Lange Sonnenstunden am Strand – das war auch in diesem Sommer vielen vergönnt. Aber hoffentlich ohne Folgen! Der Tag des Hellen Hautkrebses, von der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) vor drei Jahren erstmals für den 13. September ausgerufen, macht auf diese Krebserkrankung aufmerksam, die durch intensive Sonnenbestrahlung entstehen kann.
Was kennzeichnet den Hellen Hautkrebs, fragten wir Dr. med. Michael Polte. Der Mediziner ist Facharzt für Allgemeinmedizin in der (auch externen Patienten offen stehenden) Hausarztambulanz der Betriebsarztsanitätsstelle im Carl-Thiem-Klinikum. Dort wird jetzt durch ihn auch ein Hautkrebsscreening angeboten.
Dr. Polte: “Gekennzeichnet ist der weiße Hautkrebs insbesondere dadurch, dass ein deutlich direkterer Zusammenhang zwischen der zurückliegenden Dosis der UV-Strahlung und seiner Auftretenshäufigkeit (Inzidenz) besteht. Sein äußeres Erscheinungsbild kann sehr unterschiedlich sein: von schuppend-flächigen Rötungen über nicht heilende Hautwunden bishin zu knotig-‘knubbeligen’ Erhabenheiten. Aber: eine bräunlich-schwarze Verfärbung wie beim Melanom tritt eben nicht auf.”
Der Helle Hautkrebs gilt als nicht so gefährlich wie das Maligne Melanom. Warum sollte er dennoch früh erkannt und behandelt werden?
Dr. Polte: “Er ist zwar nicht so aggressiv wie das Maligne Melanom, kann aber dennoch in die Tiefe wachsen und Knochen, Knorpel und andere Gewebe ‘anfressen’. Bei manchen Unterarten des Hellen Hautkrebs treten leider auch Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Lymphknoten auf.”
Was geschieht beim Hautkrebsscreening, wo kann man es durchführen lassen und wer kann es nutzen?
Dr. Polte: “Der Arzt schaut sich die gesamte Haut „vom Scheitel bis zur Sohle“ beim gänzlich entkleideten Patienten ganz genau an. Hautärzte und speziell geschulte Allgemeinärzte sind berechtigt, diese Leistungen bei gesetzlich Versicherten durchzuführen.”
Allein in Deutschland erkranken Jahr für Jahr 220.000 Menschen neu an Hellem Hautkrebs. – mit steigender Tendenz um jährlich fünf bis sieben Prozent. Rund 13 Millionen haben in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren am Hautkrebsscreening, einer Regelleistung der Krankenkassen aller zwei Jahre für Menschen ab 35, teilgenommen. Das sind immer
noch zu wenige, meinen Ärzte und die Europäische Hautkrebsstiftung.
Quelle: CTK Cottbus