Die Landtagswahl 2024 in Brandenburg ist beendet. Insgesamt gaben 72,9% der Wahlberechtigten Brandenburger ihre Stimme ab. Die SPD gewinnt nach vorläufigen Endergebnissen mit 30,9% vor der AfD mit 29,2%. Das BSW holt aus dem Stand 13,5% noch vor der CDU mit 12,1%. Aus dem Landtag verschwunden sind Linke (3%), Grüne (4,1%) und die Freien Wähler (2,6%).
Die SPD hatte mit ihrem Ministerpräsidenten Dietmar Woidke zum Personalwahlkampf aufgerufen, er hat seine persönliche Zukunft mit dem Wahlsieg der SPD verknüpft. Die Taktik ging auf, mit 30,89% der Stimmen gehen die Sozialdemokraten als Sieger der Wahl hervor, was ein Plus von 4,7% im Vergleich zu 2019 ist.
Höhere Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl
In der diesjährigen Landtagswahl, die von einer höheren Wahlbeteiligung geprägt war, konnte ein Anstieg auf 72,9 % verzeichnet werden (2019: 61,3 %). Insgesamt gaben 1.513.638 der 2.076.953 Wahlberechtigten ihre Stimme ab, was einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zur letzten Wahl bedeutet. Auch die Briefwahlbeteiligung stieg auf 32,2 % (2019: 23,1 %).
Das Ergebnis der Erststimmen ergab 1.492.237 gültige Stimmen, bei den Zweitstimmen lag die Zahl bei 1.501.188. Trotz des Anstiegs der Wählerzahlen gab es auch 21.401 ungültige Erststimmen und 12.450 ungültige Zweitstimmen.
SPD und AfD dominieren die Wahlkreise
Bei den Ergebnissen in den Wahlkreisen setzten sich die beiden größten Parteien klar durch. In 25 der 44 Wahlkreise gewannen die Kandidatinnen und Kandidaten der AfD (2019: 15 Direktmandate), während die SPD in 19 Wahlkreisen (2019: 25 Direktmandate) die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte. 2019 holte die CDU noch zwei Direktmandate (OSL I und Havelland II), die Freien Wähler mit Peter Vida ein Direktmandat in Barnim II, die Grünen ein Direktmandat in Potsdam I.
Die AfD konnte ihren Stimmenanteil im Vergleich zur letzten Wahl um 5,72 % steigern und gewann somit sieben zusätzliche Sitze im Landtag. Insgesamt kommt die AfD auf 438.811 Stimmen und sichert sich 30 Mandate. Der Zuwachs der SPD war ebenfalls deutlich: Mit 4,70 % mehr als bei der letzten Wahl konnte sie sieben Sitze hinzugewinnen und sicherte sich somit insgesamt 463.678 Stimmen und 32 Mandate. Damit bleibt die SPD die stärkste Kraft im Landtag, allerdings dicht gefolgt von der AfD.
Die CDU hingegen musste Verluste hinnehmen. Mit 12,10 % der Zweitstimmen (2019: 15,57 %) verlor sie drei Sitze und kommt nur noch auf 12 Mandate. Insgesamt erzielte die CDU 181.632 Stimmen. Besonders auffällig war der deutliche Rückgang bei den kleineren Parteien.
Grüne und Linke verlieren stark, BSW mit überraschendem Erfolg
Die Grünen verloren erheblich und verfehlten den Einzug in den Landtag. Sie erzielten lediglich 62.031 Stimmen, was einem Rückgang von 6,65 % auf 4,13% entspricht. Auch die Linke erlitt massive Verluste. Sie fiel um 7,74 % auf nur noch 44.692 Stimmen (2,98%) zurück und konnte ebenfalls keine Mandate erringen.
Ein überraschendes Ergebnis erzielte hingegen die Partei “Bündnis Sahra Wagenknecht” (BSW), die mit 13,48 % und 202.343 Stimmen auf Anhieb 14 Sitze erringen konnte. Damit etabliert sich die BSW als neue Kraft im politischen Spektrum des Landes in dem im neuen Landtag nur vier Parteien vertreten sein werden.
Andere kleinere Parteien, wie die FDP, die Freien Wähler und die Tierschutzpartei, blieben unter den Erwartungen. So erreichte die FDP nur 12.462 Stimmen (0,83 %), während die Freien Wähler mit 38.596 Stimmen (2,57%) und die Tierschutzpartei mit 30.032 Stimmen (2,00%) ebenfalls keine Sitze gewinnen konnten. Parteien wie der “III. Weg” (0,12%) oder die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) (0,07%) blieben mit sehr niedrigen Stimmanteilen abgeschlagen. Die WerteUnion (WU) von Hans-Georg Maaßen kam auf 0,26%, Plus auf 0,9% und die Partei “Deutsch Land Wirtschaft” (DLW) auf 0,44%.
Direktkandidaten im Brandenburger Süden
In den vierzehn Wahlbezirken in Südbrandenburg holte die SPD drei Direktmandate, die AfD elf in den Landkreisen Spree-Neiße, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Oder-Spree und der kreisfreien Stadt Cottbus. Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Dahme-Spreewald III mit 75,3%, die geringste in Oder-Spree III mit 69,7%. Besonders knapp war es in Spree-Neiße I, wo Ministerpräsident Dietmar Woidke sein Direktmandat mit nur 7 Stimmen Rückstand gegen Steffen Kubitzki (AfD) verlor. ->> Weiterlesen
Mögliche Koalitionen
Der Brandenburger Landtag besteht aus 88 Sitzen. Eine Übersicht über die künftige Sitzverteilung, die Mehrheit ist bei 45 Sitzen erreicht.
- SPD 32 Sitze
- AfD 30 Sitze
- BSW 14 Sitze
- CDU 12 Sitze
Damit ergeben sich folgende mögliche Koalitionen:
- SPD mit BSW ergibt 46 Sitze
- SPD mit CDU ergibt 44 Sitze – Keine Mehrheit
- SPD mit CDU und BSW ergibt 58 Sitze
Mit der AfD haben alle Parteien die im Landtag vertreten sind Koalitionen ausgeschlossen.
Der Wahlticker
Mit allen Hochrechnungen und Reaktionen zur Landtagswahl 2024 in Brandenburg ->> Weiterlesen
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsüberblick
Mehr Infos und News aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region sowie Videos und Social-Media-Content von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht –>> Hier zur Übersicht