Mehr als nur eine Geste der Solidarität nach einem „Jahr des Schreckens“
Zum ersten Jahrestag der blutigen Anschläge auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und einen Supermarkt wird am 7. Januar 2016 auf dem Gelände der Internationalen Universität Paris die Ausstellung „Jahr des Schreckens – L’année terrible“ im Maison Heinrich Heine eröffnet.
Bereits vor einem Jahr entstand bei der bundesweiten Vereinigung von Protagonisten der Komischen Künste „Cartoonlobby“ die Idee und das Bedürfnis, eine gemeinsame Ausstellung mit französischen Kollegen zu veranstalten. Sechs prominente Zeichner wurden dazu ausgewählt, stellvertretend in der umfangreichen Schau mit über 160 Arbeiten gezeigt zu werden. Mit dabei sind Klaus Stuttmann, NEL, Schwarwel aus Deutschland und COCO, René Pétillon, Thibaut Soulcié aus Frankreich. Bis zum 24. Januar kann man den Jahresrückblick im Cartoonmuseum Brandenburg der Cartoonlobby in Luckau besichtigen, der – wie angekündigt – nun auch gleichzeitig bis Ende Januar in Paris zu sehen sein wird.
Das Jahr 2015 begann nach dem schrecklichen Terroranschlag von Paris mit Solidaritätsbekundungen und dem Ruf nach Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit in Europa. Es gab in den Folgemonaten rege Diskussionen in der Öffentlichkeit zu der Frage: Was darf Satire, und wie weit kann Karikatur gehen? Auch stand immer wieder die Verletzung religiöser Gefühle und das Beharren auf unsere westlich-europäischen Wertvorstellungen in einer globalisierten Welt im Fokus der Auseinandersetzungen. Dazu haben sich die tagespolitischen Zeichner natürlich ihre eigenen Gedanken gemacht und diese zu Papier gebracht.
Jedoch hatte sich die Staatengemeinschaft im gerade vergangenen Jahr noch vielen Problemen zu stellen – zusammen oder im jeweils eigenen Land. Krisen, Kriege, Terror und Flüchtlingswellen prägten die internationale Politik sowie die Berichterstattung in den Medien. Hinzu kamen die erneuten Anschläge vom November in Paris und deren Folgen für Europa, dazu das Vorgehen gegen den sogenannten „Islamischen Staat“.
Die Schau deutscher und französischer Karikaturisten blickt auf diese Ereignisse zurück, spiegelt unterschiedliche Sichtweisen aber auch Gemeinsamkeiten wider.
Kulturdezernent Carsten Saß ist stolz auf das Engagement und die Bedeutung der vom Landkreis Dahme-Spreewald finanziell unterstützten Cartoonlobby. Er unterstreicht gleichzeitig die Notwendigkeit von Presse- und Kunstfreiheit zur jetzigen Zeit.
Der bundesweite Verband Cartoonlobby e.V. hat seinen Sitz in Königs Wusterhausen. Ziel ist es, eine bundesweite Vereinigung der Schaffenden, Verwertenden und Interessierten heranwachsen zu lassen, die eine öffentliche Plattform in dieser Gesellschaft bekommt.
Weitere Informationen: http://www.cartoonlobby.de/
Quelle & Foto: Landkreis Dahme-Spreewald