Der diesjährige Fokus des FilmFestival Cottbus widmet sich der filmischen Erkundung der Geschichte und des Alltags der Sinti und Roma. Unter dem Motto “Dikhen! – Lasst uns hinschauen” ergründen die insgesamt 12 Langfilme, 11 Kurzfilme und 12 Beiträge der „Mundi Romani“-Reihe individuelle Geschichten und kollektive Anekdoten aus Alltag und Kultur dieser großen übernationalen Minderheit. Vertreten ist eine große Bandbreite an Formaten und Genres, die vom epischen Dokumentarfilm über Komödien bis hin zum Drama reichen.
“‘Dikhen!‘ heißt auf Romanes ‚Schaut hin!‘ – und genau das wollen tun. Wir wollen das Spannungsfeld zwischen Draufsicht und Selbstrepräsentation ausloten und diskutieren,” skizziert Bernd Buder, Kurator der Filmreihe, den Ansatz des Programms. Der Fokus ergänzt dabei die oft klischeehaften Blicke zwischen Empathie und Fremdperspektive um die Eigendarstellung der Roma-Filmschaffenden. Diese äußern sich zuweilen sehr pointiert über “ihr Volk”. So zeigt der mazedonischen Kurzfilm MANGAVA DISKO PUNK, dass auch die Punks in der Roma-Siedlung Sutka Probleme mit ihren Altvorderen haben.
Die serbisch-deutsche Filmemacherin und bekennende Romni Lidija Mirković erforscht in ANGRY MEN und DER SCHUHPUTZER das Leben der Roma zwischen Integration und Ausgrenzung und gewährt ungewöhnliche Ansichten aus der Innenperspektive. Gleiches gilt für die Werke, die in Jugendfilmworkshops des “Roma”- Rolling Film Festival in Pristina entstanden sind (z.B. DING DING LAPTOP, BLOODY BOYS).
Indes zeigen der ukrainische Beitrag LOLI KALI SHUBA und die moldawisch-rumänische Koproduktion ERZÄHLTE BUCHSTABEN, wie kulturelle Codes als Reaktion auf den Druck von außen zum Teil einer kollektiven Überlebensstrategie der Sinti und Roma geworden sind. Dass diese Strategien zuweilen nötig sind, verdeutlichen Filme, die sich dem Thema Antiziganismus widmen: Die beklemmende Dokumentation LEBEN UND STERBEN IN TANNWALD klärt mit unbequemen Fragen den Tod eines jungen Roms auf und konfrontiert den Zuschauer mit offenem Rassismus. Und der zum slowakischen Oscar-Kandidaten gekürte Spielfilm MY DOG KILLER von Mira Fornai – die in diesem Jahr auch Mitglied der Internationalen Festivaljury ist – zeichnet ein erschreckend normales, von Hass und Gewalt gegen die Roma-Minderheiten geprägtes Alltagsbild. Von gesellschaftlicher Partizipation dagegen erzählt – zuweilen mit ironischem Unterton – der Dokumentarfilm THE GIPSY VOTE. Hier wird der Rom Vlado Sendrai beim Kommunalwahlkampf in der ostslowakischen Provinz begleitet.
Neben den filmischen Beiträgen bieten themenspezifische Veranstaltungen Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Zu den Gästen des Festivals und der Programmreihe Fokus gehören u.a. Jacques Delfeld jr., stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Mitglied der Dialogjury, Sami Mustafa, Leiter des Sinti- und Roma-Filmfestivals „Rolling Film Festival“ Prishtina und Mitglied der Kurzfilmjury sowie der bildende Künstler und Filmemacher Damian Le Bas jr. aus Großbritannien – ebenfalls Mitglied der Kurzfilmjury – und die ungarische Produzentin Katalin Barsony, Mitglied der Dialogjury.
Mustafa, Le Bas jr. und Barsony gehören zu den Gründungsmitgliedern der „International Romani Film Commission (IRFC)“. Diese Vereinigung internationaler Filmschaffender entstand auf Initiative des Collegium Hungaricum Berlin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Roma-Filmemacher bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Arbeit der Initiative und ein erster gemeinsamer Omnibusfilm – eine Serie von kurzen Clips – werden in Cottbus zum ersten Mal auf einem internationalen Filmfestival vorgestellt.
