Das Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum muss morgen mit deutlich weniger Personal auskommen. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Mitarbeiter der Thiem-Service-GmbH zum ganztägigen Warnstreik auf. Die Gewerkschaft fordert bessere Tarifbedingungen mit deutlich höheren Löhnen.
Dazu teilte Verdi mit:
Die Gewerkschaft ver.di hat die rund 170 Beschäftigten der Thiem-Service GmbH, die im Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum u. a. Serviceleistungen für die Patienten auf den Stationen erbringen sowie in der Sterilgutaufbereitung, in der Poststelle und im Krankenhausarchiv arbeiten, für den 6. Dezember 2018 von 6 Uhr bis 22:45 Uhr zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Die streikenden Beschäftigten der Thiem-Service GmbH treffen sich ab 6 Uhr vor dem Haupteingang des Carl-Thiem-Klinikums an der Leipziger Str. zu einer Streikkundgebung.
Bei den Tarifverhandlungen für die rund 170 Beschäftigten der Thiem-Service GmbH ist es an den zwei Verhandlungstagen am 8. November und 19. November 2018 zu keiner Einigung gekommen. Der für den 20. Dezember 2018 vereinbarte dritte Verhandlungstermin wurde von der TSG einseitig abgesagt. Der TSG-Geschäftsführer Herr Dr. Brodermann, gleichzeitig Geschäftsführer des Carl-Thiem-Klinikums, hat die am 8. November 2018 aufgenommenen Tarifverhandlungen einseitig ausgesetzt. Die Gewerkschaft ver.di hatte die Thiem-Service GmbH (TSG), eine Tochtergesellschaft der Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGmbH, am 14. September 2018 zu Tarifverhandlungen aufgefordert und die Angleichung der tariflichen Arbeitsbedingungen an die Arbeitsbedingungen nach dem für das Carl-Thiem-Klinikum gültigen Tarifvertrag (TV-CTK) gefordert. Der im Jahr 2016 erstmalig mit der TSG vereinbarte Tarifvertrag wurde zum 30. September 2018 von der Gewerkschaft ver.di gekündigt.
Die Arbeitgeberseite hatte am zweiten Verhandlungstag, am 16. November 2018, erstmals ein Tarifangebot zur Sondierung unterbreitet. Nach dem Arbeitgeberangebot sollen sich die Entgelte ab 1. Januar 2019 nur um 2% und ab 1. Januar 2020 nur um weitere 1,5% erhöhen. Für die drei Monate von Oktober 2018 bis Dezember 2018 hatte die TSG eine Einmalzahlung in Höhe von insgesamt 100 EUR (bei Teilzeitbeschäftigten anteilig) angeboten. Die ver.di-Verhandlungskommission hat das „Sondierungsangebot“ zur Entgelterhöhung als völlig unzureichend zurückgewiesen. Das monatliche Entgelt einer Serviceassistentin in der TSG liegt mindestens 21% bis 25% unter dem Entgelt der Entgeltgruppe 2 nach dem Tarifvertrag für das Carl-Thiem-Klinikum. Im Carl-Thiem-Klinikum sind u. a. die Beschäftigten des krankenhausinternen Patiententransportes in die Entgeltgruppe 2 eingruppiert. Es handelt sich dabei um die Entgeltgruppe für einfache Tätigkeiten, die keine Vor- oder Ausbildung, aber eine fachliche Einarbeitung erfordern.
Die ver.di-Verhandlungskommission fordert von der TSG ein wesentlich verbessertes Tarifangebot und die Fortsetzung der Tarifverhandlungen.
red/pm