An der alten Cottbuser Teerpappenfabrik in der Peitzer Straße ist die erste Etappe der Altlastensanierung gestartet. Der Bereich ist teils massiv mit Schadstoffen belastet, die mit den verarbeiteten Teeren in Verbindung stehen. Voraussichtlich bis Ende April sollen deshalb die im Untergrund noch vorhandenen Teergruben und Fundamente abgebrochen werden, im Juni sollen die kontaminierten Abbruchmassen dann abtransportiert und entsorgt werden. Zum Ende des Jahres wird laut Angaben der Stadt dann die zweite Sanierungsphase starten. Sobald alle Baumaßnahmen abgeschlossen sind, soll aus dem Areal eine Parklandschaft werden. Mehr dazu bei uns ->> Hier klicken
Die Stadt Cottbus teilte dazu mit:
Auf dem Areal der ehemaligen Teerpappenfabrik in der Peitzer Straße 27 in Cottbus sind die Arbeiten zur Altlastensanierung aufgenommen worden. In der ersten Projektphase erfolgen zunächst die Vorbereitungen für die Sanierung des Bodens. Dabei werden Lagerflächen hergestellt und die im Untergrund noch vorhandenen Teergruben und Fundamente abgebrochen. Um die Geruchsbelastungen bei den Arbeiten größtmöglich zu minimieren, werden die Abbruchmassen in einem extra für die Sanierung errichteten Industriezelt gelagert, das mit einer Abluftreinigungsanlage versehen ist. Diese vorbereitenden Arbeiten werden voraussichtlich Ende April 2023 abgeschlossen sein. Der Abtransport und die Entsorgung der kontaminierten Abbruchmassen erfolgt im Juni 2023. Ende des Jahres 2023 soll dann die zweite Sanierungsphase beginnen. Hier erfolgt der Bodenaustausch im Hotspot und die Grundwassersanierung.
Grundstückeigentümer und Bauherr ist die GESA, Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH, ein Tochterunternehmen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) und damit im mittelbaren Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Federführende Behörde für die Sanierung ist die Untere Bodenschutzbehörde der Stadt Cottbus. Die Kosten für die Sanierung werden im Rahmen der Haftungsfreistellung sowohl von der BimA, als auch vom Land Brandenburg getragen. Daher ist auch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg am Projekt beteiligt.
Die Fabrikanlagen in der Peitzer Straße wurden Ende des 19. Jahrhunderts durch die Firma Hermann Werner & Co., Teerdestillation und Dachpappenfabrik errichtet. Später firmierte der Betrieb als VEB Chemische Werke Cottbus, ehe 1990 der Betrieb eingestellt wurde. 1995 erfolgte der Abriss sämtlicher Gebäude und Anlagen, 2014 wurden sämtliche unterirdische Teergruben im Auftrag der GESA entleert und die Teerabfälle entsorgt.
Umfangreiche Untersuchungen des Bodens und des Grundwassers ergaben zum Teil massive Belastungen durch Schadstoffe, die mit den verarbeiteten Teeren in Verbindung stehen. Durch das beauftragte Ingenieurbüro Gesellschaft für Umweltsanierungstechnologien mbH aus Merseburg wurde ein mehrstufiges Sanierungskonzept für den Standort erarbeitet. Für den Bereich mit der höchsten Bodenbelastung (dem sogenannten Hotspot) ist ein Bodenaustausch bis in eine Tiefe von 9 Metern vorgesehen. Parallel dazu soll kontaminiertes Grundwasser gefördert und gereinigt werden. Untersuchungen am Standort haben gezeigt, dass die Schadstoffe im Grundwasser durch Mikroorganismen gut abgebaut werden können. Als Energielieferant dient dabei insbesondere Sulfat, das aus der Spree in das Grundwasser einsickert. Im Rahmen der Grundwassersanierung soll daher gezielt sulfathaltiges Spreewasser in den Schadenszentren infiltriert werden, um so den mikrobiellen Schadstoffabbau im Grundwasser zu verstärken.
Die Altlastensanierung der ehemaligen Teerpappenfabrik in der Peitzer Straße in Cottbus, einer der am stärksten belasteten Standorte der Stadt, wird mittelfristig zur Verbesserung der Beschaffenheit des Grundwassers im Cottbuser Norden beitragen – einer Ressource, die in Anbetracht des Klimawandels gerade in der Lausitz immer größeren Wert gewinnt. Außerdem ist die Zielstellung der GESA, das Grundstück nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen, frühestens ab dem Jahr 2028, so zu gestalten, dass es für die Allgemeinheit frei zugänglich ist.
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Red. / Presseinfo