Die deutsche Mixed-Team-Staffel hat bei der Rad-WM 2021 in Flandern die Goldmedaille gewonnen. Tony Martin, Nikias Arndt, Max Walscheid, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger waren im Zeitfahren über 44,5 Kilometer eine Klasse für sich. Während der in Cottbus geborene Tony Martin mit dem Start bei der 88.UCI-Weltmeisterschaft mit seinem erstes WM-Gold im Mixed-Zeitfahren sowie seine Bilderbuchkarriere als vierfacher Weltmeister des Einzelzeitfahrens beendet hat, war der Titelgewinn für den 29-jährigen Nikias Arndt der bislang größte Erfolg.
Cottbuser Jugendtrainer erinnert sich
Als er gerade einmal 13-jähriger kam er fast 500 km von seiner Heimat Nordheide entfernt an die Lausitzer Sportschule in Cottbus. Als talentierter Nachwuchsfahrer des RSC Cottbus gewann kam „Nikki“ 2009 zwei Deutsche Juniorenmeistertitel auf der Bahn, zwei Jahre darauf wurde er bei den Männern ebenfalls Doppelmeister.
„Schon als Jugend- und Juniorenfahrer hatte Nikias das Ziel, später einmal nicht nur gemeinsam mit den ganz Großen der Sportart am Start zu stehen, sondern auch unter den Stars erfolgreich zu sein“, erinnert sich sein Jugendtrainer Rainer Gatzke. Der bereits seinem Schützling in dessen Jugendjahren eine große sportliche Zukunft voraussagte. Der aber auch genau wusste, dass er sich zum erfüllen seiner Ziele einem professionellen Rennstall werde anschließen müssen. „In Cottbus haben wir über die Jahre immer wieder Talente entwickelt, wie zum Beispiel Max Kanter oder Lennard Kämna. Und wenn unsere früheren Sportschüler einen Platz in einem rennomierten Profiteam bekommen und dann auf der internationalen Bühne erfolgreich sind, wie am Mittwoch bei Nikki erlebt, dann macht uns das natürlich stolz“, so nochmals der Coach.
Arndt mit Erfolgen im Profibereich
Dieser Nikias Arndt ist längst im Kreis der ganz Großen des Straßenradsports angekommen. 2016 gewann er eine Etappe beim Giro d´Italia, drei Jahre danach holte er sich bei der spanischen Vuelta einen Tagessieg. Bemerkenswert auch sein Sieg beim Klassiker „Cadel Evans Great Ocean Road Race“, den er 2017 nach 174 km im australischen Geelong gewann.
Aufgrund seiner Rennübersicht wird er bei den Mehretappenfahrten in den Profiteams als „Road Captain“ eingesetzt. Als 26-jähriger war Arndt der zweitjüngste Fahrer im achtköpfigen Tour-Aufgebot des deutschen Teams Sunweb, aus dem das heutige DSM-Team hervorging. Hier bekam er erstmals die Rolle das Road Captains zugeteilt. “Diese Funktion ist für mich eine zusätzliche Herausforderung, wichtig ist dabei der stete Kontakt zur Teamleitung“, sagte er damals angesichts dieser großen Ehre, die ihm zuteil wurde.
In Flandern ging es dagegen beim Mixed-Zeitfahren „nur“ um die schnellen Beine und das kontinuierliche Treten. Und dies gelang ihm im Team Deutschland, das am Ende die Titelverteidiger aus den Niederlanden um 12,79 Sekunden schlug. Anfangs hatte das Trio der der Herren Nikias Arndt, Martin und Max Walscheid die drei Damen Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger mit einem Rückstand von knapp 20 Sekunden auf die 22 Kilometer geschickt. Doch die Radamazonen holten diesen Rückstand zur Freude ihrer männlichen Teamkollegen auf, die anschließend in aller Anerkennung und Dankbarkeit den Damen die traditionellen Regenbogentrikots überstreiften.
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