Musik ist die innere Stimme des menschlichen Daseins, sie wird getragen von der Zeit und von der Seele aufgefangen. Dein Spiegelbild öffnet dir das Tor zur freien Seefahrt und der Beginn der Lebensreise setzt die Zeichen deiner selbst. Tiefsinnige Worte greifen nach dem Halt des Gedankenspektrums und geben der Berührung das Gefühl oder Motiv, spürbar zu sein. So nah und emotional besonnen trat Reinhard Mey auf seiner Tournee ,,dann mach´s gut‘‘ am Mittwochabend, den 12. November 2014 vor sein zahlreich freudiges Publikum in der Cottbuser Stadthalle und begrüßte es mit melancholischer Balance auf seiner eigenen Art. Mit sanfter Stimme sang er: ,,Guten Abend Cottbus, da bin ich wieder … ich hab´ euch vermisst, ihr habt mir gefehlt … Cottbus, du wirst gut zu mir sein. ‘‘ Gnadenlose Euphorie tanzte im Applaus der Begeisterung und die Stille verflog wie der Nebel im Sonnenlicht. Wie Balsam auf der Haut legten sich seine Erinnerungen, auf die er jahrelang und Stolz erfüllt zurück blicken kann. Die berührende Sternstunde für ihn war im Jahre 1967, als seine erste Langspielplatte fertig produziert wurde und die Neugier der Menschen an den Plattenläden-Schaufenstern weckte. Kleine Spuren drehen sich im Kreis und wenn man bedenkt, dass sich Gedanken und bewegende Momente darauf befinden, die immer wieder gehört werden können, ist das ein einzigartiges Gefühl von Glückseligkeit. Auf der Vorder- sowie Rückseite befanden sich jeweils 6 Songs und es war ein Genuss die Scheibe umzudrehen. Gemeinsam bewegten sie sich in einer Zeitschleife, in der es kein Entrinnen gab. Mit seinen aktuellen Liedern wie unter anderem: ,,Spielmann‘‘, ,,Alter Freund‘‘, ,,Wenn du bei mir bist‘‘, ,,Gute Kühe kommen in den Himmel‘‘ und seinen ,,Wolle – Wolfgang Petry-Song‘‘ erzeugte er Sinnlichkeit und Harmonie zugleich. Seine Zuschauer waren außer Rand und Band. Legendäre Klassiker, die ihn prägten, durften an diesem wunderbaren zärtlichen Abend natürlich nicht fehlen und das waren unter anderem: ,,Über den Wolken‘‘, ,,Ich liebe dich‘‘, ,,Annabelle, ach Annabelle‘‘ und ,,Mein achtel Lorbeerblatt‘‘. Tobender Applaus schallte durch den Saal. Zwischendrin ging Reinhard Mey mit amüsanten Anekdoten auf Tuchfühlung mit den Besuchern. Schmunzelnd sagte er: ,,Es ist herrlich bei der Arbeit zu singen‘‘ und sie verstanden sofort, was er damit zum Ausdruck bringen wollte und lachten genüsslich.
Nach einem mehr als zweistündigen Konzert mit Zugabe und jubelhallenden Applaus neigte sich der Abend dem unausweichlichen Ende zu. Im Herzen mit den Fans vereint, verabschiedete er sich mit bedankender Geste gebührend vom tollen Cottbuser Publikum. Vielleicht zieht es ihn wieder einmal nach Cottbus zurück und dann wäre die Überraschung perfekt.