Des Weiteren begrüßt das FilmFestival Cottbus den österreichischen Meistergitarristen und Weltmusiker Harri Stojka. Im der preisgekrönten Reisedokumentation GYPSY SPIRIT: HARRI STOJKA – EINE REISE bricht dieser nach Indien auf, um den Ursprung der Roma-Musik zu erkunden. Seine Mutter erzählt indes im Dokumentarfilm CEJA STOJKA vom Sterben und Überleben im Roma-Holocaust. Gemeinsam mit der Band GitanCoeur d´Europe schlägt Harri Stojka nun im Rahmen des Fokus eine musikalisch-rhythmische Brücke zwischen alten Traditionen und modernen Beats der Roma-Community.
Gefördert wird der diesjährige Fokus durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Weitere Unterstützer und Förderer des 23. FilmFestival Cottbus sind unter anderem das Land Brandenburg, das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Stadt Cottbus sowie der First Partner Vattenfall und das MEDIA-Programm der Europäischen Union.
Der diesjährige Fokus des FilmFestival Cottbus widmet sich der filmischen Erkundung der Geschichte und des Alltags der Sinti und Roma. Unter dem Motto “Dikhen! – Lasst uns hinschauen” ergründen die insgesamt 12 Langfilme, 11 Kurzfilme und 12 Beiträge der „Mundi Romani“-Reihe individuelle Geschichten und kollektive Anekdoten aus Alltag und Kultur dieser großen übernationalen Minderheit. Vertreten ist eine große Bandbreite an Formaten und Genres, die vom epischen Dokumentarfilm über Komödien bis hin zum Drama reichen.
“‘Dikhen!‘ heißt auf Romanes ‚Schaut hin!‘ – und genau das wollen tun. Wir wollen das Spannungsfeld zwischen Draufsicht und Selbstrepräsentation ausloten und diskutieren,” skizziert Bernd Buder, Kurator der Filmreihe, den Ansatz des Programms. Der Fokus ergänzt dabei die oft klischeehaften Blicke zwischen Empathie und Fremdperspektive um die Eigendarstellung der Roma-Filmschaffenden. Diese äußern sich zuweilen sehr pointiert über “ihr Volk”. So zeigt der mazedonischen Kurzfilm MANGAVA DISKO PUNK, dass auch die Punks in der Roma-Siedlung Sutka Probleme mit ihren Altvorderen haben.
Die serbisch-deutsche Filmemacherin und bekennende Romni Lidija Mirković erforscht in ANGRY MEN und DER SCHUHPUTZER das Leben der Roma zwischen Integration und Ausgrenzung und gewährt ungewöhnliche Ansichten aus der Innenperspektive. Gleiches gilt für die Werke, die in Jugendfilmworkshops des “Roma”- Rolling Film Festival in Pristina entstanden sind (z.B. DING DING LAPTOP, BLOODY BOYS).
Indes zeigen der ukrainische Beitrag LOLI KALI SHUBA und die moldawisch-rumänische Koproduktion ERZÄHLTE BUCHSTABEN, wie kulturelle Codes als Reaktion auf den Druck von außen zum Teil einer kollektiven Überlebensstrategie der Sinti und Roma geworden sind. Dass diese Strategien zuweilen nötig sind, verdeutlichen Filme, die sich dem Thema Antiziganismus widmen: Die beklemmende Dokumentation LEBEN UND STERBEN IN TANNWALD klärt mit unbequemen Fragen den Tod eines jungen Roms auf und konfrontiert den Zuschauer mit offenem Rassismus. Und der zum slowakischen Oscar-Kandidaten gekürte Spielfilm MY DOG KILLER von Mira Fornai – die in diesem Jahr auch Mitglied der Internationalen Festivaljury ist – zeichnet ein erschreckend normales, von Hass und Gewalt gegen die Roma-Minderheiten geprägtes Alltagsbild. Von gesellschaftlicher Partizipation dagegen erzählt – zuweilen mit ironischem Unterton – der Dokumentarfilm THE GIPSY VOTE. Hier wird der Rom Vlado Sendrai beim Kommunalwahlkampf in der ostslowakischen Provinz begleitet.
Neben den filmischen Beiträgen bieten themenspezifische Veranstaltungen Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Zu den Gästen des Festivals und der Programmreihe Fokus gehören u.a. Jacques Delfeld jr., stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Mitglied der Dialogjury, Sami Mustafa, Leiter des Sinti- und Roma-Filmfestivals „Rolling Film Festival“ Prishtina und Mitglied der Kurzfilmjury sowie der bildende Künstler und Filmemacher Damian Le Bas jr. aus Großbritannien – ebenfalls Mitglied der Kurzfilmjury – und die ungarische Produzentin Katalin Barsony, Mitglied der Dialogjury.
Mustafa, Le Bas jr. und Barsony gehören zu den Gründungsmitgliedern der „International Romani Film Commission (IRFC)“. Diese Vereinigung internationaler Filmschaffender entstand auf Initiative des Collegium Hungaricum Berlin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Roma-Filmemacher bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Arbeit der Initiative und ein erster gemeinsamer Omnibusfilm – eine Serie von kurzen Clips – werden in Cottbus zum ersten Mal auf einem internationalen Filmfestival vorgestellt.
Des Weiteren begrüßt das FilmFestival Cottbus den österreichischen Meistergitarristen und Weltmusiker Harri Stojka. Im der preisgekrönten Reisedokumentation GYPSY SPIRIT: HARRI STOJKA – EINE REISE bricht dieser nach Indien auf, um den Ursprung der Roma-Musik zu erkunden. Seine Mutter erzählt indes im Dokumentarfilm CEJA STOJKA vom Sterben und Überleben im Roma-Holocaust. Gemeinsam mit der Band GitanCoeur d´Europe schlägt Harri Stojka nun im Rahmen des Fokus eine musikalisch-rhythmische Brücke zwischen alten Traditionen und modernen Beats der Roma-Community.
Gefördert wird der diesjährige Fokus durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Weitere Unterstützer und Förderer des 23. FilmFestival Cottbus sind unter anderem das Land Brandenburg, das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Stadt Cottbus sowie der First Partner Vattenfall und das MEDIA-Programm der Europäischen Union.
Der diesjährige Fokus des FilmFestival Cottbus widmet sich der filmischen Erkundung der Geschichte und des Alltags der Sinti und Roma. Unter dem Motto “Dikhen! – Lasst uns hinschauen” ergründen die insgesamt 12 Langfilme, 11 Kurzfilme und 12 Beiträge der „Mundi Romani“-Reihe individuelle Geschichten und kollektive Anekdoten aus Alltag und Kultur dieser großen übernationalen Minderheit. Vertreten ist eine große Bandbreite an Formaten und Genres, die vom epischen Dokumentarfilm über Komödien bis hin zum Drama reichen.
“‘Dikhen!‘ heißt auf Romanes ‚Schaut hin!‘ – und genau das wollen tun. Wir wollen das Spannungsfeld zwischen Draufsicht und Selbstrepräsentation ausloten und diskutieren,” skizziert Bernd Buder, Kurator der Filmreihe, den Ansatz des Programms. Der Fokus ergänzt dabei die oft klischeehaften Blicke zwischen Empathie und Fremdperspektive um die Eigendarstellung der Roma-Filmschaffenden. Diese äußern sich zuweilen sehr pointiert über “ihr Volk”. So zeigt der mazedonischen Kurzfilm MANGAVA DISKO PUNK, dass auch die Punks in der Roma-Siedlung Sutka Probleme mit ihren Altvorderen haben.
Die serbisch-deutsche Filmemacherin und bekennende Romni Lidija Mirković erforscht in ANGRY MEN und DER SCHUHPUTZER das Leben der Roma zwischen Integration und Ausgrenzung und gewährt ungewöhnliche Ansichten aus der Innenperspektive. Gleiches gilt für die Werke, die in Jugendfilmworkshops des “Roma”- Rolling Film Festival in Pristina entstanden sind (z.B. DING DING LAPTOP, BLOODY BOYS).
