In den ersten zwanzig Minuten plätscherte das Spiel vor sich hin. Nur Michel hatte in der neunzehnten Minute nach Zuspiel von Rivic eine erwähnenswerte Möglichkeit. Doch Michel konnte den Ball nicht entscheidend kontrollieren, so das der Ball über das Tor ging.
Danach kam Fürth besser in die Partie. Der halb links vor dem Strafraum stehende Gießelmann spielte den Ball auf den am rechten Pfosten stehenden Stieber. Der versucht es mit links und zwingt Renno zu einer Glanzparade. Acht Minuten später trat Fürth erneut in Erscheinung. Aus dem Zentrum heraus kam Fürstner nach Fehler von Sanogo an das Leder und startete durch. Dann spielte er Doppelpass mit Djurdjic und zog vor der Strafraumgrenze mit rechts zum 0:1 ab. Kurz vor der Halbzeit sollte es erneut in Rennos Kasten klingeln.
Perdedaj verlor den Ball an Djurdjic. Der startete über die rechte Außenbahn durch und flankte scharf vor das Energie-Tor. Dort konnte Möhrle nur unzureichend klären, so dass Azemi richtig spekulierte, und wenige Meter vor dem Tor den Ball mit der Hacke im Tor versenkte (44.).
Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit machte Fürth da weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört haben. Nämlich die Führung ausbauen. Nach einer Einzelleistung durch Azemi konnte Renno klären. Jedoch blieb es gefährlich, weil der Ball den Weg zu Weilandt fand. Freistehend hatte der Mittelfeldspieler zu lange gezögert, und entschied sich für einen Lupfer, den Renno entschärfen konnte (52.). Spätestens hier wurde deutlich, wie schwach die Abwehr von Energie wirklich ist. So kam es, wie es kommen musste. Wie so oft ergab sich Energie im seinen Schicksal, und bestritt kaum noch Zweikämpfe. So war es eine Frage der Zeit, bis Fürth komplett die Kontrolle übernommen hatte. Die Anzahl der Torchancen nahm folgerichtig zu. Röcker verpasste per Kopfball aus vier Metern die Führung auszubauen. Einzig allein die Latte war sein schwerster Gegner. (60.).
Später konterte Fürth in Person von Brosinski mustergültig. Djurdjic wusste die Hereingabe zu nutzen, und versenkte den Ball zum 0:3 (69.). Kurze Zeit später bekam Energie einen Freistoß zugesprochen. Jedoch haute Sanogo diesen in die Mauer. Darauf hin musste er sich den hämischen Applaus der Energie-Fans gefallen lassen. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, mussten zwangsläufig die nächsten Treffer für die Kleeblätter fallen. Zuerst traf Sukalo nach einer Ecke zum 0:4 (74.), dann vollendete Azemi mit einem Kopfball nach Flanke von Gießelmann zum 0:5 (84.). Der Schlusspunkt war Djurdjic vorbehalten, der frei vor Renno zum 0:6 vollendete (85.).
Das Spiel von Energie glich einem Offenbarungseid. Noch nie präsentierte sich eine Energie-Mannschaft so schlecht. Und 25 Punkte nach 33 Spieltagen sind ein Negativrekord sondergleichen. Beim Abstieg aus der Bundesliga kam man am Ende immerhin noch auf 30 Punkte. In Ingolstadt kann man höchstens noch auf 28 Zähler kommen. Für die desolate Saisonleistung wusste sich die Nordwand zu bedanken. “Scheiß Energie Cottbus” war da zu hören. Der Schiedsrichter Bastian Dankert wurde mit Applaus in den Spielertunnel verabschiedet. Bei Energie bekam nur ein Spieler Applaus. Nämlich Keeper René Renno. Dieser wusste als Einziger in der Saison, wie man sich gegen den Abstieg zur wehren hat. Auch Greuther Fürth wurde mit Beifall bedacht. Die Spieler von Energie wurden mit Pfiffen in den Spielertunnel begleitet. Außerdem rief die Nordwand nach dem 0:4 “Schande für Cottbus”. Dies spiegelt wieder, in welche Katastrophe Energie geschlittert ist, die dann letztendlich im verdienten Abstieg aus der 2. Liga mündete.
Fotos: Christiane Weiland