Es war wieder einer der Tage, bei dem das Ergebnis den Spielverlauf auf den Kopf stellte, was im großen zwei Gründe hatte. Energie nutzte seine Chancen nicht und Mattuschkas Stärke, die Standards waren in Cottbus geblieben. Selbst einen Elfer verschoss er. Dynamo nutzte einen Konter für das Siegtor. Zum Helden des Spiels avancierte Patrick Wiegers, Dresdens Ersatzkeeper. Erst hielt er sensationell Mimbalas Kopfball in dessen Gegenzug das Führungstor fiel, dann war er beim Elfer in der richtigen Ecke.
Die Fans fieberten dem Derby gegen Dynamo Dresden entgegen, auch die 1:3 Niederlage aus dem Hinspiel sollte möglichst in der sächsischen Landeshauptstadt wieder gut gemacht werden. Durch Kleindiensts Sperre rückte Pospech nach überstandener Verletzung wieder ins Sturmzentrum, hinten rechts kam Perdedaj (gelb-rot gesperrt) und im Mittelfeld Zeitz mit Handmanschette zum Einsatz.
Die Partie begann verhalten, viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab, optisch war Dresden im Vorteil, drei Standards für Energie in den ersten zehn Minuten taugten nicht um Gefahr auszustrahlen. Die erste bessere Chance im Spiel hatten Krämers Männer in der 13. Minute. Druckvoll nach vorn gespielt nutzte Michel einen Abpraller um Benjamin Kirsten zu prüfen, der den Ball erst im Nachfassen sicher hatte. Perdedaj packte fünf Minuten später ein Pfund aus und knallte den Ball aus 25 Metern über Kirsten hinweg an die Latte, Holz Nachschuss flog drüber. Dresden verlor zusehends die Spielkontrolle, der FCE setzte jedem Ball hinterher und zwang die Hausherren zu Fehlern. Dynamo taumelte in Richtung Halbzeit, spielerisch überlegen hielt Energie sie in Schach und spielte nach vorn. Nach 35 Minuten musste Keeper Kirsten, der sich die Mittelhand gebrochen hatte, gegen Patrick Wiegers ausgetauscht werden. Erst eine Minute später ergab sich die erste richtige Dynamochance, von rechts geschossen sauste der Ball am Kasten vorbei, hätte aber eh nicht gezählt, abseits. Energie blieb am Drücker, ein Treffer sprang bis zur Pause nicht mehr raus.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte, Energie setzte Dynamo unter Druck, in der 54. brachte Tusche eine Ecke gefährlich in den Strafraum, Mimbala köpfte, Wiegers war in letzter Sekunde dran. Dann ging es schnell, Dresden schaltete schnell um, Tekerci trieb den Ball über links nach vorn, Müller kam aus dem Kasten konnte aber nicht viel ausrichten, Szarkas Versuch ihn noch vor der Linie raus zuhauen missglückte, das überraschende 1:0 in der 55. Minute. Cottbus zeigte sich danach weiter kämpferisch und spielte weiter auf Dresdens Kasten. Zur Schlussoffensive brachte Krämer Hebler für Pospech, der nach seiner Pause für heute durch war. Energie blieb die offensivere Mannschaft, nur die Säbel waren stumpf. In der 80. rollte wieder ein Konter der Hausherren, Eilers wurde in der Mitte bedient, versemmelte aber vor dem leeren Tor. Energies Trainer gab das Spiel noch nicht auf, brachte nach 84 Minuten Pawela für Holz. Dann ging ein Aufschrei durchs Stadion. Vrzogic hatte den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand gespielt, Meyer pfiff und Tusche trat an. Wiegers sprang ins richtige Eck und wehrte den halbhohen Schuss ab. Wie seine heutigen Standards war auch der Schuss nicht mit letzter Konsequenz, schade. Danach wurde es nochmal kurz hektisch, Dresden konterte, Müller konnte gerade so abwehren und die Sachsen brachten den Sieg über die Zeit.
Zum Jahresabschluss empfängt Energie nächste Woche Preußen Münster.
Stimmen zum Spiel:
FC Energie Cottbus, Stefan Krämer: „Glückwunsch an Stefan und seine Truppe. Es war ein richtig gutes Spiel, wir haben aus der Partie heraus in der ersten Halbzeit nichts zugelassen. Da war ich sehr zufrieden. Mit der ersten Phase der zweiten Hälfte war ich auch zufrieden, nach unserer Führungschance kassieren wir das 1:0. Wir hatten noch die große Chance das Unentschieden zu erreichen, was dem Spiel insgesamt gerecht geworden wäre. Unterm Strich steht eine gute Leistung aber ein schlechtes Ergebnis.“
Dynamo Dresden, Stefan Böger: „Ich hab das ähnlich gesehen. Ich hab ein Spiel auf Augenhöhe erlebt, viele Zweikämpfe und Leidenschaft. Wir haben viel investiert und Kleinigkeiten geben den Ausschlag. Der Kopfball wird sensationell gehalten und im Umkehrspiel das eigene Tor gemacht. Das Quentchen Glück haben wir uns hart erarbeitet. Fußball spielen können wir sicherlich besser, wir hatten Fehler im Aufbauspiel und waren unruhig. In der Halbzeit habe ich die Mannschaft beruhigt und es hat anscheinend gefruchtet.“
Statistiken:
Zuschauer:
28.440 Zuschauer
Tore:
55. Minute: 1:0 Tekerci
Auswechslungen:
35. Minute: Dynamo Dresden: Patrick Wiegers für Benjamin Kirsten
57. Minute: Dynamo Dresden: Christian Fiel für Quirin Moll
76. Minute: Energie Cottbus: Andy Hebler für Zbynek Pospech
85. Minute: Energie Cottbus: Fabian Pawela für Marco Holz
93. Minute: Dynamo Dresden: Dominic Baumann für Luca Dürholtz
Aufstellung:
FC Energie Cottbus: Müller – Perdedaj, Mimbala, Möhrle, Szarka – Holz, Zeitz, Mattuschka – Kaufmann, Pospech, Michel
Dynamo Dresden: Kirsten – Vrzogic, Hefele, Erdmann, J. Müller – Hartmann (C), Moll – Tekerci, Dürholtz, Eilers – Fetsch
Fotos: Christiane Weiland
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