Indes zeigen der ukrainische Beitrag LOLI KALI SHUBA und die moldawisch-rumänische Koproduktion ERZÄHLTE BUCHSTABEN, wie kulturelle Codes als Reaktion auf den Druck von außen zum Teil einer kollektiven Überlebensstrategie der Sinti und Roma geworden sind. Dass diese Strategien zuweilen nötig sind, verdeutlichen Filme, die sich dem Thema Antiziganismus widmen: Die beklemmende Dokumentation LEBEN UND STERBEN IN TANNWALD klärt mit unbequemen Fragen den Tod eines jungen Roms auf und konfrontiert den Zuschauer mit offenem Rassismus. Und der zum slowakischen Oscar-Kandidaten gekürte Spielfilm MY DOG KILLER von Mira Fornai – die in diesem Jahr auch Mitglied der Internationalen Festivaljury ist – zeichnet ein erschreckend normales, von Hass und Gewalt gegen die Roma-Minderheiten geprägtes Alltagsbild. Von gesellschaftlicher Partizipation dagegen erzählt – zuweilen mit ironischem Unterton – der Dokumentarfilm THE GIPSY VOTE. Hier wird der Rom Vlado Sendrai beim Kommunalwahlkampf in der ostslowakischen Provinz begleitet.
Neben den filmischen Beiträgen bieten themenspezifische Veranstaltungen Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Zu den Gästen des Festivals und der Programmreihe Fokus gehören u.a. Jacques Delfeld jr., stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Mitglied der Dialogjury, Sami Mustafa, Leiter des Sinti- und Roma-Filmfestivals „Rolling Film Festival“ Prishtina und Mitglied der Kurzfilmjury sowie der bildende Künstler und Filmemacher Damian Le Bas jr. aus Großbritannien – ebenfalls Mitglied der Kurzfilmjury – und die ungarische Produzentin Katalin Barsony, Mitglied der Dialogjury.
Mustafa, Le Bas jr. und Barsony gehören zu den Gründungsmitgliedern der „International Romani Film Commission (IRFC)“. Diese Vereinigung internationaler Filmschaffender entstand auf Initiative des Collegium Hungaricum Berlin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Roma-Filmemacher bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Arbeit der Initiative und ein erster gemeinsamer Omnibusfilm – eine Serie von kurzen Clips – werden in Cottbus zum ersten Mal auf einem internationalen Filmfestival vorgestellt.
Des Weiteren begrüßt das FilmFestival Cottbus den österreichischen Meistergitarristen und Weltmusiker Harri Stojka. Im der preisgekrönten Reisedokumentation GYPSY SPIRIT: HARRI STOJKA – EINE REISE bricht dieser nach Indien auf, um den Ursprung der Roma-Musik zu erkunden. Seine Mutter erzählt indes im Dokumentarfilm CEJA STOJKA vom Sterben und Überleben im Roma-Holocaust. Gemeinsam mit der Band GitanCoeur d´Europe schlägt Harri Stojka nun im Rahmen des Fokus eine musikalisch-rhythmische Brücke zwischen alten Traditionen und modernen Beats der Roma-Community.
Gefördert wird der diesjährige Fokus durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Weitere Unterstützer und Förderer des 23. FilmFestival Cottbus sind unter anderem das Land Brandenburg, das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Stadt Cottbus sowie der First Partner Vattenfall und das MEDIA-Programm der Europäischen Union.
Der diesjährige Fokus des FilmFestival Cottbus widmet sich der filmischen Erkundung der Geschichte und des Alltags der Sinti und Roma. Unter dem Motto “Dikhen! – Lasst uns hinschauen” ergründen die insgesamt 12 Langfilme, 11 Kurzfilme und 12 Beiträge der „Mundi Romani“-Reihe individuelle Geschichten und kollektive Anekdoten aus Alltag und Kultur dieser großen übernationalen Minderheit. Vertreten ist eine große Bandbreite an Formaten und Genres, die vom epischen Dokumentarfilm über Komödien bis hin zum Drama reichen.
“‘Dikhen!‘ heißt auf Romanes ‚Schaut hin!‘ – und genau das wollen tun. Wir wollen das Spannungsfeld zwischen Draufsicht und Selbstrepräsentation ausloten und diskutieren,” skizziert Bernd Buder, Kurator der Filmreihe, den Ansatz des Programms. Der Fokus ergänzt dabei die oft klischeehaften Blicke zwischen Empathie und Fremdperspektive um die Eigendarstellung der Roma-Filmschaffenden. Diese äußern sich zuweilen sehr pointiert über “ihr Volk”. So zeigt der mazedonischen Kurzfilm MANGAVA DISKO PUNK, dass auch die Punks in der Roma-Siedlung Sutka Probleme mit ihren Altvorderen haben.
