Bad Liebenwerda. Zum Rückrundenstart in der Brandenburgliga reiste der HC Spreewald nach Bad Liebenwerda. Nach einjähriger Abwesenheit hat der Aufsteiger derzeit einen sehr guten sechsten Tabellenplatz inne. Dabei gelang es ihnen bisher vor allem gegen direkte Kontrahenten in heimischer Halle zu punkten. Einzig der LHC Cottbus II entführte glücklich beide Punkte aus der Kurstadt. In Anbetracht dessen und in Erinnerung an frühere Vergleiche in der Saison 2014/15 und 2015/16 war der HC Spreewald vor dieser schweren Auswärtshürde gewarnt.
Ein kompromissloser Spielbeginn entschied jedoch das Spiel bereits in der Anfangsviertelstunde, so dass der sonst so lautstarken Kulisse frühzeitig der Wind aus den Segeln genommen werden konnte. Bis Mitte der ersten Halbzeit fand der Gastgeber kaum eine Lücke in der aggressiven 6:0-Abwehr der Spreewälder. Zudem funktionierte die Abstimmung zwischen Block und Torhüter. Nach einfachen Ballgewinnen konnten die Gäste ihr schnelles Umschaltspiel aufziehen und über die Spielstände 0:3 (3.), 1:6 (7.) bis auf 4:10 (17.) davon ziehen. Vor allem das Heraustreten gegen den Toptorschützen der Bad Liebenwerderaner, Hannes Rabe, funktionierte bis zu diesem Zeitpunkt. Nichtsdestotrotz sollte er bis zum Spielende noch 12 Tore erzielen.
Nach dem missglückten Start ins Spiel fanden auch die Kurstädter in Person von Hannes Rabe vermehrt Einwurfmöglichkeiten, so dass der Vorsprung der Gukentruppe bei fünf bis sechs Toren blieb. Das Trainergespann Wolschke/Zwieb gab bereits früh allen Spielern Einsatzzeiten. Dies führte im Angriff nicht zum Bruch des Spielflusses, einige Chancen wurden jedoch ausgelassen. Nach dem zwischenzeitlichen 7:12 zeichnete sich Danilo Wendt (3) als treffsicherer Vollstrecker von der Rechtsaußenposition aus (8:15, 27.). Die sich im Zuge der Umstellungen bietenden Lücken in der Spreewälder Hintermannschaft nutzten die Gastgeber immer wieder, um ihren Goalgetter in aussichtsreiche Wurfposition zu bekommen. Sie selbst fanden sie aber in der HCS-Abwehr meistens ihren Meister. Mit einem beruhigenden 10:16 ging es letztlich in die Halbzeitpause.
Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff verschliefen die Spreewälder ein wenig, so dass das Spiel beim 13:17 (33.) kurzzeitig zu kippen drohte. In Überzahl traf jedoch Paul Meisner von ungewohnter Linksaußenposition sicher zum 13:19 (38.). Der Vorsprung wurde im weiteren Spielverlauf gehalten und das spielerische Konzept umgesetzt. Die physischen Vorteile nutzten die Spreewälder um nach einem Doppelschlag von Tim Glowinkowski erstmals auf acht Tore (18:26, 54.) zu enteilen. Einige Nachlässigkeiten im Abschluss ermöglichte es jedoch dem Gastgeber mit dem Schlusspfiff auf 23:29 zu verkürzen.
Insgesamt fährt der HC Spreewald damit einen ungefährdeten Sieg ein und zeigt sich nach zuletzt drei Siegen in Folge vorbereitet für die Revanche gegen die HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf. Beide Spitzenmannschaften treffen am kommenden Samstag, den 27.01., um 18:00 Uhr in der Heinrich-Zille-Straße in Stahnsdorf aufeinander. Der derzeitige Tabellenführer besiegte die Spreewälder im Dezember des vergangenen Jahres deutlich (27:36). Um sich gegen die Routiniers aus Randberlin durchzusetzen, vermag es einer perfekten Leistung des gesamten Teams über die volle Spielzeit und gleichzeitig der lautstarken Unterstützung der treuen HCS-Fangemeinde. [C. G.]
Es spielten: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Florian Beyer (4), Danilo Wendt (6), Jonathan Weske, Paul Meisner (6), Chris Guhrenz (1), Erik Handke (1), Pascal Freund (5/1), Tobias Lubig, Jens Kranick, Tim Glowinkowski (2) und Nils Werner (4/2).
BrL M | HC Bad Liebenwerda vs. HC Spreewald 23:29 (10:16)