In sieben der 18 Brandenburger Landkreise und kreisfreien Städte haben Erwerbspersonen im vergangenen Jahr bei der Arbeit mehr gefehlt als im Jahr 2018. Das zeigt der Gesundheitsreport 2020 der Techniker Krankenkasse (TK). Besonders stark stieg die Zahl der Fehltage mit Krankschreibung in der Uckermark: Der Kreis verzeichnet jetzt die höchste durchschnittliche Zahl an Krankschreibungstagen.
Krankenstand in Brandenburg rückläufig
Der Krankenstand in Brandenburg ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen – von durchschnittlich 19,6 auf 19,4 Fehltage. Grund Nummer eins für den Rückgang dürfte die jährliche Grippewelle sein, die 2019 flacher ausfiel als im Jahr zuvor. Am wenigsten waren erneut die Potsdamer krankgeschrieben: im Durchschnitt 16,2 Tage.
Spitzenreiter bei den Fehltagen in Brandenburg ist nun der Landkreis Uckermark. Dort beträgt die Zahl der Fehltage jetzt 22,5. Damit überholte die Uckermark den Landkreis mit der bisher höchsten durchschnittlichen Zahl an Fehltagen: Elbe-Elster. Den stärksten Rückgang des Krankenstandes gab es im Kreis Ostprignitz-Ruppin sowie in der Stadt Frankfurt (Oder).
Fehltage weit über Bundesdurchschnitt
Insgesamt liegt der Krankenstand der Brandenburger Erwerbspersonen deutlich über dem Bundesdurchschnitt – im vergangenen Jahr um 26 Prozent. Vor allem litten die Brandenburger unter Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems wie Rückenschmerzen.
Warum sich der Krankenstand in den Landkreisen so stark unterscheidet, darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen. So ist die durchschnittliche Zahl der Fehltage in strukturschwachen Gebieten oft höher. Außerdem ist es in Großbetrieben oder in der Verwaltung eher üblich, dass krankheitsbedingte Fehlzeiten erst ab drei Tagen per Krankenschein nachgewiesen werden müssen. Solche Unternehmen finden sich in ländlichen Gebieten kaum. Krankmeldungen ohne Krankenschein fließen nicht in die Statistik ein.