Nach Angaben der Initiative „Sichere Orte“ hat es am gestrigen Sonntagabend erneut einen Angriff auf das alternative Hausprojekt „Zelle79“ in Cottbus gegeben. Wie es seitens der Initiative heißt, haben Unbekannte den Briefkasten des Hauses „vermutlich mit einem Feuerwerkskörper“ gesprengt. Auch ein geparktes Auto soll durch die Metallteile beschädigt worden sein. Nach eigenen Angaben hat die Initiative Anzeige bei der Polizei erstattet. Das Hausprojekt „Zelle79“ war erst im Mai diesen Jahres im Mittelpunkt eines Angriffs, bei dem vermummte Personen pyrotechnische Gegenstände wie Böller und Leuchtfackeln zündeten und verfassungsfeindliche Parolen gerufen haben sollen (->> wie berichtet). Auch der Jugendclub „Chekov“ geriet zuletzt ins Visier ->> Zum Artikel „Beleidigungen & rechte Parolen gegen Chekov-Club in Cottbus“
Die Initiative Sichere Orte teilte zum Angriff auf das Hausprojekt „Zelle79“ mit:
Am Sonntagabend gab es einen erneuten Angriff auf das alternative Hausprojekt Zelle79 in Cottbus. Der Briefkasten wurde, vermutlich mit einem Feuerwerkskörper, gesprengt. Erst vor gut einer Woche wurde die Fassade des Jugendclubs Chekov besprüht. Der Vorfall reiht sich ein in eine wachsende Zahl an rechten Angriffen in Südbrandenburg.
Um kurz vor 21 Uhr hörten die Bewohnenden einen lauten Knall, sahen einen gelben Feuerball und rochen Rauch. Bei der Inspektion vom Haus sahen die Bewohnenden den abgesprengten Briefkasten. Die Metallteile lagen vor dem Gebäude und auf der Straße verteilt. Ein 15 Meter entfernt stehendes Auto auf der anderen Straßenseite wurde durch die Teile beschädigt. „Ich habe gerade eine Serie geschaut, als der Knall mich vom Bett hochschreckte. Als ich zum Fenster bin, war niemand mehr zu sehen“, berichtet Hausbewohnerin Fabi Buchholz. Die Polizei wurde verständigt und war ca. 15 Minuten später vor Ort. Es wurde eine Anzeige aufgenommen und Beweise von der Spurensicherung gesichert.
Für Ricarda Budke, Sprecherin der „Initiative Sichere Orte Südbrandenburg“ ist klar: „Erst wenige Tage nach dem Angriff auf den Jugendclub Chekov erleben wir nun wenige Meter entfernt wieder einen Angriff auf einen Ort, an dem junge Menschen einen Freiraum selbst gestalten. Die Zelle79 ist seit Jahrzehnten für ihre subkulturelle und antifaschistische Arbeit bekannt. Genau deshalb wird das Haus immer wieder zum Ziel solcher Angriffe. Die zeitliche Dichte dieser Angriffe ist alarmierend.“
Die zu Beginn des Jahres gegründete Initiative vernetzt soziale, politische und (sub-)kulturelle Orte, um sich gegen rechte Angriffe zu schützen. Sie leistet Öffentlichkeitsarbeit sowie politische, praktische und auch finanzielle Unterstützung für Betroffene. Der Angriff ist Teil einer nicht abreißenden Reihe von Angriffen auf alternative und linke Orte in Brandenburg. Erst in der vergangenen Woche wurde die Fassade des Jugendclubs Chekov mit sexistischen und queerfeindlichen Parolen wie „Homoschweine“ und „Cottbus bleibt deutsch“ besprüht. Am 2. November wurde der Jugendclub Südclub und der Bunt-Rock e.V. in Lauchhammer beschädigt. Im Mai gab es einen Brandanschlag auf das Hausprojekt Zelle79. Auf den Tag genau vor einem Jahr wurde ein Student vor dem Hausprojekt körperlich angegriffen (vgl. https://www.opferperspektive.de/rechte-angriffe/chronologie-rechter-angriffe/cottbus-275).
Regelmäßig wird das Projekt von Rechtsextremen angegriffen. Spenden für die Reparaturen nach Angriffen, wie z.B. für einen neuen Briefkasten, gehen an die Initiative Sichere Orte: https://losmachen.jetzt/spenden/

Beleidigungen & rechte Parolen gegen Chekov-Club in Cottbus
An einem Gebäude in der Stromstraße in Cottbus sind zuletzt Schmierereien festgestellt worden. Das hatte die Polizei am zurückliegenden Montag mitgeteilt. Die Initiative Sichere Orte Südbrandenburg erklärte, dass es sich dabei um den Jugendclub „Chekov“ handelt und dort in der Nacht zum 29. November rechte Parolen sowie queer- und frauenfeindliche Beschimpfungen angebracht worden seien. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt, während die Initiative den Vorfall als gezielten rechten Angriff bewertet und auf weitere ähnliche Fälle in der Region verweist. ->> Hier weiterlesen
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