Die klimapolitischen Beschlüsse der G7-Staats- und Regierungschefs bewertet Annalena Baerbock, Sprecherin für Klimapolitik wie folgt:
„Angela Merkels klimapolitischen Ankündigungen der G7 müssen nun konkrete Taten folgen. Wenn die Staats- und Regierungschefs sich ernsthaft zu dem 2-Grad-Ziel maximaler Erderwärmung bekennen, muss der Ausstieg aus fossilen Energieträgern bereits bis zur Hälfte des Jahrhunderts erfolgen. Zudem müssen die europäischen Energie- und Klimaziele für 2030 deutlich nachgebessert werden: Mit Emissionsreduktionen von nur 40 Prozent werden weder die Empfehlungen des IPCC noch das 2-Grad-Ziel erreicht werden. Wir werden die Kanzlerin daran messen, ob sie die europäischen Klimaziele auf mindestens 55 Prozent CO2-Reduktion nachbessern wird.
Den Entwicklungspfad hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft und Energiegewinnung erreichen die G7 nur mit klimapolitischer Kohärenz. Neben den zusätzlichen Mitteln für den Klimaschutz, braucht es ein rasches Ende der Finanzierung und Subventionierung klimaschädlicher fossiler Energieträger. Hier bleiben die G7-Beschlüsse völlig substanzlos und verharren in der bekannten Doppelmoral: Klimaschutz fordern und Fossile fördern. Deutschland muss endlich vollständig aus der Finanzierung von Kohlekraftwerken über die KfW aussteigen und die Subventionierung des Klimakillers zurückfahren.
Einmal mehr nutzte Angela Merkel die internationale Bühne, um den Schein der Klimakanzlerin zu wahren, während sie sich in Berlin als Schutzpatronin der Kohleverstromung präsentiert. Die Bundeskanzlerin muss sich nach dem G7-Gipfel hinter den „Klimabeitrag“ für Kohlekraftwerke stellen und Sigmar Gabriel unterstützen, sonst sind die G7-Beschlüsse schon morgen Makulatur.“
Foto: Wiki CC 3.0 Rob Irgendwer
Quelle: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen