„Wie können wir die Zukunft der Lausitz aktiv mitgestalten?“ Diese Frage stand am 21. November 2019 beim Netzwerkabend im Großenhainer Bahnhof in Cottbus im Interessenfokus. Das Gründungszentrum Zukunft Lausitz hatte zur After-Work-Lounge geladen. Rund 150 Gäste, darunter Unternehmer, Netzwerker und Weichensteller folgten dem Ruf. Dabei ging es nicht allein um die Herausforderungen, die der Strukturwandel in den nächsten Jahren mit sich bringt, sondern auch um das Aufzeigen von Perspektiven. Öl&Gut, edrøm, Krohn & Heinze und toolbot stellten sich der Aufregung und präsentierten ihre Ideen zuerst vor Publikum und später noch einmal detaillierter vor potentiellen Investoren und Partnern.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete die Vorstellung von vier Cottbuser Start-Ups. Mit öl&gut bietet Mathias Kloss, der beruflich ursprünglich in der Werbebranche wurzelt, hochwertige, kaltgepresste Öle. Dabei können Interessierte dem Ströbitzer bei der Oliven-, Schwarzkümmel- und Leinölproduktion zusehen und sich parallel über das alte Handwerk und die Inhaltstoffe informieren und passende Rezeptideen aus erster Hand erhalten.
Mit edrøm präsentierten die BTU Cottbus-Senftenberg Absolventen German Linz, Ivo Gebhardt und Jeronimo Landauer ihren Stromgenerator, dessen Herzstück ein kleiner, moderner Stirlingmotor ist. Dieser ist in der Lage, aus verschiedenen Bio-Brennstoffen C02-neutral Strom zu erzeugen, leise und effizient. Gerade für den mobilen Einsatz beim Camping oder anderen Aktivitäten gefragte Eigenschaften. Sie bauen gearde den Prototypen und wollen ihn unter anderem gemeinsam mit Wohnmobilherstellern vermarkten. Die Produktion für den Generator soll in Cottbus aufgebaut werden.
Nachhaltig und kostensparend ist auch der Ansatz der Idee für den toolbot. Das Team um Jan Gerlach bietet mit ihrer Firma Thingk Systems und dem Verleihautomaten dem Endkunden die Möglichkeit, Profi-Werkzeuge und -maschinen an einer zentralen Station zu entleihen bzw. zurückzubringen und das völlig unabhängig von Öffnungszeiten. Am Freitag wird der erste Automat in Berlin aufgestellt.
Die Jungunternehmer Andreas Krohn und Birk Heinze sind seit Jahren in der Softwareentwicklung beheimatet. Mit ihrem Start-Up “Krohn & Heinze” möchten sie unter anderem digitale Dienstleistungen für den Baubereich anbieten. Die Ressourcen und Personalplanung soll so erleichtert und digital gebündelt werden. Zusätzlich bietet Cottbus mit dem Pilotprojekt „Smart City“ weitere Chancen digitaler Services für die beiden.
Im Anschluss hatten die vier Teams Gelegenheit, in einem Pitch mit potentiellen Partnern und Investoren ins Gespräch zu gehen. – Bei Getränken, Snacks und anregenden Gesprächen kamen schließlich alle Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur in den kreativen und anregenden Gedankenaustausch. Somit konnte der ein oder andere Grundstein für eine gewinnbringende Kooperation gelegt werden. Der Netzwerkabend hat gezeigt, dass ein hohes und vielfältiges Potential für die Entwicklung der Region vorhanden ist.
Bereits vor Kurzem hatte der Gründerservice der BTU Cottbus-Senftenberg eine Pitch-Messe veranstaltet, bei der neun Gründer und Ideengeber ihre Ideen präsentiert hatten, die teils noch in frühen Anfangsstadien stecken. Sie hatten sich einer Jury und Fragen gestellt, gewonnen hat die Idee eines Akkuschraubers direkt an der Hand, gefolgt von einer Schadstoffanalyse, die auf Baustellen stattfinden kann und einer Saunaidee für den Balkon.