Das war eindeutig und überzeugend. Pospech, Michel und Kleindienst sorgten mit ihren Toren für den Auftaktsieg beim eigentlichen Aufstiegsaspiranten VfL Osnabrück. Trainer Krämer ließ seinen Worten Taten folgen, unter der Woche versprühte er Optimismus und eine gewisse Ungeduld, dass es endlich ernst werden möge. Testspiele zählten am gestrigen Samstag nicht mehr, Osnabrück hatte in der Generalprobe 1:1 gegen Borussia Dortmund, Energie 2:2 gegen den FC Magdeburg gespielt.
Wie wenig diese Ergebnisse aussagen, sah man fast von der ersten Minute an beim live von der ARD übertragenen Auftaktspiel der dritten Liga. Energie kontrollierte das Spiel fast von Beginn an, Mimbala hatte nach wenigen Minuten die erste Kopfballchance, die die Osnabrücker Abwehr gerade noch klären konnte. Nach 19 Minuten ging Michel durch die Abwehr bis zur Grundlinie, passte gut auf Pospech der mit dem Außenrist zum 1:0 verwandelte. Die Hausherren fanden nicht richtig ins Spiel, in der ersten Halbzeit ratterte Cottbus sein Programm sehr diszipliniert runter, beachtet man, dass das Team erst seit knapp einem Monat zusammen spielt, spielten sie schon sehr routiniert. Was die Fans aber erneut begeisterte war der Einsatz und die Leidenschaft, mit denen sie vorgingen, Bälle wurden erobert und dann sofort der Vorwärtsgang eingeschalten. Bis zur Halbzeit kamen die Osnabrücker kaum mehr gefährlich vor Rennos Tor.
Nach der Pause war es Michel selbst, der mustergültig von Holz auf rechts bedient wurde, seinen Pass quer durch Lehmanns Strafraum fand Michels Bein am langen Pfosten. Nach 50 Minuten war das Spiel eigentlich vorentschieden. Doch Schiri Kempter machte es nochmal spannend, als er Zeitz nach einer Stunde die rote Karte zeigte. Dieser war gegen Freiberger im vollen Lauf in den Zweikampf gegangen und foulte ihn. Eine Absicht war nicht zu erkennen, letzer Mann war Zeitz auch nicht, es war sicher ein hartes Foul, aber Gelb hätte es allemal getan.
Zu zehnt kämpfte Energie aber weiter, Krämer bewies mit Kleindiensts Einwechslung für Torschütze Pospech ein glückliches Händchen. Der Tat es seinem Sturmkollegen gleich und erzielte nach 69 Minuten das 3:0 nach einer schönen Einzelaktion. Der Sieg war in den 90 Minuten nie gefährdet, Michel hätte in der 81. Minute sogar noch auf 4:0 erhöhen können, schloss aber nicht rechtzeitig ab. Lediglich Salem sorgte noch mit seinem 1:3 in der 85. Minute für Ergebniskosmetik, Energie ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und nahm die Punkte mit in die Lausitz.
Der scharfe Start war eine erste, durchaus beeindruckende, Durftnote in Liga 3. Nun muss das junge Team zeigen, dass sie diese Leistungen konstant abrufen können. Die Chance dazu haben sie bereits am kommenden Sonntag, Dynamo Dresden, die ihr Auftaktspiel ebenfalls gewannen, ist zu Gast im Stadion der Freundschaft. Spielstart ist 14 Uhr.
Fotos: Christiane Weiland