Ab dieser Woche präsentieren die EIN(F)ÄLLE im Audimax der BTU die Ausstellung „100 Jahre Deutsches Kabarett“. Im 4. Teil der Wanderaustellung mit dem Titel:„Wir sind wieder wer. Aber wer? – Kabarett im kalten Krieg“ werden vom Deutschen Kabarettarchiv die Jahre 1946 bis 1966 dokumentiert.
Nach der Zeit der Dikatur und eines sechs Jahre dauernden Weltkrieg knüpfen Kabarettisten an das Kabarett von 1933 an oder gehen den unpolitischen Weg der Komik. Im zerbomten Deutschland mit seinen ganzen Nöten und Ängsten wollen die Menschen eher eine Ablenkung, als einen Finger auf der Wunde.
In den fünfziger Jahren ändert sich das Kabarett. Die politische Lage verschärft sich. Deutschland ist in zwei Teile geteilt und der Kalte Krieg nimmt seinen Anfang. Volksaufstände werden niedergeschlagen. Kuba-Krise, Korea, Vietnam, Afganistan. Ost und West versuchen sich in allen Bereichen zu übertrumpfen. Für politische Kabarettisten ein breites Feld für Kritik an allen Fronten. Im Westen Deutschlands waren die berühmtesten Ensembles das “Kom(m)ödchen”, die “Stachelschweine” und die “Lach- und Schießgesellschaft”. In der DDR gibt es nur wenige Kabarettensembles. Kabarett wird als bourgeoise und damit als überholt eingestuft. Erst nach Stalins Tod 1953 gibt ein Berufskabarett unter behördlicher Aufsicht. Danach entstanden die “Distel”, die “Pfeffermühle”, die “Herkuleskeule” und das Armeekabarett die “Kneifzange”.
Die Ausstellung kann bis zum 27. Januar 2017 von Montag bis Freitag tagsüber besichtigt werden. Am Samstag, den 21. Januar findet um 13 Uhr im Rahmen des Kabarett-Treffens eine öffentliche Führung durch die Ausstellung mit dem ehemaligen Mitarbeiter des Deutschen Kabarettarchivs Jürgen Klammer statt. Neben zahlreichen Hintergrundinformationen werden bei dieser Führung auch Tonbeispiele die Ausstellung begleiten.
PM/Anja Schmidt