Mit einem richtig starken Auftritt verabschiedet sich der FC Energie Cottbus in die Winterpause der Regionalligasaison 2019/2020. Gegen die Reserve von Hertha BSC II war voller Einsatz und Leidenschaft gefragt, denn die Berliner traten mit vier Spielern der ersten Mannschaft an und gingen nach 30 Minuten in Führung. Kapitän Dimitar Rangelov konnte noch vor der Pause durch einen Elfmeter ausgleichen. Nach der Pause spielte fast nur noch der FCE. Mit viel Engagement erarbeiteten sie sich ein paar Möglichkeiten ehe Jonas Zickert nach 80 Minuten einen Freistoß zur 2:1 Führung ins lange Eck platzierte. Hertha bäumte sich nochmal auf, aber Moritz Broschinski versetzte den Gästen in er 89. Minute den Todesstoß.
Die Spielzusammenfassung mit allen Highlights gibt es bei FCEnergieTV im Titelvideo.
Wettbewerbsverzerrung in der Regionalliga? Da konnte man sich heute beim Spitzenspiel Energie Cottbus gegen Hertha BSC II eine eigene Meinung bilden. Die Gäste reisten mit vier gestandenen Erstligaprofis an, Duda, Esswein, Lecki und Torunarigha standen auch prompt in der Startelf. Ihr Marktwert würde wahrscheinlich für die gesamte Regionalliga Nordost reichen. Welcher Luxus das war, sah man beim Blick auf die Ersatzbank, dort saß zunächst Jessic Ngankam, der Topscorer der Berliner in dieser Saison. Auf der Gegenseite konnte Claus-Dieter Wollitz nur 17 von 18 Plätzen auf dem Spielberichtsbogen mit Namen versehen. Auf dem Platz stand fast die identische Elf wie beim 3:0 Sieg in Altglienicke, lediglich Stahl und Moser rotierten wieder.
Ins Spiel kam der FCEnergie recht gut, die Gäste versuchten über ihre drei Bundesligaprofis die Offensive aufzuziehen was Cottbus aber gut gelang zu unterbinden. Rangelov hatte die erste kleine Chance, Eisenhuth bediente ihn, doch er war ein paar Schritte zu langsam. Nach 30 Minuten kam Hertha mit der ersten nennenswerten Szene vor das Cottbuser Gehäuse und Covic nutzte im Nachschuss das klasse Zuspiel von Ondrej Duda zum 0:1. Großartig geschockt zeigte sich Energie jedoch nicht, das Spiel blieb ausgeglichen und Cottbus kam in der 45. Minute durch einen verwandelten Elfmeter von Rangelov nach Foul an Zickert zum Ausgleich.
Trainer Zecke Neuendorf mutmaßte in der Pressekonfernz nach dem Spiel, dass Pele Wollitz die richtigen Worte in der Kabine gefunden hat, denn nach der Pause legte Cottbus so richtig los. Pele konnte das nur nickend bestätigen, sagte aber auch vielsagend, dass seine Arbeit zumindest von außen wahrgenommen und gewertschätzt wird, was tief ins derzeitige Vereinsleben blicken lässt.
Auf dem Platz kam der FCE nun zu weiteren Möglichkeiten, es dauerte jedoch bis zur 80. Minute, ehe die Energiefans im Stadion erneut jubeln durften. Jonas Zickert hatte sich einen Ball zum Freistoß von der linken Angriffsseite zurechtgelegt und die Kugel wurde länger und länger, bis sie im Hertha-Tor lag. Kein Verteidiger oder Stürmer war mehr dran, das dritte Saisontor für den Defensivmann. Energie lag nun 2:1 vorn, Hertha probierte nochmal aktiver zu werden doch in der 89. Minute machte Broschinski alle Hoffnungen mit dem 3:1 zunichte.
Ein richtig starkes Spiel der Wollitz-Elf und ein erster Platz der nach der, über 19 Spieltage betrachtet, stetigen Leistungssteigerung mit einem sehr schmalen Kader völlig verdient ist. Das ist nicht zuletzt der Verdienst des Trainers, der aber in der Pressekonferenz nach der Partie keine Auskunft über seinen weiteren Verbleib beim Verein gab, aber mangelndes Vertrauen in seine Arbeit beklagte. Schaut man sich in den Vereinsgremien außerhalb des Trainerstabs um, fällt einem von Außen spontan niemand ein, der nur annähernd über soviel Erfahrung oder Fußballsachverstand verfügen würde, dem Trainer Vorgaben zu machen oder ihm trotz der derzeitigen Tabellensituation kein Vertrauen schenken dürfte. Wie es in der Personalie weitergeht wird also die Zeit zeigen, vielleicht sagt Pele Wollitz ja etwas im EnergieWintertalk dazu, der am 15.12.2019 ab 18:30 Uhr stattfindet. Live vor Ort sind Abonnenten von FCEnergieTV, der Talk mit Trainer sowie Niclas Erlbeck, Felix Geisler und Toni Stahl wird live ins Internet auf dem Youtubekanal von Niederlausitz aktuell übertagen.
Für das Team geht es am 1.2.2020 bei Rot-Weiß Erfurt weiter auf Punktejagd.