Heute nun gab es die große Gala-Veranstaltung. Im Stadthaus am Erich-Kästner-Platz knisterte es vor Spannung, welcher Cottbuser sich die gläserne Trophäe und das damit verbundene Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro verdient hat.
Bis zum 20. Februar konnte jeder seine Stimme zur Wahl des/der Cottbuser/in des Jahres abgeben.
Im zurückliegenden Jahr haben sich folgende Cottbuser im sozialen Bereich für ihre Stadt engagiert und sich somit für die Wahl zum Cottbuser des Jahres qualifiziert:
Benjamin Andriske und Gilbert Gulben – für ihren Einsatz zur Rettung und Wiederbelebung des wichtigsten Wahrzeichens der Stadt, dem Spremberger Turm.
Prof. Dr. med. Thomas Erler und Dr. med. Muin Tuffaha – für ihre medizinische Unterstützung des Gesundheitssystems im Krisengebiet der Ukraine.
Sylvia Wähling – für ihr Engagement im Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.
Gerd Thiele – für seinen Einsatz, das Planetarium der Stadt für Jung und Alt interessant zu machen.
Lennard Kämna – welcher es mit nur 18 Jahren schaffte, Weltmeister als Radsportler des RSC Cottbus zu werden.
Antje Möldner-Schmidt – welche nach langer Krankheit den Weg zurück in den Leistungssport schaffte und bei den Leichtathletik-Europameisterschaften Gold für Deutschland holte.
Dr. Michael Prediger – für seine jahrelangen Recherchen zur Geschichte des CTK und Organisation der Veranstaltungen zum 100jährigen Geburtstag des Klinikums.
Ronne Noack – er machte als Cottbuser Postkutscher unsere Heimatstadt in der weiten Welt bekannt.
Maximilian Salzmann – ein junger Musiker unserer Stadt, welcher sich im Kindermusical engagiert, maßgeblich am Musical „Katzen tanzen nicht mit Wölfen“ beteiligt war.
Thomas Kung – er sammelte fleißig Spenden für den Tierpark und organisierte die Ausführung des wunderschönen Elefantenbildes an der Wand der ehemaligen Tuchfabrik in der Franz-Mehring-Straße.
Wolfgang Neubert – für sein Engagement als Präsident des Landessportbundes Brandenburg und Präsident des FC Energie Cottbus.
Natürlich konnten hier aus Platzgründen alle Nominierte nur kurz aufgezählt werden, ihre wirklichen Leistungen für die Stadt würden diesen Artikel sprengen. Deshalb war es auch in diesem Jahr wieder nicht einfach, sich für einen Preisträger zu entscheiden. Verdient hätten sich diesen gläsernen Pokal wohl alle, im Besonderen auch wegen der Bedürftigkeit der Vereine, welchen sie ihr Preisgeld zur Verfügung stellen wollten. Wie sagte der Oberbürgermeister, Holger Kelch, heute so treffend in seiner Begrüßungsrede: “Alle Nominierte sind per se Gewinner!”
Durch den Verlagsleiter des Wochenkurier, Torsten Berge, wurde der Pokal der Herzen an Prof. Dr. Erler im Rahmen der Aktion “Die Lausitz hilft” übergeben. Einen Ehrenpreis für besonderes soziales Engagement erhielt der Cottbuser Sänger Alexander Knappe.
Nach einigen musikalischen Beiträgen der Gruppe “Träumer und Menschen” sowie den beiden Preisträgerinnen des Wettbewerbs “Jugend musiziert” Antonia Fischer und Marie Jäschke wurden endlich die diesjährigen Preisträger durch den stellvertretenden Ministerpräsidenten Christian Görke verkündet: Die Leser des Wochenkurier sowie die Hörer von Radio Cottbus haben für Benjamin Andriske und Gilbert Gulben abgestimmt.
Als Ende Februar 2014 die Fördergelder seitens der EU für den Spremberger Turm ausliefen, war dies das vorläufige Ende des Cottbuser Wahrzeichens. Nicht nur in der Facebook-Gruppe „Du kommst aus Cottbus, wenn …“ wurde heiß diskutiert. Der Turm muss erhalten bleiben, da müsste man doch was machen – von Spendenaktionen war die Rede.
Genau an dieser Stelle begann nun für die beiden heutigen Preisträger – den Cottbusern des Jahres 2014 – Benjamin und Gilbert – ihr heldenhafter Einsatz für die Stadt und deren Wahrzeichen. Das Projekt “Wir retten den Dicken” wurde ins Leben gerufen.
Gespräche mit der Stadtverwaltung als Eigentümer des Turms, dem Turmverein und dem Tourismusverband der Stadt folgten und waren sehr fruchtbar. Alle Beteiligten zeigten hohes Interesse an dem von Gilbert und Benjamin entwickelten Konzept aus einer Mischung von Ehrenamt und Bürgerbeteiligung. Eine Crowdfundingkampagne, mit der 2.500 Euro gesammelt wurden, hat gezeigt, dass viele Cottbuser „ihren“ Turm nicht aufgeben. Bis zum Jahresende hatten 10.299 Besucher seit der erfolgreichen Kampagne die 131 Stufen erklommen.
Mit der gläsernen Pyramide in der Hand werden sich die beiden nun aber sicher nicht zur Ruhe setzen, ganz viele Projekte schwirren schon in ihren Köpfen umher. Das Preisgeld wollen sie natürlich spenden – und zwar zum Teil an den neuen Wasserspielplatz und der andere Teil geht an die Aktion “der spendierte Platz” vom Staatstheater Cottbus, eine Aktion für Kinder aus sozialbenachteiligten Familien.
Ein dickes Dankeschön den beiden für ihren Einsatz und auch den vielen Teilnehmern der Wahl, welche ihre Stimme für Benjamin und Gilbert abgegeben haben.