Das Streichquartett, Inbegriff kammermusikalischen Komponierens, steht im Mittelpunkt des Kammerkonzerts am 18. Januar, 20.00 Uhr, im Probenzentrum des Staatstheaters Cottbus.
Zu Beginn erklingt Dmitri Schostakowitschs c-Moll-Quartett, das 1960 unter dem Eindruck eines Besuchs in Dresden entstand, wo der Komponist mit Zeitzeugen über die Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg gesprochen hatte. Die Initialen Schostakowitschs, repräsentiert in der Tonfolge D – Es (S) – C – H, bilden den roten Faden durch das den Opfern des Krieges und des Faschismus gewidmete Werk und stehen für eine sehr persönliche Betroffenheit.
Aus dem Streichquartett op. 11 des Amerikaners Samuel Barber, das im Programm folgt, ist das Adagio berühmt geworden, doch auch die beiden rahmenden Teile sind in ihrer spätromantischen Ausdruckskraft absolut hörenswert und echte Genussmusik!
Zum Finale erklingt das spürbar russisch gefärbte 2. Quartett von Alexander Borodin, dessen ausdrucksstarkes Notturno mit lyrischer Klanglichkeit und warmen Cellofarben verzaubert. Die Klarheit der Form erinnert in den Rahmensätzen ein Stück weit an das Vorbild Beethoven, während im leichtfüßigen Scherzo Elfenzauber à la Mendelssohn durchblitzt.
Foto: Marlies Kross
pm/red