Der Kreiselternrat in Cottbus kritisiert die von der Stadt geplante Corona-Testpflicht in Schulen und Kitas. Die Elternvertreter sehen nicht die Kinder als Auslöser für steigende Erkrankten-Zahlen. Sie fordern, auch die Auslastung der Krankenhausbetten sowie die Zahl der Verstorbenen in Betracht zu ziehen.
Der Kreiselternrat teilte dazu mit:
Rückblick: Die Kindertageseinrichtungen in Cottbus waren und sind von Schließungen nicht betroffen. Unsere Grundschüler befinden sich seit dem 22.02.2021 im Wechselunterricht. Die weiterführenden Schulen sind seit dem 15.03.2021 auch im Wechselunterricht. Am 17.03.2021 wurde in der lokalen Presse veröffentlicht, dass die Stadt verpflichtende Tests für unsere Kinder in Kindertageseinrichtungen und Schulen einführen will. Begründet wird dieser Schritt mit der Erhöhung des 7-TageInzidenzwertes. Die Kinder der Kindertageseinrichtungen waren bis zum 17.03.2021 unauffällig. Die Grundschüler sind seit knapp einem Monat im Wechselunterricht und bis zum 17.03.2021 ebenfalls unauffällig. Unsere Kinder an den weiterführenden Schulen sind gerade einmal 5 Tagen in der Schule. Laut RKI vom 18.03.2021 wird eine mittlere Inkubationszeit in den meisten Studien mit 5 bis 6 Tagen angegeben. In verschieden Studien wurde berechnet, dass 95% der Infizierten nach 10 bis 14 Tagen Symptome entwickelt haben.
Mit der nachfolgenden Grafik möchten wir den oben beschriebenen Sachverhalt deutlicher und eindeutiger darstellen. Die Daten basieren auf den Veröffentlichungen der Stadt Cottbus. Zu sehen sind die einzelnen Starttermine von Grundschulen, Friseure, Baumärkte/Einzelhandel/usw. und weiterführenden Schulen. Ausgenommen sind die Kindertageseinrichtungen, da diese von keiner Schließung betroffen waren/sind. Die Breite der einzelnen farbigen Balken stellt eine Inkubationszeit von 10 Tagen dar. Mit der Öffnung der Grundschulen kann man einen leichten Anstieg der Inzidenzzahlen erkennen. Berücksichtigt man die Inkubationszeit, müssen die Ansteckungen vor Öffnung der Grundschulen stattgefunden haben. Der Inzidenzwert regulierte sich ab Grundschulöffnung im weiteren Verlauf nach unten. Nun folgten weitere Öffnungsschritte bei Friseuren und Baumärkten/Einzelhandel/usw.. Es beginnen ab dem 06.03.2021 und dann eindeutiger ab 09.03.2021 die Inzidenzzahlen zu steigen. Nun, liebe Vertreter der Stadt und des Landes, darf die Frage erlaubt sein, ob der zeitliche Ablauf der Öffnungsschritte im Zusammenhang von Inkubationszeit und Anstieg der Inzidenzzahlen nicht eine ganz andere Sprache spricht, als man uns weiß machen möchte? Sind die jetzigen Maßnahmen, bezogen auf Schulen und Kindertageseinrichtungen, eine Folgereaktion von falschen Entscheidungen der Lockerungsmaßnahmen? Die Auslöser waren nicht unsere Kinder! Auch geben wir zu bedenken, dass Tests bei 17.300 Kindern/Schülern in Cottbus zu mehr positiven Ergebnissen führen müssen und die Inzidenz explodieren lassen. Daher sollten dringend die sinkende ITS Bettenbelegung sowie die Anzahl der Verstorbenen betrachtet werden. Diese liegt aktuell auf dem niedrigsten Stand seit Oktober 2020 (www.cottbus.de).
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Red. / Presseinfo