Wie nicht anders zu erwarten, war auch die diesjährige Mitgliederversammlung des Radsportclubs Cottbus von einer überragenden sportlichen Bilanz getragen. Allein die bei deutschen Meisterschaften herausgefahrenen je neun Meister- und Vizetitel lassen aufhorchen. Ganz zu schweigen von der großartigen Leistung eines Maximilian Levy, der nach langer Leidenszeit auf der Berliner Velodrom im Oktober 2017 das Keirinfinale der Europameisterschaft gewann, komplettiert von Levys Teamsprint-Silber bei der gleichen Veranstaltung.
Neben den üppigen 46 Medaillen (13xG – 15xS – 18xB), erkämpft vom RSC-Nachwuchs bei den Landesmeisterschaften, wurde bei der Jahresversammlung im Spree-Waldhotel auch die Sparte der Freizeitradler mit viel Lob bedacht. Allen voran Erika Lehmann, die mit der bronzenen Vereins-Ehrennadelbedacht wurde. Das Veloteam-Mitglied tat sich im besonderen bei der Organisation des Frauenlagers hervor, wie RSC-Präsident in seiner Laudatio anmerkte. Mit Rainer Gatzke erhielt ein Urgestein des Cottbuser Radsports die Ehrennadel in Gold. Nahezu jeder erfolgreiche Straßenfahrer, den der weltweit erfolgreichste Club hervorgebracht hatte, gingen durch die Gatzke-Schule. Die letzten in der Kette der erfolgreichen Hartnick, Gloßmann, Arndt und Kämna waren die beiden Sieger der Juniorenetappenfahrten von 2016 Bastian Flicke und 2017 Juri Hollmann. Auch für die am 6. April beginnende 43. Junioren-Tour vor den Toren der Stadt Cottbus hat Gatzke mit Erik Vater ein Eisen im Feuer, das große Aussichten auf den Gesamtsieg hat. Den 17-jährigen hat Georg Zielonkowski interviewt.
Neben den sportlichen Erfolgen und Aussichten sorgte bei der Jahresversammlung des RSC ein aktuelles Bauvorhaben für freudige Gesichter. Verkündete doch Schatzmeister Klaus Neumann, dass der zwölf Jahre währenden Rechtsstreit mit dem Finanzamt zu einem positiven Ende geführt worden ist: “Nach den verschiedenen Auffassungen zum Steuerrecht war unser Veto, dass sich am Europäischen Recht orientiert, erfolgreich. Nun haben wir einschließlich der aufgelaufenen Verzinsung eine stattlich Rückführung erhalten. So wurde auch unser Eigenanteil, der ein Viertel des 250.000-Euro-Projekts ausmacht, gesichert. Bald geht es los und zu unserer nächsten Mitgliederversammlung treffen wir uns im März 2019 schon im neuen Vereinsheim, wenn alles wie geplant verläuft!”
Auch Erik Vater will Juniorenetappenfahrt gewinnen
Die Startnummer 1, die der 17-jährige bei der 43.Internationalen Junioren-Etappenfahrt trägt, ist eine Verpflichtung für Erik Vater. Am 6.April wird es ernst, wenn die Tour über vier Etappen mit knapp 270 zu fahrenden Kilometern beginnt.
Erik, an die Tour 2017, die den gleichen Streckenverlauf hatte, wie das kommende Rennen mag man Dich gar nicht erinnern. Du weißt am Besten warum?
Keiner weiß das besser als ich. Schließlich bin ich zwar voller Hoffnung als einer der Jüngsten in die Tour gestartet, doch schon auf der ersten Etappe hat mich ein Sturz im Klassement hoffnungslos zurück geworfen. Aber als Team haben wir alles daran gesetzt, Juri Hollmann aus unserer Mannschaft zum Sieg zu fahren, was ja auch gelang. Dies war dann doch ein kleiner Trost – auch für mich!
Na dann wünschen wir schon mal weit mehr Glück in 2017.Ist dieses Rennen tatsächlich auf Dich fokussiert, auch seitens deiner fünf Mitstreiter?
Also, mein Ziel ist ein Platz auf dem Treppchen beim Gesamtklassement. Doch aufgrund meines Trainingszustandes und weil ich gute Jungs im Team habe, scheint mir der Gesamtsieg tatsächlich realistische, doch darf dazu auch wirklich nichts dazwischen kommen..
Liegen dir die Strecken in Drebkau, Drachhausen und am Waldhotel, die du ka einschließlich des Finaltages beim Rund um Dissen schon gut aus dem Vorjahr kennst?
Also der erste Tag in Drebkau ist ganz o.k., Zeitfahren kann ich auch und die Schlussetappe über die Dörfer mit Start und Ziel in Dissen ist für mich eher vorteilhaft. Einzig das Kriterium “Rund ums Waldhotel”, die zweite Halbetappe am Samstag birgt viele Gefahren in sich. Schon wegen der vielen Kurven und der ständigen Wechsel zwischen Bremsen und Antritt. Aber da hoffe ich trotzdem vor der Schlussetappe den Grundstein für ein optimales Gesamtergebnis zu legen.
Deine Vorgänger haben es gezeigt: Der Sieg bei dieser Rundfahrt kann ein schöner Auftakt des Wettkampfjahres sein. Der vieleicht sogar Kräfte für eine ganz große Karriere freisetzt. Ist der Profisport auch Dein Ziel?
Klar, jeder will Profi werden, ich auch. Vorbilder gibt es bei uns beim RSC genug, was eben auch bedeutet, dass man hier in wirklich guten Händen ist