Mehr Schwerpunktpräsenz von Polizei und Ordnungskräften, neue Videoüberwachung und zusätzliche Streetworker. Die Stadt Cottbus soll sicherer werden. Um vor allem dem Phänomen “Jugendkriminalität“ entgegenzutreten, hat die Stadt heute die erste große Sicherheitskonferenz in Cottbus abgehalten. Die verschiedenen Akteure aus den Bereichen der Polizei, Wirtschaft,Sozialarbeit und der Stadt hatten sich getroffen, um das Lagebild zu besprechen und Maßnahmen auszuloten. Seit 2022 sind vor allem Jugendbanden bzw. jugendliche Gruppen bspw. durch Raub, Körperverletzungen und Diebstähle in den Fokus der Polizei und der Öffentlichkeit geraten. Wie uns die Polizei sagte, wurde deshalb auch eine Sonderermittlungsgruppe gegründet. Auch wurde klar benannt, dass ein großer Teil der Täterschaft einen Migrationshintergrund hat. Neben den Jugendstrafmaßnahmen, die laut Polizei auch angewendet werden, starten in der nächsten Woche drei neue männliche Streetworker, die “der Sprache mächtig sind und gezielt die Jugendlichen ansprechen sollen, die nur schwer zu erreichen sind“ , so Oberbürgermeister Tobias Schick. Desweiten wollen Polizei und Ordnungsamt ihre Präsenz an Schwerpunkten verdichten. So sollen zudem mehr städtische Ordnungskräfte im Innenstadtbereich unterwegs sein. Der Bereich um das Teehäuschen im Puschkinpark soll in den nächsten Tagen außerdem mit Videoüberwachung ausgestattet werden. Die weiteren Sicherheitskonferenzen wollen die Akteure nutzen, um die aktuellen Maßnahmen immer wieder auf ihre Wirkung zu prüfen. Die nächste Konferenz findet für den Bereich Sandow statt, wo es erst am vergangenen Wochenende einen gewalttätigen Angriff auf eine Geburtstagsparty unter Jugendlichen gegeben hatte. “Die heutige Konferenz war sehr fruchtbar”, bilanzierte der stellv. Polizeichef für Cottbus, Oksar Vurgun. “Es ist höchste Zeit, dass wir die gute und bestehende Partnerschaft mit Polizei und Staatsanwaltschaft, mit weiteren Institutionen und den Trägern, vor allem aber mit der Bürgerschaft nutzen. Die Konferenz ist nur der Auftakt, entscheidend ist die gemeinsame Arbeit in den Stadtteilen.“ so Tobias Schick. Mehr dazu in den Videotalks ->> Hier anschauen.
Die Stadt Cottbus teilte zur Sicherheitskonferenz mit:
Die erste Sicherheitskonferenz für Cottbus/Chóśebuz am Donnerstag, 19.01.2023, ist mit festen Verabredungen und Entscheidungen zur Wahrung von Ordnung und Sicherheit in der Innenstadt zu Ende gegangen. So soll die Präsenz von Ordnungskräften einschließlich der Polizei deutlich spürbar sein. Die Zahl städtischer Ordnungskräfte für die Innenstadt wird erhöht. Straftaten sollen zügig aufgeklärt und schnell geahndet werden. Dem dient u. a. eine geplante Videoüberwachung des Japanischen Pavillons (Teehäuschen) an der Stadtmauer in Höhe Töpferstraße/Park an der Puschkinpromenade, um Vandalismus zu verhindern. Eine entsprechende rechtliche Prüfung läuft. Die Stadt wird zudem mit verschiedenen Partnern die präventive Bildungs- und Sozialarbeit intensivieren. So wird es noch im I. Quartal 2023 ein neues mehrsprachiges Team für die aufsuchende Sozialarbeit geben.
Im Videotalk: Cottbuser Polizei zur aktuellen Lage
Oberbürgermeister Tobias Schick: „Alle Bürgerinnen und Bürger jeden Alters sollen sich in unserer Stadt zu jeder Tages- und vor allem Nachtzeit sicher fühlen können. Wer aber Strafteten begeht, sich nicht an die Regeln hält oder sich nicht benehmen kann, der muss Konsequenz und Härte des Rechtsstaates spüren, aber auch Angebote erhalten, in die Gesellschaft zurückzufinden. Gleichzeitig wollen wir den Opfern der Übergriffe helfen sowie möglichst weitere Straftaten unterbinden. Wir agieren in einem äußerst sensiblen Bereich, denn es handelt sich bei den Tatverdächtigen wie bei den Opfern meist um Kinder oder Jugendliche. Umso mehr sind wir gefordert. Wir haben gute Verabredungen treffen können. Diese werden an die Lage angepasst immer wieder präzisiert. Es ist höchste Zeit, dass wir die gute und bestehende Partnerschaft mit Polizei und Staatsanwaltschaft, mit weiteren Institutionen und den Trägern, vor allem aber mit der Bürgerschaft nutzen. Die Konferenz ist nur der Auftakt, entscheidend ist die gemeinsame Arbeit in den Stadtteilen.“
Hintergrund der Sicherheitskonferenz ist die steigende Zahl von Straftaten – vor allem von Delikten wie Raub, Diebstahl und Körperverletzungen – in der Innenstadt. Tatverdächtig sind mehrere Gruppen von Jugendlichen, die überwiegend Migrationshintergrund haben. Opfer sind zumeist gleichaltrige Jugendliche verschiedener Nationalitäten. Um die zügige, umfängliche und beweissichere Bearbeitung dieser Straftaten zu ermöglichen, wurde durch die Polizei bereits eine Ermittlungsgruppe bei der Kriminalpolizei der Polizeidirektion Süd gebildet. Dadurch wird auch gewährleistet, dass die Verfahren zusammengeführt und der Staatsanwaltschaft zu einer zeitnahen juristischen Bewertung sowie Entscheidung übergeben werden können. Innerhalb der Staatsanwaltschaft Cottbus ist damit eigens eine erfahrene Staatsanwältin betraut worden. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Jugendamt, Schulamt, Ausländerbehörde und Opferschutzorganisationen weiter intensiviert, um die notwendigen Informationen auszutauschen und zielgerichtete Maßnahmen zu ermöglichen.
Weitere Sicherheitskonferenzen in Sachsendorf, Schmellwitz und Sandow geplant
Die Sicherheitskonferenzen sollen im Laufe des Jahres fortgesetzt werden und sich dann speziell mit der Situation in anderen großen Stadtteilen wie Sachsendorf, Schmellwitz oder Sandow beschäftigen. Die Stadt wird mit den Partnern auch an Einschränkungen festhalten, so lange sie nötig sind wie dem Alkoholverbot in der wärmeren Jahreszeit in Teilen der Innenstadt sowie am Schillerplatz. Intensiviert wurden bereits die Jugendschutzkontrollen vor Schulen, an Haltestelen, in Parkanlagen sowie in Shisa-Bars. In den zurückliegenden Wochen wurden dabei 94 Verstöße registriert und geahndet.
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsüberblick
Mehr Infos und News aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region sowie Videos und Social-Media-Content von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht ->> Hier zur Übersicht
Red. / Presseinformation