Das Uniklinikum Cottbus teilte dazu mit:
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) am Montag mehrere herausragende Persönlichkeiten mit der Würde von W3-Professuren, einer Honorarprofessur und einer außerplanmäßigen Professur ausgezeichnet. Damit würdigt die Universität deren langjähriges und außergewöhnliches Engagement in Forschung, Lehre und beim Aufbau universitärer Strukturen im Zuge der Gründung des neuen Universitätsklinikums in der Lausitz. In seiner Eröffnungsrede betonte Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der MUL – CT, den hohen Stellenwert der Würdigungen: Es sei eine besondere Ehre, die heutigen Auszeichnungen und Berufungen vorzunehmen. Sie stünden für wissenschaftlichen Fortschritt, klinische Verantwortung, und für die Menschen, die dahinterstehen – und zeigen die gesamte Bandbreite des universitären Lebens.
Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Wissenschaftliche Vorständin der MUL – CT: „Die Verleihung dieser Professuren ist ein bedeutender Meilenstein für die Entwicklung unserer Universitätsmedizin. Alle sechs Geehrten haben mit ihrem Engagement in Forschung, Lehre und universitärer Patientenversorgung maßgeblich zum Gründungserfolg beigetragen.“
Die Geehrten im Überblick
Ausgezeichnet wurde unter anderem Prof. Dr. Katharina Ladewig. Die Direktorin für Künstliche Intelligenz (KI) in der Public-Health-Forschung am Robert Koch-Institut (RKI) in Wildau wurde als Honorarprofessorin an der MUL – CT bestellt. In ihrer Antrittsvorlesung sprach Ladewig darüber, wie KI die Welt verändert und der digitale Wandel im Zusammenhang steht mit Public Health. Besonders freue sie sich über die aktive Ausgestaltung der in diesem Jahr getroffenen Kooperationsvereinbarung zwischen dem RKI und der MUL – CT.
Als zweiter im Bunde wurde Prof. Dr. Alexander Dressel auf eine W3-Professur für Neurologie berufen. Er ist seit 2016 Chefarzt der Klinik für Neurologie am Cottbuser Klinikum. Fachliche Expertise unter anderem in der Schlaganfallforschung und der Immunpathogenese der Multiplen Sklerose zeichnen ihn aus. „Wir erwarten uns eine Stärkung der neurologischen Versorgung in der Lausitz. Innovative diagnostische Ansätze sollen als Aufbruch in eine patientenzentrierte Forschung dienen“, so Prof. Kuhlmey in der Laudatio. Für Prof. Dressel stehe die Prävention neurovaskulärer und dementieller Erkrankungen in der Modellregion Gesundheit Lausitz im Fokus. Digitale Routinedaten sollen zur Erfassung und Verbesserung stationärer Versorgungsqualität genutzt werden.
Des Weiteren wurde Prof. Dr. Dirk Große Meininghaus feierlich auf die W3-Professur im Fach Versorgungsforschung / Herz-Kreislauf berufen. „Seine medizinische Expertise, seine Habilitation 2024 und sein Forschungs-Know-how führen ihn über die Behandlung von Herzrhythmusstörungen auch in die Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen. Wir erhoffen uns von dieser neuen Professur die Mitgestaltung der Gesundheitsforschung in der Region“, sagt Prof. Kuhlmey. Prof. Große Meininghaus umreißt anschließend in seiner Antrittsvorlesung wichtige Maßnahmen der Prävention des plötzlichen Herztodes – eine Erfolgsgeschichte, die aber auch von Irrwegen und interessanten Denkanstößen geprägt ist.
Ebenfalls auf eine W3-Professur berufen wurde Prof. Dr. Michael Herzog – im Fach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Der Studiendekan ist seit 2015 Chefarzt am Klinikum in Cottbus, er sprach während der Feierstunde über die Optimierung durch Digitalisierung – personalisierte Therapie in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. „Wir erwarten und erhoffen uns von ihm eine exzellente und innovative Patientenversorgung“, so Prof. Kuhlmey. Prof. Herzog will sich vor allem mit seiner seit Jahren betriebenen epithetischen Forschung im Bereich von ösophagotrachealen Fisteln – der pathologischen Verbindung zwischen Luft- und Speiseröhre – einbringen.
