Mit insgesamt 16 Premieren will das Staatstheater Cottbus in der nächsten Spielzeit noch mehr Aktualität, weitere innovative Ansätze aber auch viel Unterhaltsames auf die Bühne bringen. Gesellschaftliche Themen wie Heimat, Identität und Zukunft sollen das Publikum dabei verstärkt mitnehmen und zum Diskutieren anregen. So wird das Theater zur „angstfreien Zone“ erklärt. Zusätzlich können sich Besucher auf große Klassiker und viele Sonderveranstaltungen im Schauspiel, im Musiktheater sowie im Konzertprogramm freuen. Schauspiel-Premiere feiern unter anderem “Faust”, “Antifaust”, “The Black Rider” und mehrere Uraufführungen. Die Oper will u.a. mit “Effi Briest”, “Fidelio” und “Otello” begeistern. Das Ballett verzaubert u.a. mit “Die Reise zum Mittelpunkt der Erde”, “Le Sacre du Printemps” und “Straw!nksi”. Das Orchester wird sich in den Philharmonischen Konzerten den Nachbarländern Deutschlands und im 250.Jubiläumsjahr Beethoven witmen. Einblicke in die neue Spielzeit gibt bei der Spielplanpräsentation am 25.August 2019 im Branitzer Park. Außerdem wird ab der übernächsten Spielzeit Stephan Märki neuer Intendant. Der Vertrag soll in den nächsten Wochen unterschrieben werden. Die Suche nach einem neuen Generalmusikdirektor läuft dagegen noch.
Mehr dazu im Titelvideo und zum neuen Spielplan in den folgenden Videointerviews.
Das Staatstheater Cottbus teilte mit:
Sparte Schauspiel
Im Mittelpunkt des Schauspielprogramms stehen zwei Projekte Jo Fabians im Großen Haus: „Faust“ und „Antifaust“. Zunächst die Auseinandersetzung mit dem „Original“ – dann die künstlerische Reflexion über all das, was die daran beteiligten Künstler in dieser Auseinandersetzung erleben. Wie „deutsch“ ist der Deutsche namens Faust? Was wäre er ohne die europäische Aufklärung, die Französische Revolution, den erwachenden weltweiten Handel? – Nach dem „Deutschen“, nach einer „nationale Identität“ wird auch in weiteren Schauspielproduktionen gefragt. Darunter sind drei Projekte in der Kammerbühne: die Uraufführung des Kleist-Förderpreises 2019 „Warten auf Sturm“, die Theaterserie „Der Riss“ und ein Rechercheprojekt des Cottbuser BürgerSprechChores. Die „Angstbefreite Zone“, die das Schauspielensemble im Kammerbühnen-Foyer ausruft, bietet den Ort für die dazu gehörige vorurteilsfreie Debatte.
Mehr Infos gibt es im Interview mit Schauspieldirektor Jo Fabian:
Sparte Oper / Musiktheater
Das Musiktheater bringt im Oktober 2019 anlässlich des Fontane-Jahres Siegfried Matthus‘ Oper „Effi Briest“ zur Uraufführung. Die musikalische Leitung hat Alexander Merzyn übernommen; Regie führt, zum ersten Mal in Cottbus, Jakob Peters-Messer. Auch bei den zwei folgenden Premieren der Sparte stehen in Cottbus national wie international bekannte Regienamen auf den Besetzungszetteln. Jasmina Hadžiahmetović inszeniert im April 2020 im Großen Haus Verdis „Otello“, ihre zweite Arbeit in Cottbus nach ihrem großen Erfolg mit Wagners „Fliegendem Holländer“. Erneut zu Gast ist Giorgio Madia, beim Publikum wohl noch in bester Erinnerung als Choreograf von „Chopin Imaginaire“ und als Regisseur von „Anatevka“. Er inszeniert und choreografiert als Mehrspartenprojekt Philipp Glass‘ Oper „Satyagraha“, eine Auseinandersetzung mit dem Wirken Gandhis als Friedenskämpfer in Südafrika. Die musikalische Leitung hat wiederum Alexander Merzyn.
Mehr Infos gibt es im Interview mit dem leitenden Musikdramaturgen Bernhard Lenort:
Sparte Ballett
Das Ballett, seit einem Jahr die vierte Sparte des Staatstheaters, plant zwei neue Produktionen auf der Bühne im Großen Haus. Die eine davon, „Straw!nsky“, ein Doppelabend mit Igor Strawinskys Musik zu „Petruschka“ und „Le Sacre du Printemps“, gilt als Gradmesser für die Leistungsfähigkeit eines Ensembles. Die Tänzerinnen und Tänzer werden live begleitet vom Philharmonischen Orchester. Ab Sommer 2019 stehen ihnen Eleven aus renommierten Ballettschulen zur Seite, die am Staatstheater im Rahmen ihres Studiums erste Berufserfahrungen sammeln.
Infos gibt es auch im Interview mit Ballettdirektor Dirk Neumann:
Philharmonisches Orchester / Konzerte
Die Konzerte des Philharmonischen Orchesters in der Saison 2019/2020 zeigen die Wechselwirkungen zwischen nationalen Kulturen auf andere Weise: Es erklingt Musik aus allen Nachbarländern Deutschlands. Europas Musikkultur ist multikulturell, ihre „Meister“ sind beredte Zeugen dafür. Im neuen Konzertprogramm steht dafür z.B. Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag eine Vielzahl von Veranstaltungen gewidmet sind, darunter zu Ostern 2020 zwei Tage mit allen Klavierkonzerten, mit Klaviersonaten und Kammermusik. Für die Internationalität der Musikszene steht auch die Violinistin Antje Weithaas, die als Solistin mit Orchestern aus Brandenburg ebenso auftritt wie mit Klangkörpern aus Südkorea, Belgien oder China. In der Spielzeit 2019/20 begleitet sie das Philharmonische Orchester als „Artist of Residence“.
Mehr Infos gibt es im Interview mit dem kommissarischen Generalmusikdirektor Alexander Merzyn:
Unterhaltsames
Dass auch in diesem Spielplan das Heiter-Abenteuerlich-Unterhaltsame nicht zu kurz kommt, dafür sorgen neben dem Ballett „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ nach Jules Verne das Schauspielmusical „The Black Rider“ und das Singspiel „Im weißen Rössl“. Der Konzertplan bietet mit Verdis „Requiem“, Bachs „Weihnachtsoratorium“ und „h-Moll-Messe“, Beethovens 9. Sinfonie, Orffs „Carmina Burana“, den „Spanischen Nächten“ zum Jahreswechsel und einem Soul-Konzert des Philharmonischen Orchesters mit Max and Friends ausdauernden wie gelegentlichen Liebhabern großer Orchester- und Chorkonzerte hinreichend Gelegenheit, ihrer Leidenschaft zu frönen. Und weil es mittlerweile zur Tradition geworden ist, beginnt auch die nächste Theatersaison mit „Theater und Musik in Pücklers Park“ und endet mit einer „Walzernacht“ auf dem Cottbuser Altmarkt.
red/Presseinfo
Bild: © Ron Petraß