Der FC Energie Cottbus hat am Freitagabend seine ordentliche Mitgliederversammlung abgehalten und dabei zentrale Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Besonders aufmerksam verfolgten die Mitglieder die Personalentscheidung rund um das Trainerteam, denn Präsident Sebastian Lemke verkündete eine langfristige Zusammenarbeit mit Cheftrainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz und seinem Assistenten Tobias Röder.
Langfristig mit Wollitz und Röder
Die 383 anwesenden Mitglieder verfolgten die Verkündung des Präsidiums in der Lausitz-Arena mit großem Interesse. Präsident Sebastian Lemke erläuterte, dass sowohl Wollitz als auch Röder neue, angepasste und langfristig angelegte Verträge erhalten haben. Damit unterstreicht der Verein seinen Anspruch, die sportliche Entwicklung stabil und planbar fortzuführen. Laut Lemke soll die gemeinsame Ausrichtung auch in den kommenden Jahren die Basis der sportlichen Arbeit bilden. Die Vertragsverlängerung von Wollitz wurde vom Publikum mit deutlicher Zustimmung aufgenommen.
Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz hatte zuvor bereits seinen Bericht zur sportlichen Lage präsentiert. Er blickte auf die Saison 2024/2025 zurück, die der FC Energie mit einem offensiv geprägten Auftritt und dem vierten Tabellenplatz in der 3. Liga abgeschlossen hatte. Die sportliche Leitung betonte, dass das Team trotz zahlreicher Herausforderungen kontinuierlich Fortschritte gemacht habe. Mit der nun bestätigten Vertragsdauer erhält das Trainerteam zusätzlichen Rückhalt.

Finanzen, Stadion, Wahlen, Trikots
Im wirtschaftlichen Teil der Versammlung erklärte Präsident Lemke, dass der Jahresabschluss 2024/2025 voraussichtlich ein kleines Plus aufweisen wird. Die abschließende Prüfung ist durch eine Personaländerung in der Buchhaltung noch nicht beendet, dennoch spricht der aktuelle Stand für ein leicht positiveres Ergebnis als in früheren Geschäftsjahren. Verwaltungsratschef Andreas Kretzschmar unterstrich in seinem Rechenschaftsbericht die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Präsidium.
Er lobte die sportliche Entwicklung der vergangenen Spielzeiten und sprach von einem wirtschaftlich stabilen Kurs. Da der Abschluss noch nicht vorlag, empfahl er, die Entlastung des Präsidiums auf die nächste Mitgliederversammlung zu verschieben. Die Mitglieder folgten diesem Vorschlag mit breiter Mehrheit.
Lemke erklärte, dass die zugesagten zwei Millionen Euro aus dem Landeshaushalt 2025/26 noch nicht ausgezahlt worden seien. Er forderte mehr Tempo und weniger Bürokratie und verwies darauf, dass Profifußball langfristig nur mit einer Modernisierung des Stadions gesichert werden könne. Auch die Aufbereitung der Trainingsflächen nannte er als wichtigen Fortschritt, nicht aber als endgültige Lösung.
Gleichzeitig machte er deutlich, dass steigende Ticketpreise zwar ein sensibles Thema seien, aufgrund der Vereinsstruktur jedoch notwendig bleiben könnten. Auch die Mitgliederentwicklung spielte eine Rolle. Lemke berichtete von aktuell 5.706 Mitgliedern und formulierte das Ziel, bis Ende Januar 2026 zum 60. Vereinsgeburtstag die Marke von 6.000 zu erreichen. Er rief dazu auf, weiterhin aktiv neue Unterstützer zu gewinnen.
Präsident Sebastian Lemke ging auch auf die zurückliegende Partnerschaft mit dem bisherigen Ausrüster Macron ein. Er erklärte, dass die Zusammenarbeit in den vergangenen drei Jahren grundsätzlich verlässlich gewesen sei, der Verein aber trotz stabiler Abläufe mehrere Lieferprobleme habe bewältigen müssen. Diese seien vor allem durch internationale Logistikschwierigkeiten entstanden und hätten vereinzelt zu Verzögerungen bei Trikotbestellungen geführt. Lemke betonte zugleich, dass die Entscheidung für einen Wechsel nicht gegen Macron gerichtet sei, sondern aus der Einschätzung resultiere, dass ein neuer Partner künftig noch besser zu den Anforderungen des Vereins passen könne. Das Nachfolgekonzept soll zum Vereinsgeburtstag Ende Januar vorgestellt werden.
Im Anschluss folgten die turnusgemäßen Wahlen. Andreas Kretzschmar wurde erneut in den Verwaltungsrat gewählt. Für das Amt der Kassenprüfer bestätigten die Mitglieder Lutz Seidel und wählten zusätzlich Dietmar Balz sowie Hagen Wellschmidt in das Gremium. Ein weiterer Beschlusspunkt betraf eine Änderung der Vereinssatzung, die mit deutlicher Mehrheit angenommen wurde.
Ehrungen und Anträge
Darüber hinaus stimmten die Mitglieder einer Satzungsänderung zu, die das Thema Nachhaltigkeit verbindlich im Verein verankert. Ein weiterer Antrag, eingebracht von André Rosseck, sah vor, künftig über die Benennung von Plätzen oder Bereichen nach verdienstvollen ehemaligen Spielern oder Trainern nachzudenken. Die Mitglieder unterstützten diese Idee mit großer Mehrheit.
Traditionell bildeten die Ehrungen verdienter Mitglieder den Abschluss des Abends. Die silberne Ehrennadel erhielt Detlef Ullrich. Für ihr Engagement ausgezeichnet wurden außerdem Thomas Grube, Michaela Klaucke und Steve Seiffert, die die bronzene Ehrennadel entgegennehmen durften. Nach den offiziellen Punkten nutzten viele Mitglieder die Gelegenheit für Gespräche und Austausch bei Speisen und Getränken.
Hohe Strafen schmälern Ergebnis
Im Bericht der Kassenprüfer rückte Lutz Seidel das Thema Verbandsstrafen in den Fokus. Nach seinen Angaben musste der Verein im vergangenen Jahr rund 91.500 Euro an den Deutschen Fußball-Bund entrichten. Er machte deutlich, dass diese Belastungen vor allem aus unerlaubtem Abbrennen von Pyrotechnik resultierten und damit direkt Mittel banden, die eigentlich der sportlichen und strukturellen Weiterentwicklung zugutekommen sollten. Seidel appellierte deshalb eindringlich an alle Beteiligten, verantwortungsbewusst zu handeln und unnötige Kosten zu vermeiden, um die wirtschaftliche Stabilität des Vereins weiter zu stärken.
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