Ein Nervenspiel für die Cottbusfans am Montagabend des FC Energie Cottbus gegen Optik Rathenow. Das Tor des Tages zum 1:0 erzielte Kremer bereits in der 19. Minute. Vorher knallte Rathenow einen Schuss an den Pfosten, danach hatte Energie zwei Hände voll Chancen, zweimal retteten die Gäste auf und knapp vor der Linie. Der FCE holt am Ende den ersten Dreier der Saison zum Abschluss der englischen Woche.
Im Titelinterview beantworten Max Kremer, Malcolm Badu und Jonas Hildebrandt unsere Fragen zum Spiel.
Endlich drei Punkte?
Nach zwei ergebnistechnisch und teils auch von der Leistung her enttäuschenden Spielen für Energie Cottbus kam heute Optik Rathenow ins Stadion der Freundschaft. Borgmann sagte nach der Niederlage gegen den BFC, dass sie Optik mit Wut im Bauch besiegen wollen. Wollitz schickte dieselbe Elf wie gegen Dynamo auf den Platz. Es galt die erste Viertelstunde zu überstehen, um erneut ein frühes Gegentor zu verhindern. Nach 15 Minuten wäre es aber fast passiert, ein Schuss von Leroy landete am rechten Pfosten. Nur vier Minuten später kann Eisenhuth den Ball erobern und spielte ihn auf Kremer. Der hatte nur noch Gästekeeper Hiemann vor sich und machte das Tor mit rechts ins linke Eck! Für ihn war es sicher auch eine Art Befreiung, bei den Energiefans stand er zuletzt oft in der Kritik, er gehört zu den Spielern, die laut Wollitz noch den Altsaisonrucksack mit sich rumschleppen. Danach konnte Cottbus zulegen und zunehmend das Kommando übernehmen, ohne jedoch bis zur Pause viele Chancen zu kreieren. Lediglich Hofmann spitzelte in der 24. Minute den Ball in die Mitte, die Gäste konnten aber zur Ecke klären.
Ohne Wechsel ging es nach der Halbzeit weiter. Optiktrainer Kahlisch machte nach 54 Minuten den Anfang und brachte mit Zingu, Will und Köhler drei neue Akteure in die Partie, jedoch schien das eher Cottbus zu beflügeln. Eisenhuth und Pronichev haben in der Folge erstklassige Möglichkeiten, immer wieder setzt sich Pronichev in Szene, in der73. Minute wird er im Strafraum gefoult, die Pfeife ertönt, jedoch nur zu einer Ecke. Das missfällt Wollitz so sehr, dass er sich von Schiedsrichter Schipke die gelbe Karte abholt. Die anschließende Ecke klärt Hiemann auf der Linie. Für die Schlussviertelstunde brachte der Trainer noch Malcolm Badu, Rathenow war zu dem Zeitpunkt stehend k.o., Energie wollte aber der entscheidende Treffer nicht gelingen. Nach 78 Minuten tauchen die Gäste plötzlich wieder vor dem Energietor auf, die Möglichkeit landet neben dem Tor, mit so einem Treffer hätten sie Cottbus mitten ins Mark getroffen.
So blieb es bis zum Schlusspfiff beim knappen Vorsprung. Energie Cottbus holt die ersten drei Punkte. Die vielen Chancen müssen sei einfach konsequenter zu Ende spielen, da fehlt noch die Präzision und Druck auf den Gegner. Am kommenden Wochenende ist für Energie zumindest Punktspielfrei, Gegner Carl-Zeiss Jena spielt im DFB-Pokal, die Partie wird Ende September nachgeholt. Damit sie dennoch im Spielfluss bleiben, kommen die Kickers Offenbach ins Cottbuser Lokstadion. Freitagabend findet die Partie statt.
Stimmen zum Spiel:
Max Kremer, Malcolm Badu und Jonas Hildebrandt hatten wir im Videointerview (Titel)
FSV Optik Rathenow Trainer Ingo Kahlisch: „Geiles Stadion, geile Atmosphäre und noch ein Flutlichtspiel. War ein spannendes Spiel und ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sie hätten sogar in Führung gehen können. Ich möchte da gar nicht weiter nachhaken, wir konzentrieren uns jetzt auf Eilenburg.“
Energie Cottbus Trainer Claus-Dieter Wollitz: „Wir hatten fantastische Rahmenbedingungen und einen guten Rasen. Nur die Leistung ist nicht mit dem vergleichbar, was man im Training sieht. Da wird eine Passschärfe gespielt, die ich heute nicht gesehen habe. Die Ansätze im Training sind da, aber hier zu Hause zeigen wir es nicht. Wir hatten schon Chancen, aber der letzte Pass und die Organisation gegen den Ball war nicht gut genug. Gerade in solchen Aktionen hätten wir noch höheres Tempo bringen können, aber dazu müssen wir viel gieriger in den Zweikämpfen sein. Wir kommen immer alle entgegen, anstatt sich schon anzubieten, in dem Moment wo wir den Ball erobern. Zu unserer Leistung hat auch die Leistung des Schiedsrichters gepasst.“
Fotos: Christiane Weiland