Ganz Deutschland feiert in drei Wochen mit bemalten Ostereiern und Schokohasen das Osterfest. Auch die Osterfeuer gehören vielerorts zur Tradition – zum Leidwesen vieler Wildtiere. Der Grund: Jedes Jahr sterben tausende von Wildtiere in den Großfeuern.
Wochen vor Ostern werden die großen Reisighaufen aufgeschichtet. Viele Wildtiere nutzen diese als Unterschlupf und sogar als Brutstätte. Doch der vermeintlich sichere Rückzugsort wird für Kleintiere wie Igel, Mäuse, Kröten oder Vögel schnell zu einer tödlichen Falle.
Der Tierschutzverein Cottbus e.V. rät allen, die nicht auf die Ostertradition verzichten wollen, besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten: Das Brennmaterial erst kurz vorher auf- und unbedingt vor dem Anzünden noch einmal umschichten, um den Tieren die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Es reicht nicht, nur am Brennmaterial zu rütteln, da die meisten Tiere es so nicht wagen, aus ihrem Versteck zu kommen.
Das alljährliche Osterfeuer soll böse Geister und den Winter vertreiben. Allerdings wird der Brauch für viele Tiere zum Verhängnis. Reisighaufen sind für verschiedene heimische Tiere ein idealer Lebensraum. Vogelarten wie z.B. Zaunkönig und Rotkehlchen dienen diese künstlich angelegten Holzhaufen als scheinbar sichere Brutstätte. Kleintiere wie Mäuse, Kröten, aber auch unzählige Insekten, verwenden den Astschnitt als Versteck und Wohnraum. Durch die milden Temperaturen sind auch Winterschläfer wie der Igel unterwegs und suchen neue Quartiere. Die Gefahr ist sehr groß, dass sie sich in die teilweise seit mehreren Wochen liegenden Brennguthaufen verkriechen. Wird das Osterfeuer entzündet, gibt es für die Tiere keine Möglichkeit den Flammen zu entkommen. Erfolglos werden sie versuchen, im Inneren des Reisighaufens Schutz zu suchen.
Viele der getöteten Tiere sind vor allem im eigenen Garten wichtige Helfer bei der Vertilgung unerwünschter Insekten. Zusätzlich sind sie ein notwendiger Faktor zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Daher empfiehlt der Tierschutzverein Cottbus auf Wiesen oder auch im Garten Reisighaufen zu errichten – selbstverständlich ohne diese dann niederzubrennen. Auch das Pflanzen von Hecken und Büschen hilft vielen Tieren. Für diese sind sie insbesondere dort von Bedeutung, wo der natürliche Lebensraum durch die Ausweitung der bebauten Flächen zunehmend reduziert wurde.
Quelle: Tierschutzverein Cottbus e.V.
Foto: Wikipedia, GNU Lizenz
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