Bundesweit sind die Coronavirus-Neuinfektionen rückläufig, in Südbrandenburg und Nordsachsen sind sie wieder auf unter 1.000 Neuinfektionen in der Siebentagewertung gefallen, nur die kreisfreie Stadt Cottbus liegt noch deutlich drüber und die Inzidenz steigt gegen den Bundestrend. Am 22.12.2021 meldete das RKI für Cottbus eine 7-Tage-Inzidenz von 1.122,7 – bundesweit die höchte Inzidenz.
Drei weitere Landkreise in Deutschland liegen noch bei einer 7-Tage Inzidenz von über 1.000, alle in Thüringen: Der Ilm-Kreis mit 1.097,5, der Landkreis Hildburghausen mit einer Inzidenz von 1.059,8 und der Landkreis Saalfeld Rudolstadt mit 1.012,3. Im Vergleich zum Vortag stieg die Inzidenz in Cottbus wieder an, gegen den bundesweiten Trend. Gestern lag sie bei 1.109. Im Carl-Thiem Klinikum lagen gestern 66 Patienten (46 Ungeimpfte), die an COVID-19 erkrankt sind, davon 13 auf der Intensivstation, 10 der 13 sind nicht geimpft. Im Sana-Herzzentrum werden 9 Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, stationär behandelt, davon 5 auf der Intensivstation. Positiv getestet sind 103 Kinder/Jugendliche und 26 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter aus 44 Kitas bzw. Tagespflege. Ebenfalls positive PCR-Testergebnisse gibt es für 3 weitere Schülerinnen/Schüler. Aktuell sind 15 Gruppen aus 8 Kita-Einrichtungen in Quarantäne. In Quarantäne befinden sich 150 Cottbuser Kinder aus insgesamt 12 Kitas sowie 6 in Cottbus/Chóśebuz wohnende Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter. (Alles Stand 21.12.2021, 13 Uhr).
Demonstrationen gegen Corona-Politik
Seit wenigen Wochen finden in Cottbus größere Demonstrationen gegen die Coronapolitik, aber auch gegen den Staat allgemein (u.a. Banner mit “Woidke muss weg”) und für nationalistische Inhalte (Banner: „Deutsch und frei, wollen wir sein! und „Kontrolliert die Grenzen – Nicht euer Volk“) statt. Dabei trafen sich am vergangenen Samstag laut Polizei bis zu 2.500 Menschen in der Innenstadt. Sie kamen dabei nicht nur aus Cottbus, sondern auch aus vielen umliegenden Landkreisen, Sachsen und Berlin. Auch am Montag fand ein Aufmarsch statt, der offiziell als Spaziergang galt. Organisiert werden sie unter anderem vom Cottbuser AfD-Kreisvorsitzenden Jean-Pascal Hohm, der bereits mehrere Male in den Berichten des Bundesverfassungsschutzes und des Landesverfassungsschutzes aufgeführt wurde, da er Verbindungen zur rechtsextremen identitären Bewegung unterhält. Weiterhin traten bei den Versammlungen am Samstag der Brandenburger AfD-Fraktionsvorsitzende Christoph Berndt (“Zukunft Heimat” aus Golßen), AfD-Landtagsabgeordneter Daniel Münschke und Monique Buder, “Bürger für Bürgerrechte” und ehemalige AfD-Stadtverordnete, mit in Erscheinung. Auch der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla war mit vor Ort, genau wie Dennis Hohloch, Kreisvorsitzender der AfD Potsdam. Eine der beiden Demonstrationen vom verganenen Samstag angemeldet hatte auch Katja Arnold, selbstständige Physiotherapeutin “Physiotherapie Meldevilla” aus Cottbus, die mit Redebeiträgen in Erscheinung trat und sich danach dem Aufzug durch die Stadt anschloss. In ihren Reden ging sie als Mittel gegen Corona darauf ein, “zu entgiften” und die eigene Immunabwehr “natürlich” zu stärken, unter anderem mit Vitamin D (dem und auch weiteren Vitamin- und Mineralstoffempfehlungen widerspricht die Verbraucherzentrale im Zusammenhang mit SARS-Covid-19 deutlich ->> Weiterlesen). Sie hatte bereits zuvor bei Demonstrationen in Cottbus gesprochen.
Laut Polizei waren unter den Teilnehmern der beiden Aufzüge auch Personen aus der rechtsextremen und Hooligan-Szene. In einem dieser Aufzüge wurden aus einer Gruppe von 15 Personen pyrotechnische Erzeugnisse gezündet. Die Personen wurden daraufhin kurzeitig in Gewahrsam genommen und ein Strafverfahren eingeleitet. Im Einsatzverlauf wurden von 20 Personen die Identität festgestellt. Vier Menschen wurde wegen Widerstand gegen Polizeibeamte und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz in Gewahrsam genommen.
Weitere Informationen zur Demo am vergangenen Samstag hat Belltower News zusammengetragen ->> Weiterlesen
Silvester in Cottbus: Stadt verbietet Feuerwerk im öffentlichen Bereich
Jetzt steht es fest. In Cottbus ist das Böllern und Feuerwerkzünden auf öffentlichen Straßen und Wegen an Silvester verboten. Das hat die Stadt in einer neuen Allgemeinverfügung geregelt. Die Maßnahme soll die Überbelastung der Notaufnahme und Intensivstationen durch typische Silvesternotfälle verhindern. ->> Weiterlesen
Überregionale Impfstelle impft nach Stiko-Empfehlung. Booster nach drei Monaten möglich
Die Ständige Impfkommission hat heute die Boosterimpfung bereits ab dem dritten Monat nach der zweiten Impfung empfohlen. Hintergrund ist die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante. Wer neun Monate ohne Boosterimpfung bleibt, verliert in Zukunft seinen vollständigen Impfstatus. Das hat heute die EU-Kommission beschlossen. Die Regel gilt ab 1. Februar 2022, allerdings auch rückwirkend. In Cottbus passt die Impfstelle im Messezentrum ihr Impfangebot entsprechend der neuen Empfehlung an. Das hat die Stadt mitgeteilt. ->> Weiterlesen
Bund-Länder-Gipfel: Brandenburg plant neue Kontaktbeschränkungen ab 28. Dezember
Nach dem heutigen Bund-Länder-Gipfel will auch Brandenburg schärfere Kontaktbeschränkungen auf den Weg bringen. Das hat Ministerpräsident Dietmar Woidke im Anschluss mitgeteilt. Demnach dürfen sich ab dem 28. Dezember 2021 nur noch maximal zehn geimpfte bzw. genesene Personen treffen. Für Ungeimpfte bleibt die Regel, dass sie sich mit maximal zwei Personen aus einem weiteren Haushalt treffen dürfen. Weitere Beschlüsse des heutigen Gipfels wie die Schließung von Clubs und Diskotheken werden in Brandenburg bereits umgesetzt. Hintergrund für die neuen Maßnahmen ist die Sorge vor der neuen Omikron-Variante, wodurch auch die Boosterimpfung ab sofort von der STIKO nach drei Monaten empfohlen wird (wie hier bereits berichtet). Laut Woidke werden aktuell zudem Notfallpläne für kritische Infrastrukturen erarbeitet, sollte es wegen der steigenden Erkrankungs- und Quarantänezahlen zu einem extrem hohen Personalausfall kommen. ->> Weiterlesen
Corona in der Lausitz! Aktuelle Lage und Entscheidungen
Alle aktuellen Zahlen aus den einzelnen Landkreisen sowie Entscheidungen haben wir in einer Übersicht zusammengefasst.
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