Auch nach einer dreijährigen intensiven Erörterung unter Beteiligung des Bundes, der Länder und der Filmbranche ist die Finanzierung der Digitalisierung für etwa 1.000 Kinos, darunter viele Arthouse Kinos, noch immer nicht geklärt. Zu den weiterhin offenen Fragen, so offenbarte die Debatte zur Kinodigitalisierung auf dem Medienwochen-Panel heute Nachmittag, gehören die Höhe der VPF (Virtual Print Fee), der technische Standard bei kleineren Kinos sowie die Finanzierung bei den Kinos, die weder einen Zuschuss von den Verleihern, noch einen Vertrag mit einem Finanzinvestor erhalten.
Unter der Moderation von Christiane von Wahlert (Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) erörterten Dr. Christian Bräuer (AG Kino – Gilde / Geschäftsführer, Yorck-Kino-Gruppe), Peter Dinges (FFA), Torsten Frehse (Neue Visionen Filmverleih), Martin Hagemann (zero fiction film), Johannes Klingsporn (Verband der Filmverleiher / Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken (VGF), Angelika Krüger-Leißner (MdB, Filmpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion) und Dr. Thomas Negele (HdF Kino) den aktuellen Stand des digitalen Umstiegs.
15 Prozent der deutschen Kinoleinwände sind bisher digitalisiert, vor allem in den Multiplexkinos. Weniger als 10 Prozent verfügen bereits über 3D-Projektoren. International und national nimmt die Zahl digitaler Spielfilme aber stetig zu, zudem erhöht die Digitalisierung die Flexibilität der Kinos und senkt die Verleiherkosten. Deshalb mahnte Martin Hagemann eine schnelle Digitalisierung an, da durch die jahrelange Debatte um Standards und die Finanzierung der Digitalisierung die deutsche Filmwirtschaft viel Zeit verloren habe.
Angelika Krüger-Leißner bedauerte, dass die ursprünglich flächendeckende Branchenlösung, die vor drei Jahren angestrebt worden ist, nicht durchsetzbar ist. Dennoch halte es die Politik für wichtig, dass möglichst alle Kinos als Orte der Kultur, erhalten bleiben und nicht einer digital-getriebenen Marktbereinigung zum Opfer fallen. Deshalb will der Bund mit vier Millionen Euro jährlich vor allem die kleineren Kinos fördern, um eine Kino-Grundversorgung auch in ländlichen Gebieten zu garantieren. Krüger-Leißner forderte den Haushaltsausschuss des Bundestages auf, diese Mittel für 2010 freizugeben, auch wenn sich noch nicht alle Länder an der Finanzierung beteiligen, damit noch 2010 die Umrüstung in großem Umfang beginnen kann.
Die FFA stellt 15 Mio. Euro für die Digitalisierung von Kinos zur Verfügung, die mindestens einen Umsatz von 40.000 Euro oder 8.000 Besucher pro Jahr erreichen, informierte Peter Dinges. Das seien insgesamt 1.500 Kinos. Damit könnten beim einem Investitionsaufwand von 72.000 Euro maximal 48.000 durch Steuermittel des Bundes und der Länder und Branchenmittel der FFA gedeckt werden.
Die Frage, woher die restliche Finanzierung von ca. 24.000 Euro bei den Kinos kommen soll, die dazu nicht aus eigenen Kräften in der Lage sind, ließ aber auch Johannes Klingsporn unbeantwortet. Zwar würden sich die Filmverleiher mit einem Gesamtvolumen von ca. 20 Mio. Euro beteiligen, aber kein Kino werde den gleichen Betrag erhalten und nicht jedes Kino werde auf einen Verleiherzuschuss hoffen können, da das ursprüngliche Modell einer pauschalen Unterstützung aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden kann. Die finanzielle Beteiligung erfolge in Abhängigkeit der wirtschaftlichen Leitungsfähigkeit der Kinos.
Für Dr. Thomas Negele, Torsten Frehse und Dr. Christian Bräuer bietet das jetzige Finanzierungsmodell keine Garantie, dass alle Kinos den Übergang in das digitale Zeitalter überleben werden. Als tragisch für die Zukunft der Arthouse-Kinos bezeichnete Dr. Christian Bräuer, den gegenwärtigen Stand der Diskussion. Kaum ein kleineres Kino wäre in der Lage, die Finanzierungslücke zu den öffentlichen Mitteln aus eigener Kraft zu schließen.
