Am Samstag steht im Cottbuser Staatstheater die nächste Ballett-Premiere bevor. Im Großen Haus wird zu 19:30 Uhr das Stück “Endstation Sehnsucht” aufgeführt. Das Ballett stellt tiefgründige Fragen zur latenten Gewalt und Aggression in unserer Gesellschaft sowie zum Umgang mit Frauen in den Vordergrund Wie das Theater mitteilte, sind Karten ab sofort im Besucherservice sowie online über www.staatstheater-cottbus.de erhältlich.
Das Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:
Am Samstag, 24. Februar 2024, 19.30 Uhr, kommt im Großen Haus des Staatstheater Cottbus das Ballett „Endstation Sehnsucht“ von Martin Chaix zur Uraufführung. Eigens für Cottbus und sein Ballettensemble kreiert der international arbeitende Choreograf Martin Chaix eine Adaption dieses Klassikers der amerikanischen Literatur von Tennessee Williams und stellt damit wesentliche Fragen: Wieviel Gewalt und Aggression schlummert in unserer Gesellschaft, jederzeit bereit, auf- und loszubrechen? Schauen wir gewöhnlich lieber weg, wenn unsere heile Welt Risse bekommt?
Die Bahnlinie mit der Endstation „Sehnsucht“ bringt Blanche in einen ärmlichen Stadtteil von New Orleans zu ihrer Schwester Stella. Das Leben hier ist geprägt von einer wiederholt eskalierenden, ständig latenten Gewalt gegen Frauen. Scheinbar teilnahmslos durchwehen Jazzklänge das Viertel, in denen auch immer die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung mitklingt. Stella hat sich mit diesem Dasein abgefunden. Blanche dagegen will die Realität nicht hinnehmen. Beharrlich verschließt sie die Augen vor allem Unangenehmen und denkt sich die Welt lieber, wie sie sein sollte.
Das Stück von Tennessee Williams, das seine Figuren mit all ihren Sehnsüchten, Wünschen, aber auch ihren Verletzungen und Grausamkeiten auf die Bühne bringt, ist wie ein Tanz zwischen den Welten: der rauen Wirklichkeit und einer utopisch verklärten Vergangenheit. Choreograf Martin Chaix interessiert an dem Stoff vor allem die Frage nach dem Umgang der Gesellschaft mit Frauen. Er setzt sich in seiner Kreation mit dem Thema der alltäglichen Gewalt und toxischen Beziehungen auseinander. Dabei verrät seine Auswahl an Musik einerseits den Jazz-Liebhaber, andererseits spiegelt sie eine bewusste Entscheidung für Komponist*innen afroamerikanischer Herkunft wider, die viel zu selten gespielt werden. Auch hier sieht Chaix Gelegenheit, ein Licht auf Minderheiten zu werfen.
Martin Chaix verbindet Elemente des klassischen Stils mit Ausdrucksformen des modernen Tanzes. So bewegen sich seine Choreografien auf der Spitze im Spannungsfeld zwischen zeitgenössischer Konkretheit und zeitloser Ästhetisierung, immer das Menschliche im Zentrum behaltend. Martin Chaix stammt aus Südfrankreich, wo er auch seine internationale Tanzkarriere begann. Seit 2015 ist er als freischaffender Choreograf tätig. Arbeiten zeigte er bisher in Leipzig, Straßburg, Tokio, am Theater im Revier, im Bolschoi Theater sowie zuletzt an der Opéra National de Paris. Er steht für ein zeitgenössisches Ballett, das auch in klassischen Stoffen nach gesellschaftlich relevanten und aktuellen Themen fragt, wie zuletzt in seiner Neukreation von „Giselle“, die in Straßburg und Nizza zu sehen war und einen feministischen Ansatz verfolgt.
Es tanzen: Alessandra Armorina (Blanche), Fernando Casanova (Stanley), Kate Farley (Stella), Alessandro Giachetti (Mitch), Stefan Kulhawec (Allan Grey), Alyosa Forlini (Allans Liebhaber), Clara Dufay, Yannick Neuffer, Laura Oakley, Rachele Rossi, Mario Barcenilla Rubio, Taro Yamada
Die nächsten Vorstellungen:
Samstag, 02. März 2024, 19.30 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 17. März 2024, 16.00 Uhr, Großes Haus
Ostermontag, 01. April 2024, 16.00 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 14. April 2024, 19.00 Uhr, Großes Haus
Karten
Karten sind im Besucherservice (im Großen Haus, Schillerplatz 1, +49 355 7824 242) sowie online über www.staatstheater-cottbus.de erhältlich.
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Red. / Presseinfo
Bild: Bernd Schönberger