Die Oberarme sind voll von kleinen, roten Pickelchen und die Haut fühlt sich sehr rau an? Wie Schleifpapier oder Reibeisen? Vermutlich handelt es sich dann um eine Keratosis Pilaris – auch bekannt als Reibeisenhaut. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt leiden unter dem Phänomen der sogenannten Reibeisenhaut, die an eine Gänsehaut erinnert. Diese harmlose, aber dennoch lästige Hauterkrankung kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und dazu führen, dass man sich in langärmligen Kleidungsstücken versteckt, besonders in den wärmeren Monaten. In diesem Artikel werden wir fünf praktische Tipps teilen, die dazu beitragen können, das Erscheinungsbild der Reibeisenhaut zu reduzieren und die Haut glatter und gesünder aussehen zu lassen. Von sanften Hautpflegemitteln bis hin zu einfachen Veränderungen in der Routine – wir haben die Lösungen, die dabei helfen können, sich wieder wohl in der Haut zu fühlen.
Was ist Reibeisenhaut?
Keratosis pilaris ist eine weit verbreitete und harmlose Hauterkrankung, die sich durch raue Stellen und winzige weiße oder rötliche Veränderungen, bekannt als Papeln, äußert und oft an eine Gänsehaut erinnert. Der Begriff “Reibeisenhaut” leitet sich von der rauen Textur der Haut ab, die diese kleinen Beulen erzeugen, wenn man sie mit den Fingerspitzen fühlt. Manche Leute nennen Keratosis Pilaris auch “Erdbeerhaut”. Die Hauptursache für diese Erscheinung liegt meistens in einer Verhornungsstörung, die zu einer übermäßigen Ansammlung von Keratin führt, wodurch die Haarfollikel verstopft werden.
Typischerweise sind die Oberarme, Oberschenkel, Wangen und das Gesäß die am häufigsten betroffenen Bereiche. Keratosis pilaris tritt in der Regel erstmals während der Pubertät auf, besonders bei jungen Mädchen, aber auch bei Jungen. Mit dem natürlichen Verlust der Haarfollikel im Erwachsenenalter verschwinden die Veränderungen in der Regel von allein. Reibeisenhaut ist nicht ansteckend und wird nicht durch Bakterien oder Viren verursacht, sondern ist vielmehr eine genetisch bedingte Veranlagung.
Obwohl Reibeisenhaut in der Regel keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme verursacht, wird sie oftmals als kosmetisches Problem wahrgenommen, insbesondere bei Jugendlichen, die sich selbstbewusst im Schwimmbad oder in ärmellosen Kleidungsstücken zeigen möchten.
Was verursacht Reibeisenhaut?
Die genaue Ursache der Reibeisenhaut, auch bekannt als Keratosis pilaris (KP), ist noch nicht vollständig geklärt. Folgende Ursachen können Schuld an der Reibeisenhaut sein:
Genetische Veranlagung
Eine der Hauptursachen für Reibeisenhaut ist eine genetische Veranlagung. Es wird angenommen, dass sie häufig in Familien vorkommt und oft von einem Elternteil auf das Kind übertragen wird.
Überproduktion von Keratin
Keratin ist ein Protein, das in der Haut vorkommt und dazu dient, sie zu schützen und zu stärken. Bei Menschen mit Reibeisenhaut kommt es zu einer übermäßigen Produktion von Keratin, was dazu führt, dass die Hautfollikel verstopft werden und die Pickelchen so entstehen.
Veränderungen im Haarfollikelzyklus
Bei Menschen mit Reibeisenhaut scheint es auch Veränderungen im Haarfollikelzyklus zu geben, was dazu führt, dass die Haut um die Haarfollikel herum verdickt und verhornt.
Trockene Haut
Reibeisenhaut tritt oft bei Menschen mit trockener Haut auf. Wenn die Haut trocken ist, neigt sie eher dazu, Schuppen zu bilden, was die Verstopfung der Hautfollikel verschlimmern kann.
Umweltfaktoren
Obwohl es nicht der Hauptgrund für Reibeisenhaut ist, können Umweltfaktoren wie Kälte, trockene Luft, zu heißes Wasser und bestimmte Hautpflegeprodukte das Problem verschlimmern oder die Symptome verschlimmern.
Diese 5 Tipps helfen gegen Reibeisenhaut!
