Morgen schließt der Windradhersteller Vestas in Lauchhammer seine Türen. Das teilte die IGBCE mit. Bereits im März und Mai hatten die meisten der ursprünglich 460 Angestellten das Unternehmen verlassen oder sind in die Transfergesellschaft gegangen, wo die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung besteht. Mit dem morgigen Tag werden auch die letzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
Die IGBCE teilte dazu mit:
Am 30. Juni schließt der Windradhersteller Vestas im Rotorenblattwerk in Lauchhammer für immer seine Türen. Nachdem bereits im März und Mai die meisten der ursprünglich 460 Angestellten in die Transfergesellschaft gegangen sind oder das Unternehmen verlassen haben, werden nun Ende Juni auch die letzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. In der Transfergesellschaft besteht die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung. Der Konzern hatte Ende September die Betriebsschließung verkündet. Die IGBCE hatte bereits Ende Januar gemeinsam mit dem Vestas-Betriebsrat eine gute Vereinbarung für die Beschäftigten erreichen können. Neben Abfindungen in Abhängigkeit von Alter und Betriebszugehörigkeit sieht diese auch eine Transfergesellschaft von bis zu zwölf Monaten vor. Die Tatsache, dass Vestas das Werk allerdings überhaupt schließt, sorgt in der Lausitz weiterhin für Unverständnis.
„Es hätte dazu keine wirtschaftliche Notwendigkeit gegeben, dieses Vorgehen ist leider rein profitorientiert“, kommentiert IGBCE Gewerkschaftssekretär Hannes Hauke Kühn. „Das ist ein Rückschlag für die ganze Lausitz, denn für den Umbau zu einer CO2-freien Industrie ist dies genau das falsche Signal. Wir haben angesichts des Kohleausstiegs und durch den Krieg in der Ukraine zukünftig einen noch höheren Bedarf nach erneuerbaren Energien.“
Eine Verantwortung für die Ansiedlung neuer Unternehmen, die den Strukturwandel vorantreiben, sieht die IGBCE auch bei der Landes- und Bundespolitik. Den Abgang von Vestas aus der Lausitz konnte diese trotz öffentlicher Förderungen nicht verhindern. Die Aufgabe von Politik wird es jetzt sein, langfristige Perspektiven für die Region zu schaffen.
„Der 30. Juni ist in dieser Hinsicht ein Datum zum Mahnen in der Lausitz“, fasst Kühn zusammen. „Es muss politisch unbedingt ein zweiter Strukturbruch verhindert werden. Darauf müssen die Kolleginnen und Kollegen bei Vestas und in der Region sich verlassen können. Wir werden weiter an der Seite unserer Kolleginnen und Kollegen stehen und die politisch Verantwortlichen auch zukünftig daran messen, wie der Strukturwandel gelingt.“
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Red. / Presseinfo