Zentrale Gedenkveranstaltung des brandenburger Landesverbandes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Schönewalde
Zum ersten Mal fand die Zentrale Gedenkveranstaltung Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum diesjährigen Volkstrauertag in Schönewalde statt. Der Volkstrauertag ist in jedem Jahr Höhepunkt des alljährlichen Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Am Sonnabend, dem 15. November 2014 führte der Landesverband Brandenburg seine Veranstaltung und die Kranzniederlegung am deutschen Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und an der sowjetischen Kriegsgräberstätte durch. Gekommen war neben Vertretern der Kommunal- und Landespolitik auch Britta Stark, neue Präsidentin des Landtages Brandenburg. Der Brandenburger Landesvorsitzende des Volksbundes, Landtagspräsident a.D. Gunter Fritsch, verlas das offizielle Totengedenken des Bundespräsidenten.
Die Gedenkrede hielt Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, der gleichzeitig Vorsitzender des Elbe-Elster Kreisverbandes des Volksbund ist. Er sagte: „Das gemeinsame Gedenken heute lenkt unseren Blick nicht nur auf die Gefallenen und Verwundeten der beiden großen Kriege des vergangenen Jahrhunderts. Immer wieder haben wir auch in diesem Jahrhundert die Särge gefallener Kameraden zurückkehren sehen, bedeckt mit der ehrenvollen Fahne in den deutschen Farben“, so der Landrat. Er mahnte aber auch: „Niemand wird heute bestreiten, dass es keine gerechte Sache war, für die das Deutsche Reich 1939 den Krieg begann; und niemand wird auch die im Krieg begangenen Verbrechen leugnen. Aber macht das den Einsatz, macht das die Opfer und die Leiden des einzelnen Soldaten geringer? War es nicht oft so in der Geschichte, dass Soldaten von ihrer politischen Obrigkeit für eine ungerechte Sache in Krieg, Verwundung und Tod geschickt wurden? Und ehren wir diese Soldaten nicht dennoch? Auch die deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges verdienen ein ehrendes Gedenken. Wir verneigen uns heute vor all denjenigen, die im guten Glauben an ihre Pflichten und Aufgaben ihr Leben oder ihre Gesundheit als tapfere Soldaten Deutschlands verloren haben. Und wir verneigen uns vor denen, die den Tod durch die Naziregierung erlitten, weil sie sich diesem ungerechten Krieg entziehen wollten oder gar als Widerstandskämpfer versuchten dem Krieg ein Ende zu machen. Was für die Soldaten des Zweiten Weltkrieges gilt, das gilt auch für die des Ersten Weltkrieges. Deutschland hat diesen nicht allein begonnen, wie wir heute wissen. Die deutschen Heere waren nicht aggressiver als die der Gegner; auch unser Land verteidigte sich in dieser „Urkatastrophe“, in die alle europäischen Großmächte gleich leichtfertig und gleich schuldig hineingeschlittert sind.
So gedenken wir heute auch dieser toten Soldaten in Ehren und mit Dankbarkeit für ihre tapfere Opferbereitschaft und beten, dass kein neuer Krieg, keine neue Katastrophe unser Land in Zukunft zerstören möge“. In den Segensworten bekannte Pfarrer Volkmar Homa, „das Leben sei ein Geschenk. Dennoch stehen überall in Europa Denkmäler von gefallenen Soldaten, deren Leben abgerissen wurde“. Er stellte die Frage, wozu ist der Mensch fähig? Das Leid der Geschichte darf nicht vergessen werden.
Quelle & Fotos: Landkreis Elbe Elster