Reizwäsche, Dessous, Lingerie, Unterwäsche. Viele Bezeichnungen für die Stoffe, die wir so unten drunter tragen. Wer meint, das sei alles dasselbe, irrt. Ein wenig Bedacht bei der sprachlichen Formulierung sollte drin sein, denn wenn beispielsweise die Moderatorin Sylvie Meis in heißer Unterwäsche durch New York und London läuft, ist das eben nicht bloß Unterwäsche. Es sind Dessous. Verführerische Stöffchen, die sich an den Körper schmiegen. Früher nannte man sie Reizwäsche, denn genau das sollen sie tun, den, der sie zu Gesicht bekommt, reizen. So edel, wie die BHs und Höschen aussehen, kann man sogar von Lingerie sprechen. Damit ist der Hauch Luxus gemeint, also Wäsche, die aus besonders hochwertigen Materialien wie Seide oder Satin besteht. Übrigens funktioniert diese Unterscheidung zwischen Unterwäsche und den französischen Wörtern Dessous und Lingerie in der Sprache selbst gar nicht so gut, denn Dessous bedeutet eigentlich nur „drunter“ und das „Lin“ in Lingerie steht für Wäsche. Also zurück zu den Feinheiten im Deutschen. Irgendwie ist diese Vielfalt ja auch schön. Vor mehr als einhundert Jahren war an schlüpfrige Wäsche nicht zu denken. Funktional sollte sie sein, was wiederum hieß: Schwitzen und Entduften. Mit Wolle; die damals als gesundheitsfördernd galt. Einen interessanten Einblick in die Entwicklung von weiblicher Unterwäsche gibt dieses Video.
Funktional sollen die Materialien natürlich auch heute sein. Die Sport-BHs und Leggings, die im Fitnessstudio genutzt werden, sollen atmungsaktiv und stützend, für perfekte Bewegungsfreiheit, sein.
Mit wenig Stoff gut angezogen
In Sachen Unterwäsche bieten Hersteller online die volle Bandbreite: vorgeformte BHs, mit und ohne Bügel, wattiert und unwattiert, für optisch größere und kleinere Brüste, für den Sport, für den Alltag, fürs erste Date, für die Hochzeit oder einfach für ein traumhaftes Dekolleté.
Dasselbe gilt für Slips: hoch geschnitten, tief geschnitten, mit und ohne Spitze, Strings, Hipster, Boxer, Slips für den Alltag und für besondere Anlässe, für einen verdeckten Po oder als Hauch von nichts. Praktisch ist das Angebot an Figur formender Wäsche und die verschiedenen BH-Accessoires – für trägerlose Schultern, tiefe Ausschnitte oder unsichtbare Rücken.
Inzwischen sind Hersteller nicht nur auf Lingerie spezialisiert, sondern haben auch eine Auswahl an Bademode, Homewear für gemütliche Abende auf der Couch, Bademäntel, Kimonos und Nachtwäsche von sexy bis kuschlig.
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