Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski hat bei der feierlichen Übergabe an die 61 neuen Steuerfachangestelltinnen und -angestellten im Land Brandenburg heute in Potsdam zu mehr Steuerehrlichkeit aufgerufen. „Wir alle durften jüngst im Kontext der sogenannten Panama Papers wieder einmal feststellen, in welch gewaltigem Umfang mit bisweilen hoher krimineller Energie weltweit Gelder an den Finanzbehörden vorbei geschleust und Milliarden dem Gemeinwohl vorenthalten werden. Sie haben es mit in der Hand, durch einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Steuerrecht einen fairen und legalen Interessenausgleich zwischen Staat und Bürger herzustellen“, sagte Trochowski. Die Abschlussprüfung findet einmal im Jahr durch die Steuerberaterkammer Brandenburg statt, die auch die feierliche Zeugnisübergabe in Potsdam-Hermannswerder ausrichtete.
Als Gastrednerin bei dieser Feier wies Brandenburgs Finanzstaatssekretärin darauf hin, dass gerade im Bereich des Steuerrechts „lebenslanges Lernen“ von großer Bedeutung ist. Jüngstes Beispiel: Der vorliegende Gesetzentwurf zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens. Ziel dabei ist es, das Verfahren an die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse und die modernen Kommunikationsmittel anzupassen. „Kaum aus Ihrer Ausbildung gekommen, werden Sie also hier schon bald Ihr Wissen aktualisieren müssen, wobei selbstverständlich dasselbe auch für Ihr „Gegenüber“ in der von mir repräsentierten Steuerverwaltung gilt“, ergänzte die Staatssekretärin.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung hätten die Absolventinnen und Absolventen den Grundstein für eine aussichtsreiche berufliche Zukunft gelegt: „Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Steuereinnahmen und damit zu unser aller Gemeinwohl durch ein – zugebenermaßen nicht immer konfliktfreies aber in aller Regel doch – faires und respektvolles Miteinander mit der Steuerverwaltung.“
Insgesamt haben sich in diesem Jahr 86 Auszubildende der Abschlussprüfung unterzogen, 61 haben sie erfolgreich bestanden. Diese Quote von „nur“ 71 Prozent zeige, wie hoch die fachlichen Anforderungen auch in diesem Jahr wieder waren, sagte die Staatssekretärin. „Sie haben Sie mit Bravour gemeistert“, gratulierte Daniela Trochowski den Steuerfachangestellten. Die haben ihre Prüfung im OSZ II Potsdam (21 Auszubildende), am OSZ II Spree-Neiße (18) und am OSZ Ostprignitz-Ruppin (16) bestanden. Vom OSZ Berlin hat ein Auszubildender als Gastschüler an der Abschlussprüfung teilgenommen und bestanden. Aus den überbetrieblichen Umschulungen bei der bbw Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH in Potsdam haben neun Umschüler teilgenommen, von denen zwei Umschüler die Abschlussprüfung bestanden haben.
In 120 Betrieben, die der Steuerberaterkammer Brandenburg angehören, werden derzeit insgesamt 269 Auszubildende (davon 181 weibliche Auszubildende) auf den Beruf vorbereitet. Steuerfachangestellte arbeiten nach ihrer Ausbildung in der Regel bei Steuerberaterinnen und Steuerberatern in der Region. Hier gibt es einen besonderen Bedarf. Aber auch aus anderen Kammerbereichen erfolgen zahlreiche Arbeitsplatzangebote. Die Vermittlungsquote in Arbeitsverhältnisse bei den Steuerfachangestellten ist im Vergleich zu anderen Berufen relativ hoch.
pm/red
Foto: Wikipedia, CC 3.0 Lizenz, Roland.h.bueb