Heimspiele der Cottbuser Basketballer White Devils im Sandower Grundschulzentrum sind – erstaunlicher Weise – immer von einer besonderen Spannung geprägt. So war es auch am gestrigen Sonntag. Der Tabellenvorletzte empfing den Tabellenzweiten VfL Stade zu einem kämpferischen, aber am Ende leider sieglosen Spiel. Nur knapp verpassten die Cottbuser die Überraschung.
Die Gäste aus dem Norden dominierten das Spiel im ersten Viertel. Schon nach vier Minuten lagen sie mit neun Punkten vorn, während bei den Cottbusern nur ein Ball sein Ziel erreicht hatte. „Stade hat getroffen, als ob der Korb drei Meter groß wäre“, so Devils-Trainer René Schilling. Allein sechs von acht Drei-Punkt-Würfen landeten im Korb. Nach zehn Minuten hieß es 19:28.
Im zweiten Viertel baute Stade seinen Vorsprung auf 13 Punkte aus. Doch die Teufel zeigten sich kämpferisch und jagten den Gästen Punkt für Punkt ab. Vor allem Marco Woamey sorgte mit neun Punkten in den letzten fünf Minuten dafür, dass Cottbus den Anschluss nicht verlor. Mit einem 43:47 ging es in die Kabine. Im dritten Viertel gelang es den Teufeln sehr gut, das schnelle Spiel von Stade mitzugehen. Nach zwei Treffern von Kapitän Thomas Krausche dann der 47:47-Ausgleich. Auf Seiten der Gäste rauschte die Wurfquote in den Keller und nach acht Minuten lagen die Teufel erstmals vorn. Mit einer knappen 55:52-Führung ging es in das vierte Viertel, dass an Spannung kaum mehr zu überbieten war. Nach seinem fünften Foul musste Teufel Michael Möbes nach eineinhalb Minuten auf die Bank, was die Taktik des Trainers durcheinander warf. Stade ging wieder in Führung, konnte sie aber nicht ausbauen.
Zwei Minuten standen noch auf der Anzeigetafel, als Thomas Krausche und Marco Woamey mit jeweils einem Dreier für die erneute Führung der Teufel sorgten (65:64). Auszeit Stade, dann ein Dreier. 65:67.
Noch 55 Sekunden. Die Halle kocht. Die Cottbuser Fans feuern ihre Teufel an. Ausgleich Marco Woamey.
30 Sekunden noch. Auf der anderen Seite vergibt Steffen Kiesse einen Dreier. Die Chance für Cottbus. Marco Woamey versenkt von der Drei-Punkt-Linie, 70:67. Auszeit Stade.
Noch elf Sekunden. Die Gäste bekommen zwei Freiwürfe – 70:69.
Noch 4,9 Sekunden. Drei Fouls innerhalb von 4 Sekunden an Marco Woamey. Stade hat die Teamfoulgrenze erreicht. Woamey erhält zwei Freiwürfe –versenkt, 72:69. Auszeit Stade. Stade hat den Ball und wirft in der letzten Sekunde. Drei Punkte.72:72.
Es geht in die fünfminütige Verlängerung. Die White Devils spielen wie gelähmt. Stade dagegen ist aggressiv und braucht dank traumhafter Wurfquote keine vier Minuten, um auf 72:83 davonzuziehen. Die Fans sind verstummt. Ein Freiwurf von Yuri y Vasylyev sorgt für den 73:83-Endstand.
Zwar war ein Sieg gegen den Tabellenzweiten nicht Pflicht. Aber „Wir haben heute die Chance auf den Sieg, die wir uns 39 Minuten und 55 Sekunden aufgebaut haben, weggegeben“, so der enttäuschte Trainer René Schilling. Nun sind die White Devils im Zugzwang. „Wir müssen gegen Bramsche gewinnen“. Am Samstag, dem 14.Januar, fahren die Cottbuser zum Tabellennachbarn in der 1. Basketball-Regionalliga, TuS „Red Devils“ Bramsche. Ein Woche später, am 21. Januar, 18 Uhr, kommen die „Roten Teufel“ zum Nachholspiel aus der Hinrunde in das Sandower Grundschulzentrum. Das anstrengende Basketball-Wochenende setzt sich am 22. Januar, 16 Uhr, mit dem Heimspiel gegen den Tabellenführer Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB fort. Ebenfalls im Grundschulzentrum.
Es spielten: Yuriy Vasylyev (6), Nick Konzagk, Daniel Bartholy, Tim Vogt (1), Max Jentsch (9),Alexander Voltz, Daniel Krausche, Marco Woamey (23), Michael Möbes (4), Rolando Little (13), Tim Beck (8), Thomas Krausche (9)