 19. September in Doberlug-Kirchain und einen Tag später bei der Langen Nacht des Puppenspiels im Refektorium der Stadt. Darüber hinaus können Schulen im Landkreis das Hamburger Figurentheater Ambrella über das Kreismuseum buchen.
Die Ausstellung ist zeitgleich mit der Landesausstellung bis zum 30. November im „Museum des mitteldeutschen Wandermarionettentheaters“ des Landkreises Elbe-Elster in Bad Liebenwerda, Burgplatz 2, zu sehen. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14.00–17.00 Uhr und Samstag und Sonntag 10.00–12.00 Uhr und 14.00–17.30 Uhr.