Die serbisch-deutsche Filmemacherin und bekennende Romni Lidija Mirković erforscht in ANGRY MEN und DER SCHUHPUTZER das Leben der Roma zwischen Integration und Ausgrenzung und gewährt ungewöhnliche Ansichten aus der Innenperspektive. Gleiches gilt für die Werke, die in Jugendfilmworkshops des “Roma”- Rolling Film Festival in Pristina entstanden sind (z.B. DING DING LAPTOP, BLOODY BOYS).
Indes zeigen der ukrainische Beitrag LOLI KALI SHUBA und die moldawisch-rumänische Koproduktion ERZÄHLTE BUCHSTABEN, wie kulturelle Codes als Reaktion auf den Druck von außen zum Teil einer kollektiven Überlebensstrategie der Sinti und Roma geworden sind. Dass diese Strategien zuweilen nötig sind, verdeutlichen Filme, die sich dem Thema Antiziganismus widmen: Die beklemmende Dokumentation LEBEN UND STERBEN IN TANNWALD klärt mit unbequemen Fragen den Tod eines jungen Roms auf und konfrontiert den Zuschauer mit offenem Rassismus. Und der zum slowakischen Oscar-Kandidaten gekürte Spielfilm MY DOG KILLER von Mira Fornai – die in diesem Jahr auch Mitglied der Internationalen Festivaljury ist – zeichnet ein erschreckend normales, von Hass und Gewalt gegen die Roma-Minderheiten geprägtes Alltagsbild. Von gesellschaftlicher Partizipation dagegen erzählt – zuweilen mit ironischem Unterton – der Dokumentarfilm THE GIPSY VOTE. Hier wird der Rom Vlado Sendrai beim Kommunalwahlkampf in der ostslowakischen Provinz begleitet.
Neben den filmischen Beiträgen bieten themenspezifische Veranstaltungen Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Zu den Gästen des Festivals und der Programmreihe Fokus gehören u.a. Jacques Delfeld jr., stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Mitglied der Dialogjury, Sami Mustafa, Leiter des Sinti- und Roma-Filmfestivals „Rolling Film Festival“ Prishtina und Mitglied der Kurzfilmjury sowie der bildende Künstler und Filmemacher Damian Le Bas jr. aus Großbritannien – ebenfalls Mitglied der Kurzfilmjury – und die ungarische Produzentin Katalin Barsony, Mitglied der Dialogjury.
Mustafa, Le Bas jr. und Barsony gehören zu den Gründungsmitgliedern der „International Romani Film Commission (IRFC)“. Diese Vereinigung internationaler Filmschaffender entstand auf Initiative des Collegium Hungaricum Berlin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Roma-Filmemacher bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Arbeit der Initiative und ein erster gemeinsamer Omnibusfilm – eine Serie von kurzen Clips – werden in Cottbus zum ersten Mal auf einem internationalen Filmfestival vorgestellt.
Des Weiteren begrüßt das FilmFestival Cottbus den österreichischen Meistergitarristen und Weltmusiker Harri Stojka. Im der preisgekrönten Reisedokumentation GYPSY SPIRIT: HARRI STOJKA – EINE REISE bricht dieser nach Indien auf, um den Ursprung der Roma-Musik zu erkunden. Seine Mutter erzählt indes im Dokumentarfilm CEJA STOJKA vom Sterben und Überleben im Roma-Holocaust. Gemeinsam mit der Band GitanCoeur d´Europe schlägt Harri Stojka nun im Rahmen des Fokus eine musikalisch-rhythmische Brücke zwischen alten Traditionen und modernen Beats der Roma-Community.
Gefördert wird der diesjährige Fokus durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Weitere Unterstützer und Förderer des 23. FilmFestival Cottbus sind unter anderem das Land Brandenburg, das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Stadt Cottbus sowie der First Partner Vattenfall und das MEDIA-Programm der Europäischen Union.