Es ist das dritte Spiel in acht Tagen: Am Sonntag trifft der FC Energie Cottbus vor heimischen Publikum auf den Chemnitzer FC. Die Lausitzer wollen Rückenwind aus dem spektakulären 2:3-Auswärtserfolg bei Hansa Rostock II mitnehmen und sich den zweiten Sieg in Folge sichern. Auf was es dabei ankommt, verriet uns Cheftrainer Pele Wollitz im Videotalk.
“Wir brauchen dieses absolute Vertrauen”
Ordentlich “Körner gekostet” hat der Auswärtssieg dem FC Energie Cottbus am Mittwochabend, als man einen frühen Zwei-Tore-Rückstand in der zweiten Halbzeit noch zum ersten Dreier der laufenden Saison ummünzen konnte (->> zum Spielbericht). Dass man an der Ostsee doch noch feiern konnte, ist den Cottbuser Wechseln zu verdanken. Auch die Kabinenanspreche trug Früchte, so Cheftrainer Pele Wollitz: “Ich habe den Jungs gesagt, dass das ein Momentum ist, in dem man halt Dreck frisst, das wird kein Selbstläufer mehr. Aber wir haben uns dagegen gestemmt, ich war überzeugt, dass wir das drehen können. Und das habe ich die Mannschaft auch wissen lassen.” Als aufmunterndes Beispiel wies Wollitz auf das Jahr 2019 hin, als man gegen Meuselwitz ebenfalls einen 0:2-Rückstand noch zum Sieg drehte: “Es war entscheidend, dass wir das erste Tor so schnell gemacht haben. Die Mannschaft hat stark gefighted, es war ein außergewöhnlicher Regionalligaabend. Ich bin froh, dass wir uns schlussendlich belohnen konnten.”. Dass die Ersatzbank durchaus Spiele entscheiden kann, ist seit Jahren Teil der Wollitz’schen Fußballphilosophie – am Mittwochabend sollte diese Theorie in Rostock einmal mehr bewiesen werden.
Ob der außergewöhnliche Fußballabend nun die Wende für den FC Energie Cottbus darstellt, der durchaus unter den Erwartungen in die neue Saison startete, scheint für den Cheftrainer noch weit hergeholt: “Das Ziel kann nur sein, weiter hart zu arbeiten. Dass wir diese gewisse Intensität auch nach herben Rückschlägen wie am Sonntag im Pokalspiel haben, hat die Mannschaft gegen Rostock eindrucksvoll gezeigt.”. Mit zwei kommenden Heimspielen im Rücken sieht die Ausgangslage für den FCE aber zumindest nicht schlecht aus. Dass die Fans, die selbst bei der herben 0:7-Klatsche gegen Paderborn lautstark hinter den Rot-Weißen standen, eine Versicherung sind, weiß auch Claus-Dieter Wollitz: “Die Nordwand hat sowieso ein Gefühl dafür, was die Mannschaft gerade braucht. Wir brauchen genau dieses absolute Vertrauen. Ich bin sehr vorsichtig, freue mich zwar für den Moment, aber Sonntag ist das dritte Spiel in acht Tagen, es ist ein 50/50-Spiel.
Zum Chemnitzer FC, der am Sonntag Gegner im Stadion der Freundschaft sein wird, verliert der 58-Jährige nur positive Worte: “Sie haben ein fantastisches Stadion und einen jungen Trainer, der auch als Spieler sehr gut war. Sie mussten jetzt im Sommer aufgrund wirtschaftlicher Aspekte viel verändern, ich hoffe, dass sie das in den Griff bekommen. Der Chemnitzer FC ist ein toller Verein, der für die Regionalliga-Nordost wichtig ist.”. Um auch am Sonntag erfolgreich zu sein, muss der FCE nach Wollitz einen “richtigen Fight auf die Platte bringen”.
Auch Niclas Erlbeck wird dann mit von der Partie sein. Der Mittelfeldspieler schloss sich im Sommer dem CFC an, nachdem sich Energie Cottbus anderweitig verstärkte. Danach, so Pele Wollitz im NL-Videotalk, habe ihn der 30-Jährige mit “bodenlosen” und “respektlosen” Aussagen überrascht: “Sehr schade, ich hatte mich sogar zweimal für ihn bei Energie eingesetzt. Es wurde gesagt, dass man nicht mit ihm gesprochen hat, aber das ist falsch.” Nach Aussagen von Wollitz habe man sogar zu dritt zusammen mit Co-Trainer Tobias Röder ein gemeinsames Essen in Berlin zu sich genommen. Trotz der Unstimmigkeiten schließt der Cottbuser Übungsleiter ein “shake hands” mit Erlbeck nicht aus: ” Ich gebe jedem Menschen wenn gewünscht die Hand, aber seine Aussage hat mich erstaunt.”
Am Sonntagmittag werden alle Schauplätze abseits des Platzes ausgeblendet. Gegen den Chemnitzer FC möchten die Cottbuser den Kampf annehmen, um die Situation in der Liga, die im Vergleich zur Vorsaison nochmal enger geworden ist, zu verbessern. Anstoß der Partie im Stadion der Freundschaft ist um 13:00 Uhr.
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Red. / [lb]
Videointerview: Georg Zielonkowski