Am Freitag, 14.06.2019 ab 18:45 Uhr musste die Bahnstrecke Berlin-Prag für zwei Stunden gesperrt werden. In der Alarmierung von Feuerwehr und Polizei hieß es zuerst “Personenunfall auf Schiene” zwischen Großenhain und Elsterwerda im Ortsteil Frauenhain, es musste als vom Schlimmsten ausgegangen werden. Vor Ort jedoch fanden die Einsatzkräfte eine völlig andere Situation vor. Laut Polizei war ein 77-Jähriger Segelflieger auf einem Feld nahe der Bahnstrecke notgelandet und wollte sich auf den Schienen zur nächsten Ortschaft bewegen. Dabei kam ihm erst der Eurocity 179 entgegen, er wechselte das Gleis, auf dem im nächsten Moment ein Güterzug entlangfuhr. Beide Züge mussten eine Notbremsung einleiten. Der Mann konnte von der Polizei danach in der Umgebung festgestellt werden. Die Strecke war zwei Stunden gesperrt.
Verletzt wurde zum Glück niemand, aber für Fahrgäste hatte das Vorgehen des Piloten Auswirkungen. Sie saßen im Zug fest, weitere Züge mussten ausfallen, Schienenersatzverkehr wurde eingesetzt. Der Pilot aus Nordsachsen verließ nach den Beinaheunglücken die Gleise, eingesetzte Polizeibeamte aus Riesa konnten ihn aber aufgreifen. Gegen ihn wurde nun ein Verfahren durch die Bundespolizei eingeleitet – wegen “Vornahme einer betriebsstörenden Handlung” und dem Aufenthalt im Gleisbereich.
Aufgrund der ursprünglichen Meldung waren zahlreiche Polizei- und Rettungskräfte vor Ort. Polizeibeamte der Landespolizei Brandenburg, der Bundespolizei und des Reviers Riesa waren vor Ort ebenso wie ein Feuerlöschzug der Freiwilligen Feuerwehr Elsterwerda, das Notfallmanagement der Bahn und Rettungskräfte vom Roten Kreuz.
Foto: Symbolbild