Es sind die Tage der Entscheidung beim FC Energie Cottbus: Vor den wichtigen Relegationsspielen um den Einzug in die 3. Liga geht es für den frischgebackenen Regionalliga-Meister an diesem Samstag zunächst um den Titel im Brandenburgischen Landespokal. Im heimischen Stadion der Freundschaft wartet am “Finaltag der Amateure” der FSV Luckenwalde. Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz zur hohen Belastung, dem vollen Fokus auf den Zielen und überraschenden Rücktrittsgerüchten. ->> Zum Videotalk
“Nehmen Favoritenrolle an”
Vor dem Pokalfinale zeigt sich FCE-Cheftrainer Wollitz am NL-Mikrofon optimistisch: “Wir haben unsere Ziele bis hierhin erstmal erreicht. Wir haben den Meistertitel in der Regionalliga und wollen jetzt natürlich auch den Pokaltitel verteidigen. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam dieses Spiel gewinnen können.”. Die Belastung für die Mannschaft ist außerordentlich hoch. Innerhalb einer Woche geht es für die Lausitzer um alles. Auf das Pokalfinale am Samstag folgt bereits am Mittwoch das Relegations-Hinspiel im Stadion der Freundschaft gegen Unterhaching, am Sonntag geht es dann zum Rückspiel nach Bayern. Es warten anstrengende, kräftezehrende Spiele zum Saisonende, die über den großen Traum der 3. Liga entscheiden. “Klar, die Belastung in dieser Saisonphase ist sehr hoch, gerade jetzt, wo es um alles geht. Aber wir suchen keine Ausreden und legen den Fokus jetzt erstmal auf das Finale am Samstag. Danach rückt die Relegation in den Fokus”.
Wichtig scheint wie sie oft beim FCE, dass man auch den Gegner im Pokalfinale bloß nicht unterschätzen möchte: “Luckenwalde hat einen guten Plan, sie interpretieren das Spiel sehr modern. In der vergangenen Saison haben wir ein Spiel auch völlig verdient gegen sie verloren. In dieser Rückrunde haben sie 30 Punkte geholt, wir 34.” Die Zuschauer, so Wollitz weiter, werden ein spannendes Spiel sehen. Wer für die Cottbuser auflaufen wird, dazu wollte sich der Cheftrainer noch nicht in die Karten gucken lassen: “Wir haben über die Saison verteilt viele Spieler eingesetzt. Natürlich gibt es auch ein paar Stammspieler, aber wir brauchen auch eine starke Bank. Die Spieler, die am Samstag auflaufen, haben eine hohe Verantwortung, aber auch das absolute Vertrauen.”

“Es ist nicht schädlich, authentisch zu sein”
Als Stammspieler gilt auch Dennis Slamar. Am Samstag dürfte der Innenverteidiger im Pokal spielen, im Relegations-Hinspiel ist er nach einem Platzverweis in der Ligapartie gegen Chemie Leipzig gesperrt. Dass er eines der entscheidenden Spiele verpasst, trifft den 28-Jährigen nach Aussagen seines Trainers hart: “Ich weiß natürlich, wie er sich fühlt. Aber ich habe ihm gesagt, dass er nicht alleine ist, wir stehen hinter ihm. Wir werden am Mittwoch für ihn alles geben. Er ist ein fantastischer Spieler, es ist ärgerlich, aber wir haben ihm den Rücken gestärkt.”
Dass Wollitz hinter seinen Schützlingen steht, und von ihnen teilweise sogar nach privaten Ratschlägen gefragt wird, ist längst nichts neues. Auch deshalb reagierte der 57-Jährige überrascht auf Gerüchte, nach denen er über einen Abschied nach der Saison nachdenken würde. “Ich habe mich erst kürzlich aus fester Überzeugung, großer Dankbarkeit und allerhöchstem Respekt dazu entschieden, hier zu verlängern.” Der Fokus beim FCE ist greifbar. Mit einem Pokalgewinn im Rücken soll es in die Alles-oder-Nichts-Spiele gegen Unterhaching gehen. Die Cottbuser Aufstiegsambitionen, sie sollen nach einer erfolgreichen Saison gestillt werden – nachteilige Relegationsregelung hin oder her.
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Red. / [LB]
Videointerview: Georg Zielonkowski