Torsten Frehse verwies auf die überdurchschnittliche Belastung kleinerer Kinos und unabhängiger Verleihfirmen bei einer Beteiligung durch Finanzinvestoren. Dadurch bestünde die Gefahr, dass unabhängige Verleiher, die vor allem deutsche Filme vermarkten, diese Kosten nicht aufbringen können und vom Markt verschwinden werden.
Die Mehrzahl der Kinos, so Dr. Thomas Negele, benötige eine finanzielle Unterstützung bei der Digitalisierung. Eine Finanzierung durch Finanzinvestoren bedeute für die Kinos eine höhere finanzielle Belastung von 25-30 Prozent. Zudem besteht bei ca. 1.000 Kinos die Gefahr, dass sie weder eine finanzielle Hilfe durch die Verleiher noch einen Finanzierungsvertrag mit Third Parties erhalten. Für diese Kinos müsse eine höhere Förderung durch öffentliche Mittel erfolgen.
Quelle: Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH
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Auch nach einer dreijährigen intensiven Erörterung unter Beteiligung des Bundes, der Länder und der Filmbranche ist die Finanzierung der Digitalisierung für etwa 1.000 Kinos, darunter viele Arthouse Kinos, noch immer nicht geklärt. Zu den weiterhin offenen Fragen, so offenbarte die Debatte zur Kinodigitalisierung auf dem Medienwochen-Panel heute Nachmittag, gehören die Höhe der VPF (Virtual Print Fee), der technische Standard bei kleineren Kinos sowie die Finanzierung bei den Kinos, die weder einen Zuschuss von den Verleihern, noch einen Vertrag mit einem Finanzinvestor erhalten.
Unter der Moderation von Christiane von Wahlert (Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) erörterten Dr. Christian Bräuer (AG Kino – Gilde / Geschäftsführer, Yorck-Kino-Gruppe), Peter Dinges (FFA), Torsten Frehse (Neue Visionen Filmverleih), Martin Hagemann (zero fiction film), Johannes Klingsporn (Verband der Filmverleiher / Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken (VGF), Angelika Krüger-Leißner (MdB, Filmpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion) und Dr. Thomas Negele (HdF Kino) den aktuellen Stand des digitalen Umstiegs.
15 Prozent der deutschen Kinoleinwände sind bisher digitalisiert, vor allem in den Multiplexkinos. Weniger als 10 Prozent verfügen bereits über 3D-Projektoren. International und national nimmt die Zahl digitaler Spielfilme aber stetig zu, zudem erhöht die Digitalisierung die Flexibilität der Kinos und senkt die Verleiherkosten. Deshalb mahnte Martin Hagemann eine schnelle Digitalisierung an, da durch die jahrelange Debatte um Standards und die Finanzierung der Digitalisierung die deutsche Filmwirtschaft viel Zeit verloren habe.
Angelika Krüger-Leißner bedauerte, dass die ursprünglich flächendeckende Branchenlösung, die vor drei Jahren angestrebt worden ist, nicht durchsetzbar ist. Dennoch halte es die Politik für wichtig, dass möglichst alle Kinos als Orte der Kultur, erhalten bleiben und nicht einer digital-getriebenen Marktbereinigung zum Opfer fallen. Deshalb will der Bund mit vier Millionen Euro jährlich vor allem die kleineren Kinos fördern, um eine Kino-Grundversorgung auch in ländlichen Gebieten zu garantieren. Krüger-Leißner forderte den Haushaltsausschuss des Bundestages auf, diese Mittel für 2010 freizugeben, auch wenn sich noch nicht alle Länder an der Finanzierung beteiligen, damit noch 2010 die Umrüstung in großem Umfang beginnen kann.
Die FFA stellt 15 Mio. Euro für die Digitalisierung von Kinos zur Verfügung, die mindestens einen Umsatz von 40.000 Euro oder 8.000 Besucher pro Jahr erreichen, informierte Peter Dinges. Das seien insgesamt 1.500 Kinos. Damit könnten beim einem Investitionsaufwand von 72.000 Euro maximal 48.000 durch Steuermittel des Bundes und der Länder und Branchenmittel der FFA gedeckt werden.
Die Frage, woher die restliche Finanzierung von ca. 24.000 Euro bei den Kinos kommen soll, die dazu nicht aus eigenen Kräften in der Lage sind, ließ aber auch Johannes Klingsporn unbeantwortet. Zwar würden sich die Filmverleiher mit einem Gesamtvolumen von ca. 20 Mio. Euro beteiligen, aber kein Kino werde den gleichen Betrag erhalten und nicht jedes Kino werde auf einen Verleiherzuschuss hoffen können, da das ursprüngliche Modell einer pauschalen Unterstützung aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden kann. Die finanzielle Beteiligung erfolge in Abhängigkeit der wirtschaftlichen Leitungsfähigkeit der Kinos.
Für Dr. Thomas Negele, Torsten Frehse und Dr. Christian Bräuer bietet das jetzige Finanzierungsmodell keine Garantie, dass alle Kinos den Übergang in das digitale Zeitalter überleben werden. Als tragisch für die Zukunft der Arthouse-Kinos bezeichnete Dr. Christian Bräuer, den gegenwärtigen Stand der Diskussion. Kaum ein kleineres Kino wäre in der Lage, die Finanzierungslücke zu den öffentlichen Mitteln aus eigener Kraft zu schließen.
Torsten Frehse verwies auf die überdurchschnittliche Belastung kleinerer Kinos und unabhängiger Verleihfirmen bei einer Beteiligung durch Finanzinvestoren. Dadurch bestünde die Gefahr, dass unabhängige Verleiher, die vor allem deutsche Filme vermarkten, diese Kosten nicht aufbringen können und vom Markt verschwinden werden.
Die Mehrzahl der Kinos, so Dr. Thomas Negele, benötige eine finanzielle Unterstützung bei der Digitalisierung. Eine Finanzierung durch Finanzinvestoren bedeute für die Kinos eine höhere finanzielle Belastung von 25-30 Prozent. Zudem besteht bei ca. 1.000 Kinos die Gefahr, dass sie weder eine finanzielle Hilfe durch die Verleiher noch einen Finanzierungsvertrag mit Third Parties erhalten. Für diese Kinos müsse eine höhere Förderung durch öffentliche Mittel erfolgen.
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Auch nach einer dreijährigen intensiven Erörterung unter Beteiligung des Bundes, der Länder und der Filmbranche ist die Finanzierung der Digitalisierung für etwa 1.000 Kinos, darunter viele Arthouse Kinos, noch immer nicht geklärt. Zu den weiterhin offenen Fragen, so offenbarte die Debatte zur Kinodigitalisierung auf dem Medienwochen-Panel heute Nachmittag, gehören die Höhe der VPF (Virtual Print Fee), der technische Standard bei kleineren Kinos sowie die Finanzierung bei den Kinos, die weder einen Zuschuss von den Verleihern, noch einen Vertrag mit einem Finanzinvestor erhalten.
Unter der Moderation von Christiane von Wahlert (Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) erörterten Dr. Christian Bräuer (AG Kino – Gilde / Geschäftsführer, Yorck-Kino-Gruppe), Peter Dinges (FFA), Torsten Frehse (Neue Visionen Filmverleih), Martin Hagemann (zero fiction film), Johannes Klingsporn (Verband der Filmverleiher / Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken (VGF), Angelika Krüger-Leißner (MdB, Filmpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion) und Dr. Thomas Negele (HdF Kino) den aktuellen Stand des digitalen Umstiegs.
15 Prozent der deutschen Kinoleinwände sind bisher digitalisiert, vor allem in den Multiplexkinos. Weniger als 10 Prozent verfügen bereits über 3D-Projektoren. International und national nimmt die Zahl digitaler Spielfilme aber stetig zu, zudem erhöht die Digitalisierung die Flexibilität der Kinos und senkt die Verleiherkosten. Deshalb mahnte Martin Hagemann eine schnelle Digitalisierung an, da durch die jahrelange Debatte um Standards und die Finanzierung der Digitalisierung die deutsche Filmwirtschaft viel Zeit verloren habe.
Angelika Krüger-Leißner bedauerte, dass die ursprünglich flächendeckende Branchenlösung, die vor drei Jahren angestrebt worden ist, nicht durchsetzbar ist. Dennoch halte es die Politik für wichtig, dass möglichst alle Kinos als Orte der Kultur, erhalten bleiben und nicht einer digital-getriebenen Marktbereinigung zum Opfer fallen. Deshalb will der Bund mit vier Millionen Euro jährlich vor allem die kleineren Kinos fördern, um eine Kino-Grundversorgung auch in ländlichen Gebieten zu garantieren. Krüger-Leißner forderte den Haushaltsausschuss des Bundestages auf, diese Mittel für 2010 freizugeben, auch wenn sich noch nicht alle Länder an der Finanzierung beteiligen, damit noch 2010 die Umrüstung in großem Umfang beginnen kann.
Die FFA stellt 15 Mio. Euro für die Digitalisierung von Kinos zur Verfügung, die mindestens einen Umsatz von 40.000 Euro oder 8.000 Besucher pro Jahr erreichen, informierte Peter Dinges. Das seien insgesamt 1.500 Kinos. Damit könnten beim einem Investitionsaufwand von 72.000 Euro maximal 48.000 durch Steuermittel des Bundes und der Länder und Branchenmittel der FFA gedeckt werden.
Die Frage, woher die restliche Finanzierung von ca. 24.000 Euro bei den Kinos kommen soll, die dazu nicht aus eigenen Kräften in der Lage sind, ließ aber auch Johannes Klingsporn unbeantwortet. Zwar würden sich die Filmverleiher mit einem Gesamtvolumen von ca. 20 Mio. Euro beteiligen, aber kein Kino werde den gleichen Betrag erhalten und nicht jedes Kino werde auf einen Verleiherzuschuss hoffen können, da das ursprüngliche Modell einer pauschalen Unterstützung aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden kann. Die finanzielle Beteiligung erfolge in Abhängigkeit der wirtschaftlichen Leitungsfähigkeit der Kinos.
Für Dr. Thomas Negele, Torsten Frehse und Dr. Christian Bräuer bietet das jetzige Finanzierungsmodell keine Garantie, dass alle Kinos den Übergang in das digitale Zeitalter überleben werden. Als tragisch für die Zukunft der Arthouse-Kinos bezeichnete Dr. Christian Bräuer, den gegenwärtigen Stand der Diskussion. Kaum ein kleineres Kino wäre in der Lage, die Finanzierungslücke zu den öffentlichen Mitteln aus eigener Kraft zu schließen.
Torsten Frehse verwies auf die überdurchschnittliche Belastung kleinerer Kinos und unabhängiger Verleihfirmen bei einer Beteiligung durch Finanzinvestoren. Dadurch bestünde die Gefahr, dass unabhängige Verleiher, die vor allem deutsche Filme vermarkten, diese Kosten nicht aufbringen können und vom Markt verschwinden werden.
Die Mehrzahl der Kinos, so Dr. Thomas Negele, benötige eine finanzielle Unterstützung bei der Digitalisierung. Eine Finanzierung durch Finanzinvestoren bedeute für die Kinos eine höhere finanzielle Belastung von 25-30 Prozent. Zudem besteht bei ca. 1.000 Kinos die Gefahr, dass sie weder eine finanzielle Hilfe durch die Verleiher noch einen Finanzierungsvertrag mit Third Parties erhalten. Für diese Kinos müsse eine höhere Förderung durch öffentliche Mittel erfolgen.
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Auch nach einer dreijährigen intensiven Erörterung unter Beteiligung des Bundes, der Länder und der Filmbranche ist die Finanzierung der Digitalisierung für etwa 1.000 Kinos, darunter viele Arthouse Kinos, noch immer nicht geklärt. Zu den weiterhin offenen Fragen, so offenbarte die Debatte zur Kinodigitalisierung auf dem Medienwochen-Panel heute Nachmittag, gehören die Höhe der VPF (Virtual Print Fee), der technische Standard bei kleineren Kinos sowie die Finanzierung bei den Kinos, die weder einen Zuschuss von den Verleihern, noch einen Vertrag mit einem Finanzinvestor erhalten.
Unter der Moderation von Christiane von Wahlert (Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) erörterten Dr. Christian Bräuer (AG Kino – Gilde / Geschäftsführer, Yorck-Kino-Gruppe), Peter Dinges (FFA), Torsten Frehse (Neue Visionen Filmverleih), Martin Hagemann (zero fiction film), Johannes Klingsporn (Verband der Filmverleiher / Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken (VGF), Angelika Krüger-Leißner (MdB, Filmpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion) und Dr. Thomas Negele (HdF Kino) den aktuellen Stand des digitalen Umstiegs.
15 Prozent der deutschen Kinoleinwände sind bisher digitalisiert, vor allem in den Multiplexkinos. Weniger als 10 Prozent verfügen bereits über 3D-Projektoren. International und national nimmt die Zahl digitaler Spielfilme aber stetig zu, zudem erhöht die Digitalisierung die Flexibilität der Kinos und senkt die Verleiherkosten. Deshalb mahnte Martin Hagemann eine schnelle Digitalisierung an, da durch die jahrelange Debatte um Standards und die Finanzierung der Digitalisierung die deutsche Filmwirtschaft viel Zeit verloren habe.
Angelika Krüger-Leißner bedauerte, dass die ursprünglich flächendeckende Branchenlösung, die vor drei Jahren angestrebt worden ist, nicht durchsetzbar ist. Dennoch halte es die Politik für wichtig, dass möglichst alle Kinos als Orte der Kultur, erhalten bleiben und nicht einer digital-getriebenen Marktbereinigung zum Opfer fallen. Deshalb will der Bund mit vier Millionen Euro jährlich vor allem die kleineren Kinos fördern, um eine Kino-Grundversorgung auch in ländlichen Gebieten zu garantieren. Krüger-Leißner forderte den Haushaltsausschuss des Bundestages auf, diese Mittel für 2010 freizugeben, auch wenn sich noch nicht alle Länder an der Finanzierung beteiligen, damit noch 2010 die Umrüstung in großem Umfang beginnen kann.
Die FFA stellt 15 Mio. Euro für die Digitalisierung von Kinos zur Verfügung, die mindestens einen Umsatz von 40.000 Euro oder 8.000 Besucher pro Jahr erreichen, informierte Peter Dinges. Das seien insgesamt 1.500 Kinos. Damit könnten beim einem Investitionsaufwand von 72.000 Euro maximal 48.000 durch Steuermittel des Bundes und der Länder und Branchenmittel der FFA gedeckt werden.
Die Frage, woher die restliche Finanzierung von ca. 24.000 Euro bei den Kinos kommen soll, die dazu nicht aus eigenen Kräften in der Lage sind, ließ aber auch Johannes Klingsporn unbeantwortet. Zwar würden sich die Filmverleiher mit einem Gesamtvolumen von ca. 20 Mio. Euro beteiligen, aber kein Kino werde den gleichen Betrag erhalten und nicht jedes Kino werde auf einen Verleiherzuschuss hoffen können, da das ursprüngliche Modell einer pauschalen Unterstützung aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden kann. Die finanzielle Beteiligung erfolge in Abhängigkeit der wirtschaftlichen Leitungsfähigkeit der Kinos.
Für Dr. Thomas Negele, Torsten Frehse und Dr. Christian Bräuer bietet das jetzige Finanzierungsmodell keine Garantie, dass alle Kinos den Übergang in das digitale Zeitalter überleben werden. Als tragisch für die Zukunft der Arthouse-Kinos bezeichnete Dr. Christian Bräuer, den gegenwärtigen Stand der Diskussion. Kaum ein kleineres Kino wäre in der Lage, die Finanzierungslücke zu den öffentlichen Mitteln aus eigener Kraft zu schließen.
Torsten Frehse verwies auf die überdurchschnittliche Belastung kleinerer Kinos und unabhängiger Verleihfirmen bei einer Beteiligung durch Finanzinvestoren. Dadurch bestünde die Gefahr, dass unabhängige Verleiher, die vor allem deutsche Filme vermarkten, diese Kosten nicht aufbringen können und vom Markt verschwinden werden.
Die Mehrzahl der Kinos, so Dr. Thomas Negele, benötige eine finanzielle Unterstützung bei der Digitalisierung. Eine Finanzierung durch Finanzinvestoren bedeute für die Kinos eine höhere finanzielle Belastung von 25-30 Prozent. Zudem besteht bei ca. 1.000 Kinos die Gefahr, dass sie weder eine finanzielle Hilfe durch die Verleiher noch einen Finanzierungsvertrag mit Third Parties erhalten. Für diese Kinos müsse eine höhere Förderung durch öffentliche Mittel erfolgen.
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