Nach einer Verfolgungsfahrt haben Motorraddiebe am Freitagabend ohne ihre Beute das Weite gesucht. Anwohner der Görlitzer Lessingstraße hatten zuvor zwei Personen beobachtet, die ein am Straßenrand gesichert abgestelltes schwarzes Motorrad auf einen Pkw-Anhänger luden und davonfuhren. Schon nach der ersten Kurve fiel das Zweirad wegen fehlender Ladungssicherung von der Ladefläche, wurde durch die Fahrzeuginsassen wieder aufgeladen, welche im Anschluss ihre Fahrt fortsetzten. Sofort hinzugerufene Polizeistreifen konnten im Stadtgebiet jedoch kein derartiges Gespann mehr feststellen. Mit in die Fahndungsmaßnahmen einbezogenen Bundespolizisten gelang es allerdings etwa 15 Minuten später, die Verfolgung eines Pkw Seat mit Anhänger auf der A4 in Fahrtrichtung Polen aufzunehmen.
Filmreife Aktion auf der Autobahn
Was nun passierte, kennt man eigentlich bloß aus Actionfilmen. Der Beifahrer des Seat zerstörte kurzerhand die Heckscheibe und koppelte bei voller Fahrt den Anhänger samt dem darauf liegenden Motorrad vom Auto ab. Das steuerlose Gerät kollidierte ca. 100 m hinter der deutschen Grenze auf polnischem Hoheitsgebiet mit der Leitplanke und kam beschädigt auf dem Standstreifen zum Stillstand. Die Streife der Bundespolizei versuchte noch, dem davonrasenden Pkw hinterherzueilen, verlor ihn aber bald aus den Augen. Wie sich später bei gemeinsamen Ermittlungen mit den polnischen Kollegen herausstellte, waren sämtliche Kennzeichen von Hänger und Pkw gefälscht bzw. Dubletten. Die Sicherstellung erfolgte im Nachbarland.
Weitere Polizeimeldungen
Panschwitz-Kuckau OT Säuritz: Bei einem Verkehrsunfall an einer Baustellenampel in Säuritz sind am frühen Freitagabend drei Menschen verletzt worden. Der Fahrzeugführer eines Pkw Peugeot (m/66) hatte die Kreisstraße 7266 in der Ortslage Säuritz befahren und an einer Baustellenampel ordnungsgemäß bei geschaltetem Rotlicht angehalten. Dies übersah offenbar ein 23-Jähriger mit seinem BMW, der in gleicher Richtung dahinter unterwegs war. Er fuhr auf den wartenden Peugeot auf. Durch den Aufprall wurden der Peugeot-Fahrer sowie zwei weitere Insassen (w/17 und 64) schwer verletzt. Beide Pkw waren nach dem Zusammenstoß nicht mehr fahrbereit und mussten mit Abschleppunternehmen geborgen werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von ca. 40.000 €.
Kamenz: Beamte des Polizeireviers Kamenz haben Freitagabend einen betrunkenen Radfahrer aus dem Verkehr gezogen. Im Rahmen der Streifentätigkeit fiel ihnen der Radler in unsicherer Fahrweise entlang der Uferstraße auf. Eine anschließende Kontrolle des Mannes ergab den Grund der Fahrunsicherheit: 1,66 Promille Atemalkohol. Bei der anschließen den Blutentnahme im Krankenhaus muss dem 67-Jährigen wohl sein Fehlverhalten bewusst geworden sein, er widersetzte sich der Maßnahme. Die Polizisten handelten besonnen, so dass niemand verletzt wurde und die polizeilichen Maßnahmen zum vorläufigen Abschluss gebracht werden konnten. Auf den Radfahrer kommt neben der Strafanzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr auch eine Anzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zu.
Die Polizei gibt dazu nochmal einen Hinweis: Fahrradfahrern wird eine Beteiligung am Straßenverkehr bis zu einer Grenze von 1,59 Promille zugestanden. Bei der kleinsten Unsicherheit, Ausfallerscheinung oder sonstigen (negativen) Auffälligkeit des Radfahrers ist die Polizei verpflichtet zu prüfen, ob daran der Alkohol eine Ursache hat – auch wenn der Wert unter 1,60 Promille liegen sollte.
Königswartha OT Commerau: Eine Fahrt ohne Fahrerlaubnis endete in der Nacht von Freitag auf Samstag in einem Straßengraben bei Commerau. Ein 18-Jähriger hatte sich zuvor die Autoschlüssel eines der Familie gehörenden Pkw Opel genommen und war losgefahren. Auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Rachlau und Commerau kam er dann aus ungeklärter Ursache rechts von der Fahrbahn ab. Ein vorbeifahrender Funkwagen bemerkte den Unfall. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass der junge Mann sowohl keinen Führerschein besitzt als auch unter dem Einfluss von Alkohol stand. Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,56 Promille. Damit nicht genug war der Pkw bereits monatelang nicht mehr zugelassen. Zur Gefährdung des Straßenverkehrs und dem Fahren ohne Fahrerlaubnis kommt folglich ein Strafverfahren wegen Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz auf den Heranwachsenden zu.
Bautzen: Unbekannte haben in Bautzen ein Mountainbike gestohlen. Dieses hatte der spätere Geschädigte Freitagmorgen in der Goschwitzstraße gesichert abgestellt. Als er in den frühen Nachmittagsstunden zurückkehrte, war sein Fahrrad verschwunden. Dabei handelte es sich um ein graues MTB Specialized „Rockhopper“ mit diversen Anbauten im Wert von ca. 900 Euro.
Bischofswerda: Unbekannte Sprüher haben vermutlich die Dunkelheit in der Nacht von Donnerstag zu Freitag genutzt und zwei große Graffiti an die Außenwand eines Supermarktes in Bischofswerda aufgebracht. Die jeweils aus vier Buchstaben bestehenden Schriftzüge hatten ein Maß von 2,00 x 1,00 m bzw. 1,80 x 1,40 m. Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 500 Euro.
Bad Muskau: Ein kleinerer Verkehrsunfall hat am Freitagvormittag in Bad Muskau einen „Langzeitsünder“ enttarnt. Ein Pkw Renault war an der Kreuzung Gablenzer Straße / Leopold-Schefer-Straße mit einem Pkw Mitsubishi kollidiert, dabei wurde die Straße durch auslaufendes Öl verunreinigt. Die örtliche Feuerwehr beseitigte zügig das ca. 3 qm große Ölfleck. Der Gesamtsachschaden an beiden Fahrzeugen belief sich auf ca. 4.000 Euro. Niemand wurde verletzt. Soweit zur Routine.
Außergewöhnlich wurde der Sachverhalt aber, als die Beamten des Polizeireviers Weißwasser den 68-jährigen Verursacher nach dessen Führerschein fragten. Den habe er schon ca. 25 Jahre nicht mehr, gab der Senior an. Weggenommen wurde der ihm nach einer Alkoholfahrt Mitte der 90er Jahre. Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt.
Görlitz: Zwei gestohlene Fahrräder haben den Weg zurück zu ihren Besitzern gefunden. Gestern noch vermeldete die Pressestelle der Polizeidirektion Görlitz, dass Donnerstagabend zwei E-Bikes aus einem Mehrfamilienhaus in der Görlitzer Innenstadt gestohlen worden waren. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes informierten am Freitagmorgen die Polizei darüber, dass sie auf dem Spielplatz an der Jochmannstraße zwei herrenlose E-Bikes gefunden hätten. Beamten des Polizeireviers Görlitz nahmen sich des Sachverhaltes an und konnten den Zusammenhang mit einem Diebstahl vom Vortag auf der Leipziger Straße herstellen. Beide Räder wurden nach der kriminaltechnischen Untersuchung den Besitzern wieder übergeben.
In den letzten Wochen verzeichnet das Polizeirevier Görlitz einen erhöhten Angriff auf Fahrräder mit batteriebetriebener Unterstützung, sogenannter E-Bikes, aus Kellern, Fluren oder Anhängervorrichtungen. Die Polizei rät hierzu, diese Fahrräder aufgrund ihrer Hochwertigkeit besonders zu sichern und keinesfalls unangeschlossen zurückzulassen.