Die Behandlung von Reibeisenhaut (Keratosis pilaris) zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Erscheinungsbild der Haut zu verbessern. Es gibt verschiedene Ansätze und Behandlungsmethoden. Diese 5 Tipps können gegen Reibeisenhaut helfen:
Feuchtigkeitspflege
Eine regelmäßige Feuchtigkeitspflege ist entscheidend, um trockene Haut zu hydratisieren und das Erscheinungsbild der Reibeisenhaut zu verbessern. Hierfür eignet sich eine parfümfreie, feuchtigkeitsspendende Lotion oder Creme, die Inhaltsstoffe wie Harnstoff, Milchsäure oder Alpha-Hydroxysäuren enthält, um die Hautfeuchtigkeit zu erhöhen und die Hautstruktur zu verbessern. Es gibt aber auch Salben, welche extra für die Anwendung bei Reibeisenhaut entwickelt wurden. Eine davon ist die Biovolen Aktiv Hefesalbe, die sich durch den Wirkstoff aus Hefe auszeichnet. Die in der Hefe enthaltene Säure kann dazu beitragen, die verhornte Haut abzutragen und die Verstopfung der Poren zu reduzieren.
Chemisches Peeling
Ein sanftes, chemisches Peeling kann helfen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Verstopfung der Hautfollikel zu reduzieren. Aggressive Produkte, welche die Haut reizen können, sollte man aber vermeiden. Stattdessen kann man milde Exfolianten verwenden, die Salicylsäure, Glykolsäure oder AHA- und BHA-Säuren enthalten, um die Haut sanft zu glätten.
Topische Behandlungen
Es gibt rezeptfreie und verschreibungspflichtige topische Behandlungen, die helfen können, die Symptome von Reibeisenhaut zu lindern. Dazu gehören Cremes oder Lotionen, die Retinoide enthalten, wie zum Beispiel Tretinoin, das die Zellregeneration fördert und die Hauttextur verbessert.
Feuchtigkeitsbäder
Ein warmes Bad mit Zusätzen wie Haferflocken, Milch oder Kokosöl kann dazu beitragen, die Haut zu beruhigen und zu hydratisieren. Vermeiden Sie jedoch zu heißes Wasser, da dies die Haut austrocknen kann.
Gesunde Ernährung
Die Ernährung spielt bei der Behandlung von Reibeisenhaut ebenfalls eine wichtige Rolle. Betroffene sollten darauf achten, eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu sich zu nehmen. Es kann auch hilfreich sein, potenzielle Nahrungsmittelallergene wie Gluten zu vermeiden. Wichtig sind auch Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin A und Vitamin E sind, da sie entzündungshemmende Eigenschaften haben und die Hautgesundheit fördern können. Im Rahmen einer gesunden Ernährung ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen (mindestens 2 Liter pro Tag), wobei auf gesüßte Getränke wie Softdrinks und Limonaden verzichtet werden sollte.
Gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten?
Wenn konventionelle Behandlungsmethoden nicht wirksam sind, kann eine Laserbehandlung bei einem Facharzt eine Option sein. Der Fraxel-Laser ist eine der effektivsten Lasermethoden zur Behandlung von Reibeisenhaut. Durch mikroskopische Löcher in der Hornschicht der Haut können Bakterien abfließen, was zu einer Verringerung der Entzündung und einer Normalisierung des Hautbildes führt. Dies kann dazu beitragen, Schwellungen und Rötungen zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern. Es ist ratsam, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über diese Option zu sprechen. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass Laserbehandlungen recht kostspielig sind. Ärzte verlangen in der Regel zwischen 200 und 300 Euro pro Sitzung, und für nachhaltige Ergebnisse sind durchschnittlich vier bis fünf Sitzungen erforderlich, was zu Kosten von etwa 1.000 Euro führen kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Hautzellen, die für die Reibeisenhaut verantwortlich sind, nach der Behandlung erneut auftreten.
Fazit
Reibeisenhaut ist eine häufige und harmlose Hauterkrankung, die 40 Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Obwohl sie nicht vollständig heilbar ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um ihre Symptome zu lindern und das Erscheinungsbild der Haut zu verbessern. Zu den gängigen Behandlungsoptionen gehören Feuchtigkeitscremes, die helfen können, trockene Haut zu hydratisieren und die rauen Stellen zu mildern. Produkte mit Alpha-Hydroxysäuren (AHA) oder Beta-Hydroxysäuren (BHA) können ebenfalls hilfreich sein, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen, die Verstopfungen zu lösen und die Haut glatter zu machen. Wer sich mit den Pickelchen auf der Haut gar nicht anfreunden möchte, kann eine Lasertherapie in Anspruch nehmen. In einigen Fällen kann auch die Konsultation eines Dermatologen sinnvoll sein, um individuelle Behandlungsoptionen zu besprechen, insbesondere wenn die Reibeisenhaut besonders hartnäckig ist oder mit anderen Hauterkrankungen einhergeht. Mit der richtigen Pflege und Behandlung können die meisten Menschen jedoch eine deutliche Verbesserung ihres Hautbildes erreichen und sich wieder wohl in ihrer Haut fühlen.