Prof. Dr. Ehab Shiban wurde auf eine W3-Professur im Bereich der Neurochirurgie berufen. Gewürdigt wurde Shibans hohe chirurgische und medizinische Kompetenz, gepaart mit wissenschaftlicher Exzellenz. „Ihre operativen Eingriffe sind legendär – im deutschsprachigen Raum und auf internationalem Parkett“, hieß es in der Laudatio. Der seit Mitte 2024 in Cottbus am Uniklinikum tätige Chefarzt sprach über den Paradigmenwechsel in der Neurochirurgie: Vorsprung durch Innovation. Shiban ging in der Antrittsvorlesung auf einfache und komplexe Prozessoptimierungen ein, die allesamt eine verbesserte Patientenversorgung mit sich bringen.
PD Dr. med. Daniel Messroghli ist seit einem Jahr als Oberarzt an der MUL – CT tätig, er bekam eine außerplanmäßige Professur verliehen. Prof. Messroghli treibe die kardiovaskuläre Forschung mit dem Schwerpunkt schwere Herzinsuffizienz und kardiovaskuläres MRT voran, ist international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz und begnadeter Hochschullehrer. Ein Brückenbauer zwischen Klinik, Forschung und Digitalisierung, so die Hauptaussage in der Laudatio. Messroghli sprach über das Kardio-MRT zur Beurteilung von Herzmuskelerkrankungen – von der Forschung in die Klinik.
Mit der Verleihung der Professuren setzt die MUL – CT den eingeschlagenen Kurs des rasanten Aufbaus universitärer Strukturen fort. Im zurückliegenden Jahr wurden zentrale Ordnungen wie die Habilitations- und Promotionsordnung verabschiedet, die Berufungsverfahren für W3-Professuren angestoßen und erste Lehrflächen auf dem Campus bestimmt. Der nun offiziell verabschiedete Modellstudiengang Humanmedizin startet im Wintersemester 2026 / 2027 – mit einem Curriculum, das auf aktives, interprofessionelles Lernen und frühe Forschungsorientierung setzt. „Die Professuren stehen symbolisch für den Brückenschlag zwischen medizinischer Versorgung, Wissenschaft und akademischer Lehre“, so Prof. Kuhlmey abschließend. „Sie sind Wegbereiter für eine neue Generation von ärztlichen Ausbildenden und Lehrenden in der Lausitz.“
Hintergrund
Eine W3-Professur ist die höchste Stufe einer Professur an deutschen Universitäten, vergeben an etablierte Wissenschaftler mit umfassender Forschungs-, Lehr- und Publikationserfahrung, die oft mit Leitungspositionen und besserer Ausstattung sowie einer entsprechenden Besoldungsgruppe (W3) verbunden ist. Eine Honorarprofessur ist eine ehrenamtliche, nebenberufliche Lehrtätigkeit an einer deutschen Hochschule, die an besonders qualifizierte Personen aus Praxis oder Wissenschaft vergeben wird, die herausragende Leistungen in ihrem Fachgebiet erbracht haben und ihr Wissen an Studierende weitergeben.
Die außerplanmäßige Professur ist ein Ehrentitel in Deutschland für Wissenschaftler, die sich durch herausragende Leistungen in Forschung und Lehre verdient gemacht haben, aber keine reguläre Planstelle besetzen. Es ist ein persönlicher Professorentitel, der oft nach einer Habilitation verliehen wird und eine dauerhafte Lehrbefugnis anerkennt, ohne ein direktes Dienstverhältnis zu begründen, wobei die Titelinhaber (apl. Prof.) jedoch kontinuierlich Lehre erbringen müssen, um den Titel behalten zu dürfen.
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Red. / Presseinfo
Bild: MUL-CT







