Sozialministerin Golze und Behindertenbeauftragter Dusel: Menschen mit Handicaps Chance auf Arbeit geben
Menschen mit Behinderungen haben es auf dem Arbeitsmarkt weiter schwer. Anlässlich des morgigen „Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen“, der jedes Jahr am 3. Dezember stattfindet, appelliert Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze: „Betriebe müssen mehr Menschen mit Handicaps eine Chance auf gute Arbeit geben. Sie müssen Inklusion noch viel stärker als Gewinn statt als Risiko verstehen. Menschen mit Behinderungen sind in vielen Fällen gut ausgebildet, oft hoch motiviert und leistungsfähig. Viele gute Beispiele in Brandenburg zeigen, dass Beschäftigte mit Behinderungen zudem das Betriebsklima fördern, und damit einen echten Mehrwert für ein Unternehmen darstellen. Angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs stellen Menschen mit Behinderungen ein großes Fachkräftepotenzial dar, das genutzt werden muss.“
In Brandenburg lebten im Jahr 2013 rund 370.000 Menschen mit Behinderungen, darunter 253.000 Schwerbehinderte. 60 Prozent der Menschen mit schweren Behinderungen waren älter als 60 Jahre. 108.000 schwerbehinderte Brandenburger sind im erwerbsfähigen Alter. Aktuell sind in Brandenburg 6.133 schwerbehinderte Menschen arbeitslos. Sank die Zahl der Arbeitslosen von November 2013 bis November 2014 insgesamt um 7,7 Prozent, so verringerte sich die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen im gleichen Zeitraum nur um 2,6 Prozent.
Jürgen Dusel, Behindertenbeauftragter des Landes Brandenburg, sagte: „Gute und sinnstiftende Arbeit zu haben, ist für alle Menschen wichtig, gleich ob mit oder ohne Behinderung. Gerade für junge Menschen ist es entscheidend, direkt nach der Schule erfolgreich in das Berufsleben starten zu können. Leider sind viele Arbeitgeber noch zu oft skeptisch, wenn es darum geht, Menschen mit Behinderungen auszubilden oder zu beschäftigten. Viele Vorbehalte sind unbegründet. Menschen mit Behinderungen machen durchaus einen guten Job! Daneben gibt es auch Unterstützung für Arbeitgeber: Für die behindertengerechte Einrichtung eines Arbeitsplatzes gibt es Zuschüsse und eine Vielzahl weiterer staatlicher Unterstützungsmöglichkeiten.“
Das Arbeitsministerium, die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit und das Landesamt für Soziales und Versorgung unterstützen seit August 2014 mit dem gemeinsamen Förderprogramm „Inklusive Ausbildung und Arbeit“ schwerbehinderte Menschen bei der Ausbildung und bei der Arbeitssuche. Bis zum Jahr 2016 sollen zusätzlich über 65 neue betriebliche Ausbildungsplätze und über 200 neue Arbeitsplätze für Menschen mit einer Schwerbehinderung geschaffen werden. Für das Programm stehen insgesamt 6,5 Millionen Euro aus Mitteln der Ausgleichsabgabe des Landes zur Verfügung.
Dusel sagte: „Das neue Förderprogramm wird von Arbeitgebern sehr gut angenommen. Bereits sieben Förderungen für neue betriebliche Ausbildungsplätze und 24 für neue Arbeitsplätze konnten bewilligt werden. Das Interesse ist groß. Immer mehr Arbeitgeber im Land Brandenburg öffnen sich für eine Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Das zeigt, dass wir in Brandenburg auf einem guten Weg sind.“
In Brandenburg kommen jährlich rund zwölf Millionen Euro durch die Ausgleichsabgabe zusammen, die für die berufliche Integration schwerbehinderter Menschen ausgegeben werden. Die Ausgleichsabgabe müssen Betriebe mit mindestens 20 Arbeitsplätzen entrichten, wenn sie nicht mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze mit Menschen mit Schwerbehinderung besetzen.
Foto: Wikipedia CC 3.0 Lizenz, Fotograf Sven Teschke
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg