Die Oberliga-Handballer des LHC Cottbus haben mit einem Heimsieg am Samstagabend, den derzeit dritten Tabellenplatz in der Ostsee-Spree-Liga gefestigt. Beim 31:21 gegen die SG Uni Greifswald/Loitz, zeigten die Lausitzer besonders in der ersten Halbzeit eine spielerisch-ansprechende Leistung. Herausragend agierten auf Cottbuser Seite Torwart Florian Berndt sowie Topptorschütze Nick Widera, der mit insgesamt 14 erzielten Treffern glänzte. Nach seiner fast einjährigen Verletzungspause, präsentiert sich Widera derzeit gereift und voll motiviert.
Torhüter Berndt hatte in den vergangenen Spielen die herausragenden Leistungen von Konkurrent Tony Mudrick von der Bank zur Kenntnis nehmen müssen, diese Erlebnisse nun allerdings umgehend selbst in Leistung umgewandelt. Bis zu seiner Auswechselung nach rund 45 Minuten, hielt Berndt mehr als die Hälfte aller gegnerischen Würfe. Auch Kevin Deisting zeigte danach einige gute Paraden, Torwarttrainer Dieter Sklenar registrierte die Leistungen seiner Jungs wohlwollend – das Publikum Sklenars gute Arbeit und den erneuten Leistungssprung der LHC-Torhüter.
Beide Teams hatten sich zuletzt am 14.März in Loitz gegenüber gestanden. Damals siegten die Mecklenburger in einer umkämpften Partie mit 29:27, um hernach den fast sicheren Klassenerhalt zu feiern. Besonders die Loitzer-Manndeckung hatte dem haushohen Favoriten aus Cottbus zugesetzt, die individuellen Stärken der LHC-Spieler kamen nicht zum Tragen. Offensichtlich Willens, mit dieser Taktik auch in Cottbus die Punkte zu holen, sahen sich die Loitzer jedoch dieses Mal schnell einer nur schwer zu lösenden Aufgabe ausgesetzt. Spielmacher Markus Meier und Kollegen nutzten ihre Schnelligkeitsvorteile aus, um ihre Gegenspieler in Eins-gegen-Eins-Situationen immer wieder zu düpieren. Die rund 450 Zuschauer in der Lausitzarena honorierten den guten Auftritt ihrer Cottbuser-Jungs mit reichlich Applaus.
Der LHC bleibt mit nun 12:4 Punkten dem Führungsduo aus Werder und Friedenaun (13:3 bzw. 12:2) auf den Fersen. Für die Spielgemeinschaft aus Greifswald geht es angesichts von 6:10 Punkten und Platz elf, wohl auch in dieser Spielzeit primär um den Klassenerhalt. Das man dort mit drei Siegen recht sicher im Rennen liegt, ist auch auf das langsam unheimlich-werdende Pech des Lokalrivalen aus Lübbenau zurückzuführen. Die Blau-Gelben verloren auch ihr achtes Saisonspiel, dieses Mal trotz langer eigener Führung gegen den VfL Lichtenrade mit 31 zu 33. Zu allem Unglück verletzte sich dabei auch noch Rückraumriese Chris Wilde, dem vermutlich eine längere Pause droht. Der LHC Cottbus wünscht in diese Richtung eine schnellstmögliche Genesung und drückt den Lübbenauern und zahlreichen Cottbusern im TSG-Team die Daumen im Abstiegskampf. Es wäre nicht nur schade um zwei packende Derbys, sondern auch um richtig gute Oberligahandballer aus der Lausitz.
Für den LHC geht die Saison am 21.November mit dem Auswärtsspiel in Lichtenrade weiter. Der Aufsteiger belegt derzeit einen respektablen fünten Tabellenplatz und trumpft mit seiner harten Abwehr auf. LHC-Trainer Falk Fürstenberg warnt zudem vor der unorthodoxen Spielweise der Berliner mit häufig wechselnden Spielsystemen. Wollen die Cottbuser den Meisterschaftsfavoriten aus Friedenau und Werder weiterhin Paroli bieten, dürfen sie sich jedoch nicht durch Lichtenrade aus dem Takt bringen lassen. Eine schwere wie interessante Aufgabe. Dass es in der Liga durchaus schnell gehen kann mit dem Favoritenstürzen, das´zeigte an diesem Spieltag die Begegnung von Neubrandenburg und Brandenburg. Die Mecklenburger siegten unerwartet deutlich mit sagenhaften 40 zu 21-Toren. Auch die recht klare 25:32-Heimniederlage von Ludwigsfelde gegen Grünheide gehört zu diesen angesprochenen Überraschungen.
Mit Ausnahme des Spiels natürlich, bleiben in Cottbus also weiterhin alle Füße auf dem Boden. Die gezeigten Leistungen und die deutliche Steigerung der Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf, geben jedoch Anlaß zu guter Laune im LHC-Lager. Das nächste Heimspiel absolviert das Team erst am 28.November gegen die hoch-eingeschätzten Grünheider.