Ein Tweet eines Twitternutzers am Dienstag brachte den FC Energie Cottbus und die Polizei Brandenburg auf den Plan. Der Verein und die Polizei wurden auf ein Video aufmerksam gemacht, in dem mutmaßliche Energiefans auf einer Feier zu “Macarena” tanzten und mehrmals den Hitlergruß zeigten. Der Verein positionierte sich daraufhin sowohl bei Twitter als auch über ihren Pressesprecher Stefan Scharfenberg-Hecht klar, forderte durch szenekundige Beamte die Bekanntmachung der Personen und drohte mit bundesweiten Stadionverboten. Die Polizei Brandenburg meldete sich ebenfalls und bestätigte, dass Ermittlungen des Staatsschutzes laufen und das Videomaterial gesichert sei.
Im 1:05 Minuten langen Video, das der Redaktion vorliegt, sind sechs Personen zu sehen, fünf Männer und eine Frau. Vier von ihnen zeigen während der Aufnahme durch eine weitere Person den Hitlergruß. Im Raum sind mehrere Logos von Fangruppierungen (East Side Warriors, Ultras) sowie Vereinslogos von Hannover 96, dem VfB Stuttgart und dem FCE zu sehen.
Auf Twitter schrieb der FCE an die Polizei und die Allgemeinheit gerichtet: “#WIR bitten darum über szenekundige Beamte diese Personen für uns kenntlich zu machen. Hausverbot sowieso und bei eingeleitetem Ermittlungsverfahren werden wir, wenn nach den Richtlinien des @DFB zulässig, auch ein bundesweites SV verhängen! #NazisrausausdenStadien”
Die Polizei erwiderte auf Twitter, dass Ermittlungen aufgenommen und im Zuge dessen das Videomaterial gesichert wurde. Viele Twitternutzer verurteilten die gezeigten Handlungen, einige schrieben auch “geile Party” oder “Ehrenmänner” als Antworten.
Stefan Scharfenberg-Hecht sagte auf Nachfrage von Niederlausitz aktuell: ´”Auch wir haben dieses Video registriert und distanzieren uns klar und deutlich von den gezeigten Personen und deren Handlungen. Beim FC Energie Cottbus ist kein Platz für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und verfassungswidrige Gesten. Wir als Verein stehen im engen Austausch mit der Polizei und werden auf Basis der Ermittlungsergebnisse mit Hausverboten reagieren. Sollte es im Rahmen der „Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten“ des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) möglich sein, die Personen mit bundesweiten Stadionverboten zu belegen, dann werden wir das tun.”
Update 15.08.2019: Die Fangruppierung “East Side Warriors”, in deren Räumlichkeiten das Video laut eigener Aussage entstanden ist, haben dazu auf ihrer Facebookseite Stellung bezogen: “Die besagten Personen gehören zum Umkreis der ESW und nutzten unsere Räumlichkeiten für eine Feierlichkeit. Im Video ist zu sehen das der, der das Video dreht mehrfach gegrüßt wird, es ist aber nichts in dem Video zu hören das der Name “Hitler” fällt. Sollte es sich um Rechtsradikales Gedankengut Handeln, verurteilen wir dieses auf’s schärfste. Die aktuellen Eastside-Warriors-Cottbus (ESW) haben nichts mit der Gruppierung von 2006 gemein, wir haben uns neu zusammen gefunden und neu gegründet mit anderen Zielen und Idealen als wie vor 13 Jahren. Wie sind eine Gruppe von Unterstützern von Energie Cottbus und somit auch tolerant, denn in unserem geliebten Verein gibt es Spieler mit verschiedensten Staatsbürgerschaften. Wir wollen jeden der bei uns mitmachen möchte die Chance geben sich Politisch so auszurichten das es dem Allgemeinwohl entspricht, es der Verfassung entspricht und es vereinbar ist ist mit der Multikulturellen Mannschaft des FC Energie Cottbus. Nichts desto trotz müssen wir mit diesem Video unsere Auflösung bekannt geben, da wie in den Medien beschrieben, Personen zu sehen sind die Verfassungsfeindlich handeln und wir ihnen mit Stellung unserer Räumlichkeiten eine Plattform dafür geboten haben, was wir Natürlich nie wollten. Wir entschuldigen uns für diese Angelegenheit und bedauern das es zum Nachteil des FC Energie Cottbus und deren dazugehörigen Fan Vereinen ausgelegt wurde.” Nach der Gründung 2006 wurde die Fanvereinigung 2010 wieder aufgelöst, Im Juli 2018 wurde sie neu gegründet und war seitdem aktiv.